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Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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der Anzeige nach oben auf ihren Schoß. Dann streicht sie es mit der Hand glatt und atmet ein paar Mal tief durch, um sich zu beruhigen.
    »Cass?«
    Sie lächelt gelassen. »Entschuldige. Ich überlege nur, wie ich es dir am besten erkläre. Okay … Meine Mom nimmt mich jedes Jahr zu der großen Öko-Messe in Unity mit, klar?«
    »Unity?«
    »Eine Stadt mitten in Maine.« Sie macht eine herablassende Handbewegung. »Egal. Um zur Haupthalle der Messe zu gelangen, musst du einem total schnuckligen Pfad folgen, der sich zwischen hohen Fichten hindurchschlängelt. Und auf diesem Pfad, direkt vor mir, war dieser Typ. Er hatte eine merkwürdige Ausstrahlung und war komplett in Cord gekleidet – Cordblazer und Cordhose. Und aus seinem Blazer ragte ein komisches schwanzartiges Anhängsel hervor, das in ein in verschiedenen Erdtönen gemustertes Tuch gewickelt war. Wahrscheinlich hat er gemerkt, dass ich ihn abchecke, denn er hat sich umgedreht und mich angeschaut. Seine Augen hatten diese erschreckend silberne Farbe. Wie erschreckend? So erschreckend, dass ich tatsächlich aufgeschrien habe und völlig verängstigt war.«
    »War er ein Elf?«
    »Ja. Und sein Zauber war nicht besonders gut, aber damals wusste ich ja noch gar nicht, dass es Elfen gibt.« Sie seufzt. »Ich wusste nur, dass es Menschen gibt, die eigentlich keine Menschen sind.«
    »Und was hat das alles mit der Anzeige zu tun?«, will ich wissen.
    Sie ist so aufgedreht, dass ihre Augen funkeln. Ihr Finger stößt auf das Bild des Organisators hinab: »Das ist dieser Typ, der Typ, den ich auf der Messe gesehen habe.«
    »Cool …« Ich warte einen Moment darauf, dass mir ein Licht aufgeht. Aber vielleicht bin ich einfach zu müde. »Ich kapiere immer noch nicht. Wir haben einen Elf lokalisiert, gut. Wir gehen hin und schnappen ihn uns.«
    »Nein! Darum geht’s doch gar nicht. Schau mal wie er heißt, Zara.«
    Ich lese die Anzeige. »Bifröst?«
    »Wie war das mit dem schimmernden Weg?« Sie bohrt mir ihren Zeigefinger in den Oberschenkel.
    »Ich kapiere immer noch nicht.«
    »Wie war das mit dem Weg nach Asgard, wo Walhalla ist?«
    »Aber das ist eine Brücke und nicht eine Person.« Die Welt fühlt sich auf einmal an, als sei sie voller Licht. »Aber das könnte ein Hinweis sein … Er könnte wissen, wie … Mensch …«
    Sie nimmt meine Hand in ihre und unsere Finger schlingen sich ineinander. »Hyperventilier nicht, Zara.«
    Ich drücke meine freie Hand gegen mein Herz.
    »Ich bin schon dabei, oder? Meine Güte, Cassidy. Wenn er was weiß?« Ich entreiße ihr das Stück Papier. »Diese Veranstaltung ist morgen Abend. Morgen Abend!«
    Wir kreischen beide auf und umarmen uns über der Gangschaltung und der Handbremse. Erst nach etlichen Sekunden lösen wir uns voneinander. Wenn in dem MINI genügend Platz zum Aufstehen wäre, würde ich einen Freudentanz aufführen.
    »Du weißt, was das heißt, oder?« Ich hebe die Hand zum Abklatschen.
    »Ein kleiner Ausflug!«, trällert sie.
    »Genau, ein kleiner Ausflug«, stimme ich zu, und mein ganzer Körper schreit vor Glück und Hoffnung, während ich Cassidy noch einmal umarme. Nick kann mich zwar nicht hören, aber das ist mir egal. In Gedanken flüstere ich ihm zu: »Halt durch, Baby. Ich komme und hole dich.

Thomas Steffan. Warte drauf, dass wieder jemand verschwindet. Hoffentlich nicht ich. Oder einer von meinen Kumpels. Kapiert, Serienmörder?
    – STATUS UPDATE
    Es läuft alles nicht ganz so rund, wie ich es erwarte. Wegen der Ereignisse in Island kann ich Betty nichts von der Bar erzählen, ohne eine ausgewachsene Szene zu riskieren. Devyn wird zu Hause von seinen Eltern mit Beschlag belegt, weil sie wie wahnsinnig an meiner Blutprobe arbeiten, um ein Elfengift herzustellen. Und Issie hat immer noch Hausarrest.
    »Sogar am Wochenende?«, nörgle ich. Wir telefonieren mobil, aber Issie muss flüstern, weil sie nicht einmal ihr Handy benutzen darf.
    »Wenn’s nach meiner Mom geht, ist die, äh, ›Gefahr‹ am Wochenende sogar noch größer. Dass ich ins Café kommen konnte, war purer Dusel«, sagt sie. »Ich musste lügen und ihr was von gemeinnütziger Arbeit mit dem Key Club erzählen und dass ich danach sofort nach Hause kommen würde. Meine Mom ist total paranoid. Sie redet nur noch von dem Serienmörder, der das draußen am Werk ist.«
    »Kannst du ihr nicht wieder eine Lüge auftischen?«
    Schweigen. Ich lasse mich auf meine Kissen fallen und starre auf das AI -Poster an meiner Decke.
    »Schon in

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