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Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4

Titel: Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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hatte.
    »Nach Hause, Mylord?«, fragte sein Kutscher höflich.
    »Ja, Cavendish Square«, antwortete er und stieg ein.
    Als der Wagen anfuhr, gingen ihm Eleanors Worte durch den Kopf. Ich wünsche mir wahre Liebe in einer Ehe. Ich wünsche mir, dass mein Gemahl mich liebt.
    Die Liebe, die Eleanor sich wünschte, konnte er ihr nicht geben. Das würde er sich niemals gestatten. Schließlich wusste er, in welch tiefe Verzweiflung man stürzte, wenn man einen geliebten Menschen verlor.

    Zwölf Jahre war es her, und bis heute spürte er den schmerzlichen Verlust seines Zwillingsbruders, erinnerte sich an die entsetzliche Hilflosigkeit, mit der er zusehen musste, wie sein lebensfroher Bruder an der Schwindsucht dahinsiechte, die seinen vitalen Körper grausam zerstörte.
    Die letzten, herzzerreißenden Bilder hatten sich Damons Gedächtnis auf immer eingebrannt: Joshuas graue, scheckige Haut; sein vom Fieber nass geschwitzter und von Hustenkrämpfen gebeutelter Leib; sein Keuchen, wenn er an dem Blut, das er spuckte, zu ersticken drohte.
    Damon biss die Zähne zusammen, so angestrengt mühte er sich, die furchtbaren Erinnerungen zu vertreiben. In den letzten Stadien der Krankheit konnte kaum noch etwas getan werden, um das Leiden zu mindern, außer Joshua hohe Dosen Laudanum zu geben, das ihm wenige Stunden tauben Schlafes bescherte.
    Als das Ende gnädigerweise gekommen war und Damons Bruder viel zu jung in der kalten Erde vergraben wurde, blieb Damon mit rasendem Zorn und einem betäubenden Gefühl der Leere und Einsamkeit zurück. Kurze Zeit später verlor er beide Eltern.
    Seine Trauer hatte ihn hart gemacht, und Damon täte alles, um einen solchen Schmerz nicht noch einmal erleben zu müssen. Deshalb hatte er sein Herz willentlich zu Stein werden lassen.
    Folglich barg eine Vermählung mit Elle nicht unerhebliche Gefahren. Vor zwei Jahren hatte Damon zugelassen, dass sie eine wichtige Rolle in seinem Leben einnahm. Er war von ihr bezaubert gewesen – von
ihrem Charme, ihrer Lebendigkeit, ihrem Ungestüm.
    Andererseits war er heute älter und weiser, sagte Damon sich. Er konnte emotionale Distanz zu Eleanor wahren, denn er war vorgewarnt. In ihrer Ehe gäbe es Leidenschaft ohne echte Nähe oder Intimität. Sie hätten eine vernünftige, standesgemäße Verbindung, mehr nicht.
    Freundschaft könnte er ihr durchaus anbieten. Als seine Gemahlin wäre sie nie einsam, das konnte er ihr versprechen.
    Und er könnte und würde ihr Treue schwören. Eleanors Anschuldigung, er wäre außerstande, seine Gelüste zu beherrschen und ihr treu zu bleiben, war vollkommen abwegig. Schon eine ganze Weile lebte er im Zölibat, hatte es schon vor seiner Rückkehr nach England getan.
    Und eine Mätresse unterhielt er ebenso wenig, seit er sich von seiner früheren, Mrs Lydia Newling, in dem Moment trennte, als er Eleanor kennenlernte.
    Die schöne Witwe fehlte ihm nicht, obgleich ihre Liaison über drei Jahre währte. Zwischen ihnen hatte es keinerlei Vertrautheit gegeben, weil Damon darauf achtete, dass es eine rein geschäftliche Beziehung blieb. In dieser Hinsicht war Lydia die ideale Mätresse für ihn gewesen. Ihre Vereinbarung hatte beide Parteien zufriedengestellt. Damon zahlte ihr einen beträchtlichen Unterhalt, und Lydia war ihm eine begabte Geliebte, wann immer er Zerstreuung in der körperlichen Liebe suchte.
    Nachdem er sie benutzt hatte, um die Auflösung seiner Verlobung mit Eleanor herbeizuführen, hatte er Lydia nicht mehr gesehen, wusste indes, dass sie
einen neuen Gönner hatte. Otto Geary erwähnte es kürzlich. Lydias Schwester war krank, und Lydia hatte Otto um seinen ärztlichen Rat gebeten.
    Was für eine Ironie, dachte Damon, dass die Beziehung, die er Elle antrug, eine solche Ähnlichkeit zu der aufwies, die er mit Lydia gepflegt hatte! Wen wunderte, dass Eleanor nicht eben begeistert von der Idee war?
    Er verstand außerdem, warum sie sich weigerte, ihm zu vertrauen, nachdem er sie vor zwei Jahren so schrecklich behandelt hatte.
    Folglich müsste er sich ihres Vertrauens würdig erweisen, und mit ein wenig Geduld brachte er sie am Ende dazu, seinen Antrag anzunehmen.
    Doch selbst wenn er sie nicht überzeugen könnte, ihn zu heiraten, würde er alle Mittel einsetzen, um sie von einer Hochzeit mit dem Prinzen abzuhalten.
    Joshua hatte er nicht retten können, aber er wollte unbedingt für Eleanors Sicherheit sorgen.

Achtes Kapitel
    Indem Sie Interesse an einem anderen Gentleman vorgeben, wecken Sie seine

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