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Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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hinunter. Devyn schaut mir finster hinterher, während Cassidy nervös herumgackert.
    »Tschüs, Leute!« Ich winke betont mit großer Geste und sie kapieren den Hinweis. Dev und Is steigen in ihr Auto und Cassidy verschwindet um eine Ecke.
    »Alles okay mit dir?«, flüstere ich Astley zu, während ich zuschaue, wie Issie sich anschnallt.
    »Meine Mutter …« Er scheint nach Worten zu ringen und fängt dann noch einmal von vorn an. »Meine Mutter ist eine schwierige Frau und schwer zu finden. Ich komme mir vor wie ein Versager, weil ich sie für dich nicht auftreiben kann.«
    Ich ignoriere das und frage: »Irgendwelche Angriffe? Ist Frank gesichtet worden? Hast du dem Elfenrat berichtet, was in Island passiert ist? Ist Vander ein Einzeltäter oder arbeitet er für jemanden?«
    Er fasst für mich zusammen, was während unserer Abwesenheit geschehen ist. Seine Leute verhinderten etliche Angriffe von Elfen, die entweder zu meinem Vater gehörten oder Anhänger von Frank waren. Zwei starben. Drei gelobten, in Zukunft Astley zu folgen. Es ist bestimmt schwer, mit diesen dramatischen Ereignissen und der Verantwortung fertigzuwerden. Vielleicht sind deshalb all die Ermüdungsfalten um seine Augen herum. Und um die Sache noch schlimmer zu machen, wurde auch noch ein Mädchen angegriffen. Sonst sind es fast immer nur Jungen. Das jagt mir einen Schauder über den Rücken. Astley telefoniert mit dem Elfenrat: Sie denken über das nach, was er über Island und unsere Suche nach Walhalla berichtet hat.
    »Sie denken nach?«, frage ich.
    »Sie denken nach«, wiederholt er verächtlich. »Sie denken dauernd nach.«
    Ich steige in den MINI . Er tätschelt meine Hand, die auf dem Rahmen des Fensters liegt.
    »Wir werden meine Mutter finden, Zara«, sagt er. »Und dann finden wir deinen Wolf.«
    Er sieht so geknickt und so traurig aus. Ich halte eine Sekunde inne, und dann sage ich es einfach: »Weißt du, das Leben zerbricht uns alle in kleine Stücke. Es beschädigt uns, aber die Art und Weise, wie wir die kleinen Teile wieder zusammenfügen, die macht uns stark.«
    Die Luft zwischen uns wird ganz still. Seine Hand ruht immer noch auf meiner. »Woher kommt diese Weisheit?«
    »Aus meinem Inneren.« Ich ziehe die Augenbrauen hoch, um noch ein bisschen klarer zu machen, was ich sagen will. »Auch wenn du ein Elfenkönig bist, ist es vollkommen in Ordnung, gelegentlich der Welt gegenüber zuzugeben, dass es Brüche gegeben hat und dass es Kleber gibt.«
    »Auch gegenüber seiner Königin?«
    Ich nicke. »Vor allem ihr gegenüber.«
    Astley geht, und ich bleibe erst einmal in dem MINI sitzen und versuche zu verarbeiten, was hier abgeht. Da kommt Cassidy mit wild aufgerissenen Augen den Gehweg heruntergerannt. Ihre Zöpfe haben sich in der letzten Woche in Dreads verwandelt, was sie hübscher gemacht hat, aber im Augenblick sieht sie eher aus wie ein völlig erschöpftes Tier. Sie reißt an der verschlossenen Beifahrertür.
    »Lass mich rein«, verlangt sie.
    Ich drücke den Entriegelungsknopf auf der Mittelkonsole unter dem Radio und greife nach dem Schwert, das für den Fall eines Angriffs auf dem Rücksitz liegt. Sie wirft sich auf den Beifahrersitz und schlägt die Tür zu.
    »Sind sie hinter dir her?« Meine Finger umklammern den Schwertgriff.
    Sie schaut mich eine Sekunde lang verwirrt an. »Was …? Nein! Nein, ich hab was entdeckt.«
    »Du bist nicht in Lebensgefahr?« Ich benutze diesen Ausdruck, weil er so abgedroschen ist und ich die Anspannung lösen möchte. Es funktioniert. Sie lacht. Ich drehe mit dem roten Knopf die Heizung ein bisschen höher, weil Cassidy zittert und ich nicht sagen kann, ob vor Kälte oder vor Aufregung.
    »Schau dir das an!« Sie wedelt mit einem Stück Papier vor meiner Nase herum.
    Ich nehme es ihr aus der Hand. Es ist ein Artikel über die Gesundheitsreform mit ein paar Anzeigen. Ich kapiere nichts. »Was ist das?«
    Sie legt den Finger auf die Ankündigung einer Party in einer Bar. »Hier. Genau hier!«
    Sie ist so aufgeregt, dass alle Worte einfach aus ihr heraussprudeln, aber sie eigentlich gar nichts sagt – oder ich steh auf dem Schlauch. »Jetzt mal langsam … ein Kostümfest in einer Bar auf Mount Desert Island? Das sind mit dem Auto vierzig Minuten und wir sind viel zu jung. Die lassen uns gar nicht rein.«
    »Schau, wer der Organisator ist«, beharrt sie.
    Ich überfliege das Kleingedruckte »Ein Geigenspieler?«
    Sie nimmt das Stück Papier wieder an sich und legt es sorgfältig mit

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