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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Familie, doch das Recht hatte er wahrscheinlich verspielt, weil er viel zu lange ein Teil von ihr geblieben war. Es war eben die einzige Familie, die er hatte und genau wie Catalina konnte er ihr nicht einfach so den Rücken kehren. Ihm hatten sie ja nie nach dem Leben getrachtet. Und als dem Augapfel seiner Mutter war es ihm weit besser ergangen als vielen anderen Jungen vor ihm. Und wesentlich besser als seiner großen Schwester, die jahrelang alle Prügel eingesteckt hatte, nur damit er einigermaßen behütet aufwachsen konnte.
Vielleicht war heute Nacht die einzige Gelegenheit, seine Schwester so an sich gedrückt zu halten und ihr bisschen Trost zu spenden, also hielt er sie einfach fest und strich ihr beruhigend über die langen Haare, die sich über ihrem Rücken ausbreiteten.
Wir sind, wer wir sind. Sie ein Vampir, er ein gewöhnlicher Sterblicher, dessen Lebensspanne begrenzt war. Er würde nie wirklich ein Teil ihres Lebens werden können. Ein Abschied wäre vermutlich das Beste, damit sie frei von allen Belastungen der Vergangenheit ihr neues Leben glücklich mit den Menschen führen konnte, die ihre neue Familie waren. Er hatte es nicht schlimmer für sie machen wollen, indem er wie ein Geist auftauchte und altes Leid aufrührte.
    Cats Gedanken gingen ungefähr in dieselbe Richtung wie die ihres kleinen Bruders. Ihr wurde, das Gesicht an seiner Schulter verborgen, klar, dass sie sich durch die Umwandlung von ihm entfernt hatte, obwohl ihr ja keine andere Wahl geblieben war. Sie wollte ein Leben mit Nathan und hatte noch viel mehr geschenkt bekommen. Es gab für alles einen Preis, den man bezahlen musste.
Das Schluchzen verebbte langsam und Cat versuchte, sich nicht von all den aufgewühlten Gefühlen und der erneuten Angst, ihn für immer zu verlieren, zu sehr in den Abgrund der Verzweiflung ziehen zu lassen. Vorsichtig löste sie sich von ihm, um ihm nicht weiter weh zu tun.
    Nathan hielt sich zurück, während die Geschwister miteinander sprachen und Vulcan den ersten Schritt auf Catalina zumachte, die alles daran setzte, ihre wahren Gefühle vor ihm zu verbergen und ihr Herz zu verschließen, damit sie die Traurigkeit und Angst davor, ihn gleich wieder zu verlieren, darin nicht preisgeben musste. Gleichzeitig entsprach es für sie bestimmt ein Augenblick des höchsten Glücks, als ihr Bruder sie in eine Umarmung zog und festhielt. Das hatte sie sich am allermeisten gewünscht.
Nathan hätte ihr diesen Trost niemals spenden können. Sein Gesicht blieb vollkommen ausdruckslos, als Vulcan ihn kurz über Cats Schulter hinweg ansah. Hier würde niemand irgendjemandem an die Kehle gehen.
Nathan war mit Cat einer Meinung. Ihr Bruder war hier mehr als willkommen. Die Regeln für seinen Aufenthalt standen ja nun fest. Sollten die Tatarescus hier einzufallen gedenken, dann würde er an Cats Seite mit seinen Brüdern gegen die Jäger kämpfen. Das stand außer Frage. Er war seiner Soulmate loyal und treu ergeben. Für die Geschwister wollte er allerdings hoffen, dass Vulcan wirklich fair spielte und es niemals zu diesem Kampf bis auf den Tod kommen würde.
    „Du bist hier in Sicherheit, Vulcan. Ich würde mich freuen, wenn du so lange bleibst, bis du dich von deinen Verletzungen erholt hast. Du musst das nicht sofort entscheiden… Schlaf eine Nacht darüber… Ja?“
Cat wollte kein Wort über Abschied hören, obwohl ihr Herz wie Feuer brannte, weil er unaufhaltsam sein würde. Wenn nicht gleich heute Nacht, dann viel zu früh, wenn er wieder gesund war. Er verdiente genau wie sie ein erfülltes Leben. Und sie konnte ihm vielleicht den Anfang erleichtern.
    Vulcan beugte sich zu ihr herunter und gab ihr einen Kuss auf die blasse Wange, die sich mit einem Hauch von Rosa überzog. Ihre Augen blickten hoffnungsvoll besorgt zu ihm auf und es war das erste Mal, dass ihm ihre besondere Färbung auffiel. Sie glitzerten wie kostbare Edelsteine. Aber es war nicht ihre äußerliche Schönheit, die ihn überraschte, vielmehr die herzensgute Persönlichkeit, die die Tatarescus ihr mit ihren Schikanen nicht hatten austreiben können.
    „Gute Nacht, Catalina. Sorg dich nicht zu sehr, ich bin nicht mehr der kleine Junge von damals. Und handle hoffentlich mit mehr Verantwortungsgefühl als früher. Nathan.“ Er nickte ihrem Freund zu und zog sich dann in das ihm zugewiesene Zimmer zurück, wo er einiges zu bedenken haben würde.
    Cat blieb zitternd zurück und starrte seinem breiten Rücken hinterher, als wäre es das letzte

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