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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Energie konnte sie gerade sehr gut gebrauchen.
    „Hier scheint ja noch alles ruhig zu sein. – Oder irre ich mich da?“
    Nico nahm erst einen Schluck von dem heißen, süßen Tee, der die Leere in ihrem Magen mit Wärme füllte, bevor sie etwas sagte. Sie mochte noch ein Küken im Kreise der Immaculate sein, doch sie war weder blind noch dumm. Unwillkürlich griff sie mit ihrer Linken nach Brocks Hand, die auf seinem Knie ruhte und verflocht ihre Finger mit seinen. Eine sehr beruhigende Geste, die er sicher nicht falsch verstehen würde. Ihre Beziehung war nun einmal sehr persönlich und Nico drückte ihre Gefühle nun einmal gern mit Worten und Gesten aus.
    “Bequemlichkeit würde ich einem Mann wie ihm nicht unbedingt unterstellen, Jeanne. Es wird in keinem Fall sein Kampf sein, also ist es nur weise, sich so weit herauszuhalten. Das könnte wirklich ein Ungleichgewicht auslösen. Leider ist es bei uns genauso wenig ruhig wie bei Ihnen in Europa. Ich denke, Theron und Manasses werden sich darüber kurz schließen, nachdem wir erfahren haben, dass der Lord irgendwie dahinter gekommen ist, dass eine Frau seinen Sohn auf dem Gewissen hat… Er hat vorgestern versucht, Mina Harker, die Jägerin, gefangen zu nehmen, was ihm zum Glück nicht gelungen ist. Allerdings konnte er schwer verletzt entkommen. Es ist noch lange nicht vorbei. Und es wird weder mit Bran noch mit Rukh enden, so viel habe ich aus den Bildern, die mich heimgesucht haben, verstanden“, berichtete sie, ohne auf Details einzugehen.
Es betraf nun einmal die Krieger und sie wusste nicht, ob es Theron oder Cat recht sein würde, zu viel preis zu geben. Das konnte sie dann gerne selbst übernehmen. Jeanne D’ Arc war für sie eine völlig fremde Person.
    “Richten Sie Astyanax aus, dass ich niemals vor meiner Aufgabe davon gelaufen bin. Er scheint meine Beweggründe anscheinend missverstanden zu haben… Ich weiß, dass ich am Anfang stehe und noch sehr viel lernen muss. Und vieles davon in schmerzhaften Lektionen.“ Sie kam doch gerade von einer solchen Erfahrung. Wenn ihre Vermutung sich als falsch herausgestellt hätte, dann wäre sie wohl kaum fähig gewesen, sich diesem Gespräch zu stellen.
    Die Jägerin Mina Harker?
Sowohl Hellga als auch Jeanne runzelten in Gedanken die Stirn, was man nur der Isländerin wirklich ansehen konnte, da das spöttische Glitzern in ihren Augen zunahm. Beide hielten nicht viel von einer Lost Soul, die sich auf anderen Feldern als einer dienenden Tätigkeit nützlich machte. Das war viel zu gefährlich. Man wusste nie, in was für einen Hinterhalt man geraten konnte und wenn dann der neue Tag anbrach, war es sowieso mit allem vorbei.
Natürlich kam Jeanne nicht umhin, ihr einen gewissen Respekt zu zollen. Aber auch Mina Harker würde lernen, irgendwann damit aufzuhören, gegen Windmühlen zu kämpfen.
    Nico konnte genau erkennen, was die beiden Frauen von Minas Einsatz hielten. Für sie selbst war Mina einfach nur eine Heldin. Ihren Kampf gegen das Böse so lange aufrechtzuerhalten, musste man einfach bewundern. Sie hatte ihn als gewöhnlicher Mensch begonnen und ihn auch weitergeführt, nachdem sie alles verloren hatte. Wäre sie eine Breed, würde sie genauso gut wie eine der Kriegerinnen sein.
Cat mochte die Frau, die einst mit ihrem Vater verbunden gewesen war. Es tat ihr gut, eine ältere Frau zur Vertrauten zu bekommen. Nico wusste, wie es sich anfühlte, ohne mütterliche Zuwendung aufgewachsen zu sein. Aber bei ihr hatten Babu und Mélusina den größten Schmerz gelindert.
    „Niemand hat von einem Ende gesprochen, Nicolasa.“, sagte Jeanne leise und rührte in ihrem Tee herum, statt zu trinken. Der süße, aufsteigende Duft genügte ihr.
    „Der Krieg wird ewig so weitergehen. Noch in hundert Jahren werden wir gegeneinander kämpfen. Wir sind nicht besser als die Menschen um uns herum. Man muss keine Visionen haben, um dies zu erkennen.“
Ihr entging nicht die Nähe, die Nicolasa zu ihrem Leibwächter aufgebaut hatte. Da waren die Bilder, die sie gesehen hatte und die Nico mit ihrem Krieger zeigten, wohl keine Vorspiegelung falscher Tatsachen gewesen. Als ob ihre Visionen sie je getrogen hätten. Wenigstens die Bilder in ihrem Kopf waren immer aufrichtig gewesen.
    „Nicht einmal die neuen Sieben werden daran etwas ändern können. Es wird erst vorbei sein, wenn die Hölle zufriert oder Tag und Nacht auf dieselben Stunden fallen. – Ich richte Astyanax aus, was Sie wollen. Ich war nie für dieses

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