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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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schien.
    „Nein, es geht schon. Haben wir die Impfungen vorbereitet?“
    „Nathan, du solltest mich wirklich einen Blick auf die Kratzer werfen lassen. Es wird noch eine Weile dauern, bis die verheilt sind. Selbst dann, wenn du gleich trinkst.“ Tiponi, die schließlich mit einem ganz anderen, bei weitem ungeduldigeren Kaliber fertig wurde, griff nach einem Stück Mull und Desinfektionsmittel, um eventuelle Stoffreste aus den Wunden holen zu können und verlangte barsch, dass er seine Arme ausstreckte. Nathan, der um das harte Regiment dieser Frau wusste, folgte brav wie ein Lämmchen.
Noch während sie den zweiten Arm versorgte, trafen die anderen Gäste ein. Rys hatte sie mit Ron in Empfang genommen und hierher gebracht. Cat, die von einem der Jäger getragen wurde, würdigte ihn keines Blickes. Weil sie sich nicht traute, nicht weil sie böse war. Nathan bekam die Schwingungen, die von ihr ausgingen durchaus mit. Doch er bekam keine Gelegenheit zu einem versöhnlichen Austausch. Morris schirmte sie ab und bald füllte sich das Krankenzimmer mit dem Wortwechsel der Jäger, Theron, Catalina und schließlich auch Nico und Tiponi, die sich zuerst um das gebrochene Handgelenk von Dragomir oder Vulcan kümmern würde, während sich Nico um Cats Stichverletzung bemühte.
    Der kaum verletzte, mitgebrachte Arzt der Jäger konnte sich die Kratzer und Bisswunden der anderen ansehen und impfen. Nathan zog sich aus dem Geschehen zurück an die Tür zu seinen Waffenbrüdern. Den Rest des Verbandes, mit dem Tiponi begonnen hatte, wickelte er selbst fertig und stopfte das Ende achtlos in den oberen Rand.
Cats Bruder würde sich hoffentlich nicht gegen die Fürsorge der ehemaligen Tri’Ora wehren. Wenn doch, dann konnte er sich darauf gefasst machen, ein weiteres Mal zu seinem Glück gezwungen zu werden. Sie ging mit ihm jedoch sehr viel rücksichtsvoller um als mit ihm und sagte kaum ein Wort, weil sie sicher spürte, dass jede Unterhaltung wahrscheinlich unwillkommen war. Immerhin hatte Nico es geschafft, ihn herzubringen. Das war ein Anfang.
    Vulcan ließ die Behandlung der exotisch schönen Fremden völlig stoisch über sich ergehen. Er war es gewohnt, sich von Ärzten oder Pflegern versorgen zu lassen, die er vorher ja auch nicht kannte. Die anderen Jäger unterhielten sich locker, wie es alte Freunde eben taten, wenn die Spannung von ihnen abfiel. Der Ton war nicht mit den Unterhaltungen in der Umkleide des elterlichen Schlosses in Rumänien zu vergleichen, aus denen er sich meist rausgehalten hatte, weil es ihn abstieß, wie die Brüder, Cousins und Verbündete über ihre Arbeit sprachen. Er selbst empfand keine Freude beim Töten, er wollte nur verhindern, dass anderen Schaden zugefügt wurde.
Er hörte nicht richtig zu, vielmehr ließ er Cat und Nico nicht aus den Augen, die anscheinend eine sehr enge Bindung zueinander hatten. Wie Schwestern. Die Frauen im Schloss hatten Catalina eher behandelt, als hätte sie die Pest. Nico hatte Recht, sie hatte eine mehr als trostlose Kindheit und Jugend gehabt.
    „Nein, Danke. Meine Impfungen sind auf dem neuesten Stand.“, wehrte er die junge Frau mit dem dunklen Teint ab, die ihm auch noch eine Spritze setzen wollte, nachdem sie sein Handgelenk geschient hatte.
    Es war nicht der erste angebrochene Knochen und auch nicht die erste lädierte Rippe. Er hätte mit den Verletzungen bis zum bitteren Ende gekämpft. Schade nur, dass sie ihm nicht von den Feinden beigebracht worden waren. Sein Blick glitt zu dem Priester, dessen Unterarme ganz schön bös lädiert worden waren, als er versucht hatte, Catalina zu bändigen.
Sein Kopf schmerzte. Mit diesem Ausgang des Abends hatte er bestimmt nicht gerechnet. Er saß hier umgeben von Vampiren, die laut seinem Vater alle nach seinem Leben und seinem Blut trachten würden. Davon allerdings keine Spur. Mina Harker hatte vorhin Blut aus einem Beutel getrunken, obwohl sie genug Männer um sich hatte, die ihr als Nahrungsquelle dienen konnten. Ihre Verletzungen waren beinahe schon verheilt. Beneidenswert. Er konnte bei Weitem weniger einstecken als beispielsweise Catalina. Nach dem Angriff der Aryaner hatte er monatelang schlimmste Schmerzen erdulden müssen und sich gewünscht, nicht seine Mutter sondern seine Schwester würde sich um ihn kümmern. Sie hatte immer einen Weg gefunden, ihn die Qualen der Heilung vergessen zu lassen. Beinahe wäre er damit rausgeplatzt: Weiß du noch…?
Allerdings waren das eigentlich erbärmliche

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