Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4
äußerst unhöflich, so kurzfristig abzusagen, nachdem der Prinz sich solche Mühe gab, den Aufstieg eigens für mich zu arrangieren.«
Damon gab nach, wenngleich sehr widerwillig.
»Nun gut, aber ich werde dort sein und ein Auge auf dich haben.«
»Du wurdest nicht eingeladen, Damon«, entgegnete Eleanor gereizt.
»Das ist unerheblich. Du fliegst nicht ohne mich.«
Statt zu antworten, lächelte sie höflich. »Danke, dass du so schnell kommen konntest, Lord Wrexham. Aber nun, glaube ich, hast du einiges mit den Bow Street Runners zu regeln, nicht wahr?« Sie ging zur Tür, öffnete sie und trat beiseite.
Wieder einmal rührte Damon sich nicht vom Fleck, sondern verschränkte die Arme vor der Brust.
»Die Ballonfahrt wird möglicherweise gar nicht stattfinden«, sagte sie schließlich. »Nach dem heutigen Ereignis könnte es sein, dass der Prinz sich nicht hinreichend wohlfühlt, um in einem Ballon aufzusteigen.«
»Das genügt mir nicht, Elle. Ich möchte, dass du mir versprichst, dich von Lazzara fernzuhalten, solange ich nicht in der Nähe bin.«
Sie kniff den Mund zusammen und schwieg trotzig. Natürlich hatte sie bereits entschieden, das Werben des Prinzen zu beenden. Der morgige Ausflug sollte die letzte Einladung sein, die sie von ihm annahm. Aber Damon war ein wenig zu anmaßend, als dass sie ihm ihre Pläne enthüllen wollte.
Ohne ein Versprechen von ihr würde er wohl trotzdem nicht gehen. »Oh, na schön, ich verspreche es.«
Nun entspannte sich seine strenge Miene. »Und du musst mir schwören, dass du aufhörst, solch eine närrische Heldin zu sein. Lazzara zu retten, hätte dein Tod sein können.«
»Du an meiner Stelle hättest dasselbe getan.«
»Was etwas anderes ist.«
Eleanor verdrehte die Augen. »Bitte sag jetzt nicht, weil du ein Mann bist.«
»Teils schon. Ich bin stärker als du. Du wärst außerstande gewesen, dich zu wehren, hätte Lazzara versucht, dich unter Wasser zu ziehen.«
Was sie nicht gänzlich abstreiten konnte. »Ich war in keiner großen Gefahr. Marcus lehrte mich schwimmen, als ich noch ein Kind war, und ich beherrsche es recht gut.«
Damon schmunzelte. »Das überrascht mich nicht. Du reitest, schießt und fechtest hervorragend. Und gestern Abend hast du auch noch Diebstahl zur Liste deiner maskulinen Betätigungen hinzugefügt.«
Unweigerlich musste Eleanor lachen. »Aber du musst zugeben, dass du meine Revanche verdient hast.«
»Ja, tue ich.« Er schritt auf sie zu. »Versteh mich nicht falsch, Eleanor. Was du getan hast, war beachtlich und unglaublich bewundernswert. Höchstens eine von einer Million Frauen hätte deine Geistesgegenwart bewiesen, von deiner Courage ganz zu schweigen. Du hast dein Leben riskiert, um ihn zu retten. Aber ich möchte nicht, dass du zu Schaden kommst.«
Er sah sie an, während er sanft mit einem Finger über ihre Wange strich. Es war eine zarte Berührung, seltsam zaghaft, als wollte er sich vergewissern, dass sie noch hier war, lebendig und wohlauf.
Dann wurde seine Stimme zu einem rauen Flüstern. »Ich könnte es nicht ertragen, sollte dir etwas zustoßen.«
Ohne ein weiteres Wort, wandte Damon sich um und verließ den Salon, in dem Eleanor sprachlos zurückblieb.
Sie brauchte eine ganze Weile, bis sie wieder über ihre soeben gerühmte Geistesgegenwart verfügte und ihm aus dem Salon folgte.
Elftes Kapitel
Meiden Sie jedwedes Jammern, Klagen oder Schelten. Stattdessen sollten Sie ihm Gründe geben, Ihre Gegenwart zu genießen.
Eine anonyme Dame, Ratgeber …
Sehr zu Eleanors Freude wurde der Ballonaufstieg nicht abgesagt. Doch obgleich sie von Damons Sorge um sie wusste, war sie erstaunt, als er am nächsten Morgen in der Barouche von Prinz Lazzara am Portman Place vorfuhr, wo er Eleanor und ihre Tante abholte.
Als sie in die Kutsche stiegen, warf Eleanor ihm einen fragenden Blick zu, den er mit einem rätselhaften Lächeln beantwortete.
Seine Hoheit schien den gestrigen Vorfall verwunden zu haben, wie sie erleichtert feststellte. Man könnte sogar behaupten, er hätte sich vollständig erholt. Allerdings schien er beschämt, als er sie begrüßte, und nicht überschwänglich wie sonst. Unterdes war Signor Vecchi charmant und diplomatisch wie immer. Er dankte Eleanor nochmals für ihren Mut, seinen Cousin aus dem Fluss zu retten.
Nachdem das für den Prinzen offensichtlich peinliche Thema abgehandelt war, hob er begeistert an, ihnen die Geschichte der Ballonfahrt zu skizzieren.
»Vor über dreißig Jahren
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