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Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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eigensinnige Typen das machen lassen muss, was wir tun müssen. Stattdessen sagt sie nur: »Gut, gut. Wie geht es dir, Fräulein?«
    »So so lala«, antworte ich. »Eigentlich gut. Astley und ich haben herausgefunden …«
    »Zara!« Betty lässt das Holz krachend auf den Boden fallen und stürzt auf mich zu. Meine Mutter weicht zurück. Ihre Hand zittert, als sie sie anhebt und vor den Mund schlägt.
    »Was ist los?«, frage ich panisch. Ich schaue mich nach Astley um. Er steht immer noch auf der Veranda und sieht auch ratlos aus. Bin ich vielleicht blau? Krabbelt ein Käfer über mein Gesicht? Keine Ahnung.
    »Dein Verband ist voller Blut «, verkündet Betty und reißt mir die Jacke vom Leib. »Setz dich hin! Setz dich!«
    Ich setze mich direkt an der Treppe auf den Parkettboden, weil sie so ausflippt und ich so verblüfft bin, dass ich nicht widerspreche. Kalte Luft strömt herein. Aus diesem Blickwinkel sieht die Treppe sehr steil aus. Die Welt scheint ein bisschen schräg zu stehen.
    »Hol Verbandsmull«, beauftragt sie meine Mutter.
    Aber meine Mutter steht einfach nur da. Dann tut sie etwas, das typisch ist für meine Mutter: Sie sackt zusammen und fällt ohnmächtig zu Boden. Ihr Kopf stößt im Fallen gegen den Couchtisch. Der Schlag ist deutlich zu hören.
    »Mom!« Ich will über den Fußboden zu ihr hinkrabbeln.
    »Du bleibst, wo du bist«, befiehlt Betty. Sie flucht und sagt durch die immer noch offene Tür: »Komm rein, Elf! Aber wenn du irgendwas im Schilde führst oder jemals irgendwas im Schilde führen solltest, schwöre ich bei allen Göttern, an die ihr verfluchten Wesen glaubt, dass ich dich zerfetzen werde.«
    Er geht los, bleibt aber an der Schwelle stehen: »Sind Sie sicher?«
    »Ja, verdammt noch mal. Ich bin sicher. Beweg deinen Hintern hier her und hilf, aber gib mir keinen Grund, dich umzubringen!«
    Astley tritt ein und schließ die Tür hinter sich. Auf Bettys Drohungen reagiert er gar nicht. Wahrscheinlich ist er an Drohungen inzwischen gewöhnt, so wie an den Tod, an Schmerzen und schreckliche Erlebnisse. Er schaut ihr in die Augen: »Wo ist der Verbandsmull?«
    »In meinem Erste-Hilfe-Koffer.« Sie lächelt mich fast an. »Eines muss man ihm lassen. Er bewegt sich schnell. Und bewahrt Ruhe in einer schwierigen Situation.«
    »Das sind zwei Dinge«, korrigiere ich sie, als sie mein blutiges T-Shirt anhebt.
    »Ach, wie ich sehe, bist du neunmalklug wie eh und je.« Dann gibt sie Astley Anweisungen. Er reicht ihr Faden zum Nähen, Mull und irgendein Gerät. Dann legt er meiner Mutter einen Eisbeutel auf den Kopf. Betty meint, sie sei okay. Nur eine leichte Gehirnerschütterung, kein subdurales Was-weiß-ich.
    »Früher als sie jung war, ist sie dauernd in Ohnmacht gefallen«, sagt Betty, als die Nadel sich durch meine Haut bohrt und meine Wunde gewaltsam zusammenzieht. »Kann kein Blut sehen. Nicht zu fassen, dass sie im Krankenhaus arbeitet.«
    Manchmal kann ich das auch nicht fassen, aber sie arbeitet in der Verwaltung, nicht als Krankenschwester oder Ärztin, nicht einmal als Röntgen- MTA . Ihr Gesicht sieht blass und angespannt aus. Unter ihren Augen haben sich Falten häuslich eingerichtet. Allein sie anzusehen, macht mir ein schlechtes Gefühl und weckt in mir die Sehnsucht nach einem Leben, das sie auch hätte führen können. Ein Leben ohne Elfen oder Schmerz, ohne einen toten Ehemann und eine verwandelte Tochter.
    Astley hebt sie hoch und legt sie auf die Couch. Sie ist immer noch nicht ganz da, aber wach genug, um ihn böse anzufunkeln und zu murmeln: »Fass mich nicht an, Elf. Das ist deine Schuld. Alles.«
    »Mom!«, widerspreche ich. Aber sie schließt einfach wieder stöhnend die Augen.
    Astley tritt schweigend von ihr zurück und fragt Betty, die mich immer noch zusammenflickt: »Kann ich irgendwie helfen?«
    Sie schüttelt den Kopf. »Du könntest ihr die Hand halten. Das hier tut weh.«
    »Ich bin okay«, ächze ich. Es tut weh. Aber die Worte spielen sowieso keine Rolle. Weder Astley noch meine Großmutter glauben sie. Astley nimmt meine Hand. Von seinen Fingern strahlt Wärme bis in meine Arme hinauf. Ich spüre seine Kraft auf meiner Haut, sie wärmt und beruhigt mich. Wir sind miteinander verbunden, und das hier ist wohl eine der vielen Auswirkungen dieser Verbindung, aber irgendwie fühle ich mich auch ein bisschen unbehaglich, denn das ist schon sehr persönlich. Andererseits ist alles, was wir bislang zusammen erlebt haben, sehr persönlich gewesen. Ich schiebe

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