Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
Man verabschiedet sich nicht vor dem Brautpaar von einer Hochzeitsparty, das müsstest du doch wissen. Ts, ts!“
Cat zwinkerte der sprachlosen Nico schelmisch zu, nicht ohne Damons Kehrseite einen anerkennenden Blick zu schenken, und verließ dann das Badezimmer, wobei ihr perlendes Gelächter noch Augenblicke später von den hohen Wänden wider zu hallen schien.
Damon selbst entlockte der kleine Überraschungsauftritt nur ein amüsiertes Lächeln, während er dem kurzen Austausch von Devena und Sophora lauschte. Ähnlich dem, das Catalina zur Schau stellte, nur mit weit unanständigeren Hintergedanken. Ihn persönlich hätte es nicht einmal gestört, wenn sie ein paar Minuten früher gekommen wäre und sie sozusagen auf frischer Tat ertappt hätte.
Das hätte Nico aber wahrscheinlich für den Rest ihres Lebens so vorsichtig werden lassen, dass sich so eine Episode wie hier im Bad sicher nicht mehr auf romantische Art beenden sondern mit dem Ende ihrer Beziehung gekrönt wurde. Darauf wollte Damon es aber nicht ankommen lassen. Mit ihr musste man behutsam umgehen. So wie mit einem kleinen Vögelchen, das bei zu forschem Auftreten sofort mit den eigentlich noch zu schwachen Flügeln davon flattern und irgendwo allein hilflos abstürzte, wenn man nicht auf es achtgab. Das hatten sie schon mal erlebt. Die Sache mit Sterling sollte sich niemals wiederholen, egal auf welche Art.
Und in der Tat war Cat besser als Brock. Der Wolf hätte sicher nicht so dezent das Türchen geöffnet, sondern wäre direkt damit in den Raum gefallen. Vorzugsweise mit Damon unter dem Türblatt, um schon mal zum vorbeugenden Zweck zu demonstrieren was passierte, wenn dieser seine Herrin nicht zufrieden stellte. Wenn Nico dieses Spiel gefiel, dann konnte Damon ihr bei Gelegenheit vielleicht einmal beweisen, dass auch er ihr ergebenster Diener war. Höchst ergeben, um genau zu sein.
Damon drehte sich auf den Bauch und sah ebenfalls zu Cat empor. Er konnte die Amüsiertheit, die Nico zweifellos entging, ganz genau in ihrem Blick lesen. Nico presste ihren Schenkel so fest auf sein Hinterteil, in der kuriosen Hoffnung, es vor Cat zu bedecken, was für Damon überhaupt nicht nötig gewesen wäre. Im Gegenteil, durch den Druck, den Nico auf ihn damit ausübte, wurde seine neuerliche Erregung nur umso unmissverständlicher. Cat konnte bei dem Nachspiel gerne zusehen. Dann hatte sie Nathan hinterher endlich etwas Aufregendes zu berichten. Doch sie rauschte von dannen und sie konnten sie lachen hören. Ein Lachen, das sich immer weiter entfernte, bis sie wieder vollkommen ungestört waren.
„Die Hochzeitsgesellschaft! Ich hab sie einfach vergessen. Wir wollten doch eigentlich gleich wieder zurück…? Ooohh!“, Nico stöhnte lang gezogen auf und ließ den Kopf zurück auf seinen Arm fallen, um das Gesicht an seiner Schulter zu verbergen. Zwei Mal an einem Tag in einer eindeutigen Situation ertappt zu werden, war ein wenig zu viel für ihr angeschlagenes Schamgefühl.
Brock … „Damon? Ich weiß nicht, was ich tun soll… Ich meine wegen Brock. Gibt es da etwa Verhaltensrichtlinien, die ich einhalten muss? Möchtest du, dass ich Distanz zu ihm halte? Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, anders mit ihm umzugehen als freundschaftlich. Ich mag ihn… Stört es dich sehr?“, fragte Nico vorsichtshalber nach, weil sie Damon bestimmt nicht noch einmal vor den Kopf stoßen wollte.
Damon drehte sich wieder auf die Seite und barg sie sicher in seinen Armen. Die Hitze in Nicos Wangen war nun mehr Verlegenheit denn glückseliger Erschöpfung zuzuschreiben. Nun konnte er selbst sich auch kein amüsiertes Auflachen mehr verkneifen. Erneut streichelte er liebevoll ihr Gesicht und suchte die Erwiderung seines Blickes, mit dem er ein klein wenig auf sie herabsah, ohne es böse zu meinen.
„Glaubst du nicht, Romy und Rys denken heute Nacht nur an sich selbst? Ich glaube, deine Patrona wollte nur ihren Auftritt in die Länge ziehen. Ich denke, Nathan hätte sie niemals in eines dieser Badezimmer entführt, um sich mit ihr zu vergnügen. Der Priester ist viel zu sehr in seinem Bestreben, brav zu sein, gefangen, als dass er sich so etwas hingeben würde. – Vielleicht ist sie ein klein wenig neidisch?!“
Nico keuchte entrüstet auf. Niemals wäre sie so weit gegangen, sich vorzustellen, was Cat und Nathan an Vollmond... nein, niemals.
Damon lachte leise. Ihr Schamgefühl musste noch um ein paar Level verringert werden, um ihr solche Dinge unverblümt sagen zu
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