Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
kurz auf die Toilette…“, stammelte sie und ließ sich erleichtert gegen ihn sinken, als er seine starken Arme um sie legte.
„Ich hab dich gehen sehen. Du hast viel zu lange gebraucht und dann bin ich dir auch sofort nach. Romy und ich waren kurz von einem anderen Verdächtigen abgelenkt… Du hast mir einen ziemlichen Schreck versetzt! Mach das ja nie wieder, Süße!“
Nico nahm einen zittrigen Atemzug und lehnte ihre Stirn gegen seine starke Schulter, auf deren Halt sie sich immer würde verlassen können.
Als Romy hinter ihnen auftauchte, Nico saß noch auf der Ladefläche, hatte sie sich einigermaßen von dem Schreck erholt. Sie hätte sich gut selbst wehren können, allerdings nicht während sie von einer heftigen Vision heimgesucht wurde. Jetzt wurde ihr auch klar, dass sie wirklich einen Wolf an ihrer Seite brauchte.
„Was war das für eine Vision?“, fragte Brock gerade nach.
Nicos Körper spannte sich wieder an und sie erreichte ein Ruf, den sie nicht hörte sondern vielmehr fühlte.
„Cat… es ging um… Cat! Ich glaube, sie braucht mich. Aber da war noch etwas anderes… Das waren irgendwie zwei Visionen auf einmal, die sich mit der Wirklichkeit vermischt haben… Ich muss schnell in die Fortress! Kümmert ihr euch um den Rest? Vielleicht täusche ich mich auch… Die Bilder waren so unklar…“
„Du gehst nirgendwo hin, wenn nicht jemand dort auf dich wartet, hörst du? Diese Visionen gefallen mir gar nicht, wenn du dabei total die Orientierung verlierst. Ich versohl dir den Hintern, wenn du irgendwelche Kapriolen machen solltest!“, mahnte Brock sie streng und Nico konnte nur müde lächeln.
„Sicher nicht… Der Angriff gerade reicht mir völlig. Ich will nur sicher gehen, dass es Cat gut geht. Wahrscheinlich ist sie sicher zuhause bei Nathan und ich habe es nur falsch verstanden.“
Nico reckte sich und küsste Brock auf die Wange, dann hatte sie sich in die Sicherheit der der Krankenstation in die Fortress entmaterialisiert.
Nico hatte sich kaum das bereits geronnene Blut von den Bisswunden gewischt und sie mit Pflastern bedeckt, als sie erneut ein Ruf ereilte, diesmal noch viel eindringlicher als zuvor. Sie hörte ihren Namen und spürte starke Schmerzen. Nico rannte zu einem der Schränke und zog eine der gut bestückten Arzttaschen heraus, die alles enthielten, was sie für eine schnelle Behandlung von Verletzungen benötigte.
Nico hatte schon gespürt, dass Catalina nicht im Haus war, also suchte sie den mentalen Kontakt, den sie aber nicht richtig herstellen konnte. Nervös versuchte sie es bei Nathan, den sie leichter erreichen konnte, falls es Cat nicht gut ging. Er war ein starker Sender und Empfänger.
. . .
„Willst du sie nach Hause bringen?“, fragte Rys hinter seinem Rücken, doch dafür war keine Zeit mehr. Cat verlangte eindringlich nach Nico und Nathan wusste instinktiv, dass sie eine Fahrt zurück in die Fortress sicher nicht überleben würde.
„Nein.“, erwiderte er knapp, um im nächsten Moment Nicos mentalen Ruf zu beantworten.
Sie musste sofort kommen. Sofort. Nathan war in höchstem Maße um die Gesundheit seiner sonst so starken Soulmate besorgt. Er musste nun seine ganze körperliche Kraft aufbringen, um sie auf dem Tisch zu halten. Binnen Sekunden war sie schweißgebadet und wehrte sich gegen ihn. Die Pranken der Löwin hinterließen nicht nur Spuren auf dem Tisch, sondern auch schmerzhafte Kratzer auf seinen Armen und Schultern, doch er ließ nicht los. Geübt darin, Schmerzen auszublenden und sie als etwas Gutes anzusehen, da es bedeutete, dass Cat immer noch bei ihm war, solange sie sich wehrte. Sie mental auszuschalten, wäre fatal gewesen. Er wusste schließlich nicht, was ihr außer der tiefen Stichwunde fehlte und sie musste Nico antworten können für den Fall, dass sie bisher irgendetwas verschwiegen haben sollte.
- Ich bin schon unterwegs! -, meldete Nico ihm, als Nathan prompt auf ihr Rufen reagierte.
Er hatte sie nur sehr knapp zu sich gebeten, so dass sie nicht wusste, was auf sie zukommen würde.
Nico stand einige Sekunden später in der Tür zu einem Raum, aus dem der Gestank des Todes zu ihr heraus waberte. Ihre Augen erfassten unzählige fremde Gesichter und mitten im Zimmer Nathan, der versuchte, die sich windende Cat zu beruhigen, die rücklings auf einem Tisch lag. Nun wusste sie, was das Schlagen der Flügel und das Trippeln der Füße zu bedeuten hatte. Sie trat so fest auf, wie sie konnte, und war froh, dass sie festes
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