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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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hier entging, der ja eigentlich keiner war. Es war vielmehr eine gute Übung, was seine zukünftigen Aufgaben betraf. Die anderen Clubs hatte er Kollegen überlassen. Jeweils zwei Beamte in den Clubräumlichkeiten und auf den zugehörigen Parkplätzen hielten Ausschau nach jungen Frauen, die auf den Tätertypus passen könnten.
    „Hey, der Typ da ist ein Immaculate!“, raunte Romy Brock zu und deutete die Richtung mit ihrem Kinn an.
Brock folgte dem Hinweis aus den Augenwinkeln und entdeckte den (rein äußerlich betrachtet) jungen Mann im schicken Anzug, der sich unterhalb der erhöhten DJ-Box aufhielt und Nico ziemlich fasziniert beobachtete. Er blieb allerdings auf Abstand und wich zur Seite, als ihn ein Lederkerl anmachen wollte.
    „Er kommt hierher an die Bar. Ich mach mich mal dünn, falls er doch auf ein anderes Vögelchen anspringen möchte. Meinst du, er kommt in Frage?“, fragte Brock skeptisch, weil er einen der ihren eigentlich nicht in Verdacht hatte. Die Angriffe waren einfach zu animalisch gewesen.
    Romy sah an sich herunter und tat so, als würde ihr knappes Top nicht richtig sitzen, um es an den richtigen Stellen zurecht zu zupfen.
- Kann sein… Die Bilder waren alle so verschwommen. Dunkelhaarig in jedem Fall und das Gesicht harmlos normal. Wir werden das ja gleich sehen. Wünsch mir Glück! -
Ein kleiner Schauer rann ihr den Rücken herunter, da sie den Täter endlich nur zu gern dingfest machen würde. Und falls es noch so ein Kerl sein sollte wie Sterling, dann würde es ihr die reinste Freude sein, ihm in den Hintern zu treten. Es gab eben auch unter den Immaculate miese Dreckschweine, das durften sie nicht außer Acht lassen.
    . . .
    Nico vergaß für die paar Minuten auf der Tanzfläche alles um sich herum. Es war tatsächlich, als würde sie ihre Trommeln bearbeiten, sie erreichte einen leichten tranceartigen Zustand und die innere Anspannung fiel von ihr ab. Das Lied endete, doch irgendwie wurde es dunkel um sie herum. Die Lichter waren anscheinend noch weiter gedimmt worden. Die tanzende Menge wogte wie eine homogene Masse und sie konnte keine Gesichter mehr erkennen, als trügen sie alle plötzlich Strumpfmasken. Nico drehte sich ein Mal im Kreis und lief dann unsicheren Schrittes durch die Menschen hindurch, ohne genau zu wissen, wohin sie ging.
Ihr Atem ging noch von der Anstrengung des Tanzes etwas schneller und ihr kam der Gedanke, die Waschräume anzusteuern, wo sie kaltes Wasser finden würde, mit dem sie sich abkühlen konnte. Sie fühlte sich leicht beschwipst, obwohl sie nichts getrunken hatte.
Nico stützte sich an der Wand des langen, schlauchartigen Ganges ab, als sie ihn endlich erreicht hatte. Er schien sich meilenweit in die Tiefe zu erstrecken und die Gäste, die ihr entgegen kamen, erschienen in der Ferne wie winzige Puppen. Nico kicherte leise über diesen Gedanken und ging langsam an der Wand entlang. Schritt für Schritt.
    „Miss… ist Ihnen nicht gut?“, hörte sie eine Stimme aus weiter Ferne fragen, die sie nicht einordnen konnte.
    „Es… ist alles in Ordnung, Danke…“, wiegelte sie ab, wurde aber dann um den Ellenbogen gefasst. War das nötig? Hatte sie geschwankt oder tat das nur der Boden unter ihr?
    Sie griff nach dem Arm, der sie stützte und fasste schweren Baumwollstoff an, die Farbe war gräulich, wenn ihre Augen sich nicht täuschten. Der Mann trug einen Overall, stellte sie fest, als sie den Blick zu seinem Gesicht anhob. Er war nicht viel größer als sie selbst und lächelte sie freundlich an. Ein junger Lieferant?
    „Kommen Sie… Ich bringen Sie an die frische Luft. Hier entlang, dann geht es Ihnen bald besser.“, sprach er mit einschmeichelnder Stimme auf sie ein.
    „Okay…“, gab Nico nach, der nun schwarz vor Augen wurde. Dann explodierten die Bilder und sie verlor völlig die Orientierung. Sie hörte das Flattern von Flügeln und das Trippeln von Mäusefüßchen. Mitten in dieser dunklen Wolke blitzten Lichter auf und rissen Lücken in die scheinbar lebendige dunkle Masse.
Nico bekam nicht mit, wie der junge Mann im Overall sie über den Hintereingang hinaus in die Nacht führte und dann in Richtung eines dunklen Vans.
    „Du hast zu viel getrunken, nicht wahr, du kleine Schlampe?!“ flüsterte er heiser in ihr Ohr, als er sie ziemlich unsanft gegen die Tür geworfen hatte, um seinen Wagenschlüssel aus der Tasche zu fischen.
    Nico stöhnte leise, aber nicht weil sie sich der Gefahr bewusst war, in der sie schwebte. Sie spürte

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