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Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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Dort in der Ecke sitzt er, zusammengekauert wie ein ungeborenes Kind hockt er mit dem Rücken zu mir auf seinen Zehenballen.
    »Astley?«
    Als ich seinen Namen sage, läuft ein Schauder über seinen Rücken, obwohl ich weiß, dass er nicht überrascht ist. Seine Sinneswahrnehmung ist erstaunlich. Er hat mich gehört und gerochen, lange bevor ich hereinkam, wahrscheinlich schon bevor ich die Treppe heraufgekommen bin. Dennoch bewegt sich sein Rücken, als hätte ich ihn erschreckt. Aber sonst bewegt sich nichts.
    Ich versuche es noch einmal: »Astley?«
    Immer noch keine Antwort. Wider besseres Wissen strecke ich die Hand aus und berühre behutsam seine Schulter. Sie fühlt sich hart an unter der Lederjacke.
    Er steht auf und dreht sich langsam um. Meine Haut kribbelt, als würden eine Million Spinnen auf mir herumkrabbeln. Meine Hand fliegt zu meinem Gesicht, aber da ist nichts. Er ist die Ursache für dieses Gefühl. Dann dreht er sich ganz zu mir: Der Zauber ist fort. Nichts Menschliches ist mehr an ihm, er ist ganz Elf, blaue Haut und blaue Zähne, schimmernde Augen. Ich schaudere, obwohl ich weiß, dass ich ganz genau so aussehe, wie ein Monster. Aber es ist mehr als das. Er fühlt sich auch an wie ein Monster, wie ein schrecklicher, urtümlicher, todbringender Elfenkönig und nicht wie der normalerweise ruhige und leicht beunruhigte Astley.
    Unwillkürlich weiche ich zurück.
    »Bleib stehen«, befiehlt er mir.
    Ich kann mich nicht rühren. Meine Füße kleben am Boden, gehalten von einer unsichtbaren Kraft, die von ihm ausgehen muss.
    »Du machst mir Angst, Astley.« Aber meine Stimme klingt nicht ängstlich, sondern ganz ruhig.
    »Wirklich?«
    Astley umkreist mich. Seine Hand hebt sich zu meiner Wange. Seine Fingernägel sind Klauen. Ja, ich habe Angst, aber andererseits habe ich auch keine Angst, denn ich weiß, dass er mich braucht. Und er war noch nie böse zu mir. Aber seine Mutter hat gesagt …
    »Hast du sie versehentlich getötet?«
    Er bleibt stehen. Sein Mund öffnet sich und offenbart all diese haifischähnlichen Zähne. Seine Augen schließen sich für einen Augenblick, als wäre ihm auf einmal alles zu viel. »Warum sagst du das, Zara?«
    »Weil ich es nicht glauben kann, dass du einfach jemanden getötet hast.«
    »Du hast gesehen, wie ich töte.«
    »Aber nur, um andere zu beschützen oder dich selbst.«
    Seine Hand entspannt sich, sein Kopf neigt sich nach vorn, sodass seine Stirn meine berührt und dort liegen bleibt. Ich kann mich immer noch nicht bewegen, aber ich habe nicht mehr das Gefühl, in Gefahr zu sein.
    »Aber ich sehe aus wie ein Mörder, oder? Mit diesen spitzen Zähnen und den scharfen Klauen?«, flüstert er.
    »Es geht nicht darum wie jemand aussieht«, beharre ich. »Es geht um das Innere. Es geht darum, was wir tun.«
    »Aber du vergisst eines, Zara. Wir sind keine Menschen. Wir sind Elfen.«
    »Egal. Die Regel gilt trotzdem.«
    Er stößt ein leises, trauriges Lachen aus. Kaum dass es heraus ist, ist es auch schon wieder verschwunden. »Du glaubst mit solcher Inbrunst an Dinge.«
    »Ich glaube daran, dass du nicht böse bist.«
    »Dann muss es wahr sein.« Er zieht seine Stirn von meiner Stirn zurück. Seine Hände wandern zu meinen Schultern. »Ich entschuldige mich.«
    Auf einmal kann ich mich wieder bewegen. Dennoch weiche ich nicht vor ihm zurück. »Erzähl mir, was mit deiner Königin passiert ist, Astley.«
    Sein Gesicht sieht ganz zerknittert aus. »Sie ist gestorben«, flüstert er. »Und es war meine Schuld. Ich habe sie getötet.«
    Meine Hände heben sich und ich packe ihn an der Schulter: »Erzähl es mir einfach, Astley.«
    »Ich wollte nicht, dass du es jemals erfährst«, sagt er. Seine Stimme ist immer noch leise.
    »Warum nicht?«
    »Du sollst denken, ich wäre perfekt.« Er schließt die Augen, als wäre es ihm zu anstrengend, mich anzuschauen.
    Aber niemand ist perfekt. Wir alle wollen, dass jeder denkt, wir wären perfekt, aber Perfektion ist ein verrückter, frei erfundener Zustand, den wir niemals erreichen können. Es ist ein Ziel jenseits unserer Möglichkeiten, das sich immer wieder verschiebt und verändert und uns verhöhnt, weil es weiß … weil es weiß, dass wir es nie erreichen können.
    Seine Stimme bricht, als er sagt: »Ich wollte, dass du dich bei mir immer sicher fühlst.«
    Ich ziehe Astley zur Couch hinüber. Er setzt sich gehorsam hin. Als ich mich neben ihn setze, stöhne ich auf.
    »Du bist verletzt.« Er formuliert das als Aussage,

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