Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
es auf die enge Schnürung des Korsetts schieben, aber es lag viel mehr daran, wie liebevoll Damon mit ihr umging. Er kniete hier vor ihr, als würde er ihr einen Antrag machen wollen. Der Ort war vielleicht profan, doch für sie zählte nur die Liebe und die Leidenschaft, die sie für diesen Mann empfand. Es war beinahe unmöglich, sich zurückzuhalten, wenn er sie mit seinen weichen Lippen liebkoste und sie seine Hände auf ihrem Körper entlang streicheln spürte.
Der unverhohlen leidenschaftliche Blick, mit dem er zu ihr aufsah, machte ihr die Knie weich und ließ ihre Gedanken von Hochzeitsfeierlichkeiten abschweifen (ob nun eigene oder fremde…). Sie konnte es nicht fassen, sie hatten sich doch gerade erst mehr als leidenschaftlich geliebt und in ihr stieg schon wieder heißes Verlangen auf, das ihr beinahe schon Angst machte. Allerdings konnte sie sich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass es ihr nicht allein so ging, da Damon völlig unbekleidet vor ihr kniete. Wenn er sich nicht schnell etwas überzog, dann würde sie sich wieder vergessen.
Sie beschäftigte sich lieber mit ihrem Anblick im Spiegel, während Damon seine Sachen anzog, wobei er die Uniformjacke über dem beinahe völlig ruinierten Hemd zuknöpfte, damit man nicht sah, dass es kaum noch tragbar war. Der Lidstrich war zum Glück mit wasserfester Schminke gezogen worden, so dass sie nicht verschmiert aussah. Ihre Haut war makellos weiß wie immer und ihre Lippen benötigten nun keinen Gloss mehr, da Damon sie durch seine ungestümen Küsse regelrecht zum Erblühen gebracht hatte. Sie konnte gar nicht anders, als ständig mit der Zungenspitze darüber zu fahren, weil sie meinte, ihn immer noch darauf zu schmecken. Er füllte sie ganz und gar aus, weil sein Blut in ihren Adern floss und sein Duft sie von Kopf bis Fuß einzuhüllen schien. Sie schwebte auf Wolken und war froh, dass sie sich bei ihm einhängen konnte.
Sie machte sich Sorgen, bei der Rückkehr in den Saal mit missbilligenden Blicken empfangen zu werden, doch dem war nicht so. Die Musik spielte noch, manche der Paare tanzten selbstvergessen und einige der Gäste standen oder saßen zusammen, um gemeinsam auf das Brautpaar anzustoßen. Theron und Tiponi traten gerade von der Terrasse aus in den Saal hinein und Nico konnte eine regelrechte Aura um sie erstrahlen sehen, die sie an ihre Vision erinnerte, so dass sie sich schutzsuchend an Damon schmiegte, weil sie dachte, Theron könnte ihr ansehen, dass sie es wusste. Ihr grauste schon bei der Vorstellung, Cat davon erzählen zu müssen und anschließend dem sich gerade erst gefundenen Pärchen. Vielleicht sollte sie ihre kleine Ansprache zuerst mit Damon üben?
. . .
Brock entschuldigte sich bei Devena Flavia, deren kehlig tiefes Lachen ihn begleitete, als er aus den Augenwinkeln bemerkte, dass seine Herrin mit ihrer eigentlichen Begleitung nach signifikant langer Abwesenheit den Saal betrat. Und wie sie den Kerl ansah mit dem süßen zum Kussmund aufgeworfenen Schnütchen und den großen Kulleraugen, die so unschuldig dreinblicken konnten. Allerdings konnte Brock ihr an der Nasenspitze ansehen, dass ihr Tun in der Zeitspanne ihres plötzlichen Verschwindens nicht so unschuldig gewesen sein konnte, wie man ihr aufgrund ihres Aussehens unterstellen mochte. Brock tauschte mit Cat ein dreckiges Grinsen, die ja schon Entwarnung gegeben hatte, ohne auf Details einzugehen.
Mit zwei harten Drinks und einer Champagnerflöte in den Händen stellte er sich den beiden in den Weg. Der Krieger wurde sofort wachsam, aber Nico blieb anschmiegsam, die Wange an seinen Oberarm gelehnt. Sie brauchte ein paar Sekunden, bis sie den Blick vom Gesicht ihres Partners löste und Brock einen verträumten Blick schenkte, den er nicht persönlich nehmen durfte.
Schwerer Anfall von verzückter Verliebtheit , würde Brock diagnostizieren. Er sah Damon nur einmal unmissverständlich direkt in die Augen, wobei er ihm das mitgebrachte Glas reichte.
„Danke, Brock.“, sagte Nico mit leiser Stimme und suchte seinen Blick, während sie ihm den schmalen Kristallkelch abnahm und ihm mit ihren Fingerspitzen über den Handrücken fuhr.
„Fühlst du dich hier wirklich wohl…? Ich hätte dich nicht einfach so allein lassen sollen…“
„Wie? Unter all diesen schrecklichen Fremden? Jetzt fühle ich mich plötzlich sehr jung.“, lachte Brock auf, da so etwas nur Nico einfallen konnte. Nur sie würde es fertig bringen, dass sich ein Mann an einem Abend wie ein
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