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Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4

Titel: Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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begannen mehrere Franzosen, mit Heißluftballons zu experimentieren«, erklärte Lazzara. »Und bald gelang es ihnen, den Ärmelkanal zu überfliegen. Nach einigen fatalen Flügen, bei denen der papierbezogene Seidenstoff
der Ballons Feuer fing, verlegten sich die Aeronauten auf Wasserstoffgas, das von dem englischen Wissenschaftler Henry Cavendish entwickelt wurde, weil gasbetriebene Ballons sicherer sind und weiter fliegen können.«
    »Ist der Ballon, mit dem Sie heute fliegen, gasbetrieben?«, fragte Lady Beldon sorgenvoll.
    »Aber natürlich«, antwortete der Prinz. »Mein Landsmann, Signor Pucinelli, ist ein führendes Mitglied der italienischen Wissenschaftselite und ein versierter Aeronaut. Er bemüht sich, seine Leidenschaft einem größeren Publikum nahezubringen, und gegenwärtig besucht er England auf Einladung Ihres Prinzregenten.«
    Der heutige Aufstieg würde, wie Lazzara hinzufügte, auf einer freien Wiese nördlich von London stattfinden. Den frühen Vormittag hatte man gewählt, weil die Winde um die Tageszeit am schwächsten wären. Und es versprach ein schöner Tag zu werden. Strahlender Sonnenschein wärmte die kühle Morgenluft, während weiße Schäfchenwolken über den blauen Himmel zogen.
    Eleanor empfand eine kribbelnde Vorfreude, je näher sie ihrem Ziel kamen. Sogar Beatrix, die lange vor ihrer üblichen Zeit aufstehen musste, schien enthusiastisch, weil ihr der Ausflug mehr Zeit in Signor Vecchis Gesellschaft ermöglichte.
    Nach einer Weile jedoch konnte Eleanor nicht umhin, zu bemerken, dass ihnen zwei grobschlächtig aussehende Männer zu Pferde folgten. Selbst als die Barouche von der Hauptstraße auf einen Feldweg abbog, blieben die Reiter hinter ihnen.
    »Das sind Bow Street Runners«, raunte Damon
ihr zu. »Ich habe sie als Leibwachen für den Prinzen angeheuert.«
    »Weiß er davon?«
    »Ja. Ich hatte gestern Abend ein längeres Gespräch mit ihm.«
    Am liebsten hätte sie Näheres gehört, aber dazu hatte sie keine Gelegenheit, denn nun erreichten sie ihr Ziel.
    Die Kutsche fuhr seitlich auf eine weite Wiese und hielt an. Eleanor sah bereits den Ballon etwas entfernt. Die gigantische, grau-rot gestreifte Kugel erhob sich über zwanzig Meter in die Luft und wippte sanft in der Morgensonne.
    Den Ballon umgab ein Netz aus Seilen, an denen unten ein Korb hing, der seinerseits mit kräftigen Tauen am Boden befestigt war. Der Korb war groß, etwa drei mal viereinhalb Meter, und ähnlich geformt wie Eleanors Kupferbadewanne.
    Es hatte sich schon eine kleine Menge versammelt, die das Spektakel ansehen wollte, und als Prinz Lazzara ihnen voraus über die Wiese schritt, rief ein dunkelhaariger Gentleman einer Gruppe von Arbeitern Befehle auf Italienisch zu. Die Männer machten sich eifrig an Unmengen Fässern, Flaschen und Metallrohren zu schaffen.
    Sowie er den Prinzen erblickte, unterbrach der Gentleman seine Kommandos und kam herbeigelaufen. Nachdem sich alle einander vorgestellt hatten, begrüßte Signor Pucinelli Damon mit einem strahlenden Lächeln und sagte ein paar Worte auf Italienisch zu ihm, von denen Eleanor glaubte, dass sie hießen, »Lord Wrexham, wie schön, Sie wiederzusehen.«

    Anscheinend kannten sie sich, was sie eigentlich nicht überraschen sollte, denn immerhin hatte Damon die letzten zwei Jahre in Italien verbracht.
    Sie unterhielten sich einen Moment, dann wandte der Italiener sich erneut an die gesamte Ausflugsgesellschaft und erklärte in gebrochenem Englisch die Grundregeln der Wasserstoffgasherstellung, des Mischens von Eisenspänen und Vitriolöl – Schwefelsäure, um genau zu sein – sowie die komplizierte Gerätschaft, die er entworfen hatte, um die Seidenkugel mit Gas zu füllen. Sie bestand hauptsächlich aus einem Blechschlauch, der auf die untere Öffnung des Ballons gerichtet war.
    »Das Befüllen ist beinahe abgeschlossen«, sagte der Ballonfahrer. »Wir können zwei Passagiere nebst meiner Wenigkeit aufnehmen.«
    »Sie wollen aber nicht über die Wiese hinaus fliegen, nicht wahr?«, fragte Damon.
    »Nein, nein, Mylord«, versicherte Pucinelli. »Meine Arbeiter halten die Gondel an den langen Tauen fest. Sie führen uns auf dem Feld herum und helfen bei der Landung. Ich gehe davon aus, zehn, höchstens zwanzig Minuten in der Luft zu bleiben. Alles ist vollkommen gefahrlos.«
    »Es ähnelt dem Schleppen einer Barkasse auf der Themse«, fügte der Prinz fachmännisch hinzu, »oder dem Ziehen einer güterbeladenen Gondola auf den Kanälen in Venedig.

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