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Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4

Titel: Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Als ihm das Tau aus den Händen gerissen wurde, schoss der Ballon nach oben und flog ins Blaue.
    Von unten drangen entsetzte wie überraschte Rufe zu ihnen, und Eleanor meinte, die echauffierte Stimme ihrer Tante zu erkennen. Ihr eigenes Erstaunen über den plötzlichen Aufstieg wurde hingegen von
einem bestimmten Verdacht gezähmt. »Was ist das, Damon, eine Entführung?«
    Seine Miene degradierte ihre Frage jedoch sogleich in die Riege gänzlich unsinniger Bemerkungen, bevor er wieder nach unten sah. »Warum zum Teufel sollte ich deine Sicherheit gefährden, indem ich eine Entführung dieser Art inszeniere? Ich habe nichts damit zu tun, Eleanor. Eher würde ich vermuten, dass jemand die Verankerung löste.«
    Als er abermals leise fluchte, blickte Eleanor hinab und wurde sich der Gefahr inne. Sie waren mindestens fünfunddreißig Meter über dem Boden, eingefangen in einem geflochtenen Korb und gehalten von einer Stoffblase, die schon bald erschlaffen dürfte. Weit unter ihnen sahen die umherirrenden Leute wie eine Ameisenkolonie aus, während die Wiese, von der sie aufgestiegen waren, rasch vorüberglitt.
    Eleanor wurde auf einmal schwindlig, und ihr Magen drehte sich. Gleich darauf gaben ihre Knie nach, so dass sie auf den Boden des Korbs sank und die Stirn gegen die angewinkelten Knie stützte.
    »Du wirst mir jetzt hoffentlich nicht ohnmächtig«, sagte Damon, der sich halb neben sie kniete.
    »Ich glaube, genau das werde ich«, murmelte sie.
    »Tja, nimm dich zusammen, Elle, denn ich brauche deine Hilfe, wenn wir uns aus dieser misslichen Lage befreien wollen.«
    Ihr fehlte die Kraft, ihm etwas Spitzes zu erwidern, aber seine Worte halfen ihr. Sobald ihr Magen sich beruhigt hatte und ihr Schwindelgefühl nachließ, nahm sie Damons Hand und richtete sich wieder auf.

    Vorsichtig lugte sie über den Korbrand und erblickte London unter sich, mit der Themse, die sich durch die große Stadt zum Meer schlängelte wie ein hingeworfenes Band. Vor ihnen lag das Panorama der englischen Landschaft: ein Flickenteppich aus Wäldern, Feldern und Äckern, der sich bis zum Horizont erstreckte.
    »Gütiger Himmel«, hauchte sie ehrfürchtig. »Was für ein prachtvoller Ausblick.«
    »Ja«, pflichtete Damon ihr bei.
    Eleanor atmete langsam aus. Das Gefühl des Fliegens war anders, als sie erwartet hätte. »Es ist so still«, sagte sie. »Es fühlt sich an, als würden wir in der Luft hängen.«
    »Tun wir nicht. Die Luftströmungen tragen uns nordwärts. Wir können es bloß nicht fühlen, weil sich der Ballon mit ihnen bewegt.«
    Eleanor lockerte ihren Klammergriff am Korbrand ein wenig und atmete tief ein. »Nun gut, was soll ich deiner Meinung nach tun?«
    »Hilf mir, einen geeigneten Landeplatz zu finden.«
    »Können wir den Ballon landen?«
    »Ich glaube, ich kann die Ventile bedienen...« Damon griff nach einem der beiden Seile oben, die wie Glockenzüge aussahen. »Siehst du diese Taue? Sie betätigen die Klappen oben am Ballon, über die das Gas entweicht. Ich werde eine von ihnen öffnen, so dass wir langsam an Höhe verlieren. Die Gefahr besteht darin, dass wir zu schnell sinken, aber dafür sind die Sandsäcke da. Sie dienen als Ballast.« Er wies auf die vier Ecken des Korbs, und erstmals bemerkte Eleanor die kleinen Leinensäcke, die dort aufgestapelt waren.

    »Woher weißt du so viel übers Ballonfahren?«, fragte sie verwundert.
    »Ich lese viel. Und wie du weißt, ist dies nicht meine erste Ballonfahrt.«
    »Dennoch bin ich von deinem Wissensschatz beeindruckt.«
    Damon grinste. »Spar dir dein Lob auf, bis wir sicher am Boden sind. Ich bezweifle, dass unsere Landung sanft sein wird.«
    Deutlicher musste er ihr nicht erklären, in welcher Gefahr sie schwebten. Sollte er zu viel Gas entweichen lassen, könnten sie einfach herunterfallen. Und selbst wenn es ihnen gelang, die Geschwindigkeit ihres Abstiegs zu kontrollieren, könnten sie immer noch in die Baumwipfel eines Waldstücks stürzen oder auf ein anderes Hindernis wie beispielsweise ein Bauernhaus.
    Den Blick konzentriert nach unten gerichtet, zog Damon an einem der Ventiltaue. Außer einem leisen Pfeifgeräusch über ihnen schien sein Handeln nichts auszurichten. Aber dann bemerkte Eleanor, dass der Ballon zumindest nicht mehr aufstieg.
    Damon zog nochmals vorsichtig an dem Seil. »Wenn wir zu schnell absteigen, möchte ich, dass du einen Sandsack rauswirfst, sobald ich es dir sage.«
    Eleanor nickte und bewegte sich seitlich, bis sie nahe genug an den

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