Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
Vom Netzwerk:
Augen.«
    »Entzückend. Ich liebe Elfen. Ich liebe sie einfach.« Sie geht zur Tür.
    »Mom, ich bin ein Elf.«
    »Du zählst nicht.« Das sagt sie zwar, aber ich weiß, dass es nicht stimmt.
    Als ich mich wieder Astley zuwende, schaut er mich mitleidig an, verliert aber freundlicherweise kein Wort über diesen Schlagabtausch. »Ich muss los.«
    »Okay.«
    Wir bleiben noch eine Minute stehen, aber die Stille fühlt sich unbehaglich an. Schließlich räuspere ich mich: »Pass auf dich auf, ja?«
    Er berührt mich am Arm: »Du auch.«
    Dann geht er.
    Wir anderen versuchen einfach, irgendwie weiterzumachen. Wir erinnern uns an lustige Erlebnisse mit Mrs. Nix, planen, wie wir die Menschen vor Frank und seinen Elfen beschützen, und versuchen herauszufinden, wie wir verhindern, dass ich umgebracht werde. Außerdem überlegen wir, wie wir Betty zum Heimkommen bewegen könnten. Nichts scheint uns gut genug zu sein. Nichts kann all die Toten und Verletzten sühnen. Ich mache meine Hausaufgaben und gehe sogar zum Lauftraining, auch wenn ich nicht laufen kann. Nur vier Leute kommen zu dem Treffen von unserem Key-Club und nur vier zu AFS .
    Mit Cassidys Hilfe heilen unsere Verletzungen sehr schnell. Aber für sie ist das alles sehr anstrengen. Sie hat tiefe blaue Schatten unter den Augen und ihre Haare sind so schlaff, dass kein Festiger dieser Welt ihren Zöpfen Spannkraft verleiht. Bei einfachsten Verrichtungen zittern ihre Hände.
    Issie sagt drei Tage lang kein einziges Wort. Als sie dann wieder anfängt zu sprechen, redet sie zuerst nur mit Devyn, und dann ganz langsam auch mit uns anderen. Zunächst sagt sie nur einzelne Wörter, später dann ganze Sätze.
    Nicht einmal Issie erzähle ich, was zwischen Astley und mir vorgefallen ist. Hier sterben Menschen. Da kann ich mir nicht wegen eines Kusses den Kopf zerbrechen.
    Und dann kommt Astley eines Abends zum Haus meiner Großmutter. Devyn und ich sind gerade von einer Patrouille zurückgekehrt. Meine Mom und ich sitzen auf dem Sofa und schauen uns im Fernsehen eine schlechte Reality-Show an, als es klopft. Ich öffne und er steht lächelnd vor mir. Es ist ein verhaltenes, zögerndes Lächeln. Die kalte Luft strömt in unser warmes Haus. Er riecht nach Wolle und frischer Luft. Mein Herz setzt einen Schlag lang aus.
    »Darf ich reinkommen?«, fragt er.
    »Natürlich«, sage ich, während im selben Augenblick von meiner Mutter ein »Nein!« ertönt.
    Er wollte schon eintreten, hält aber inne. Ich packe ihn am Arm, ziehe in rein und schließe die Tür hinter ihm. Den Protest meiner Mutter ignoriere ich. Er klopft sich auf dem Vorleger, den Betty an die Tür gelegt hat, den Schnee von seinen Stiefeln.
    Meine Mutter brummt missbilligend.
    »Was haben sie gesagt?« Ich will seinen Mantel nehmen, aber er lässt mich nicht. »Hast du Hunger? Soll ich dir was holen?«
    »Nein, aber danke.« Astley räuspert sich verlegen. Seine Augen glänzen vor Aufregung. »Ich weiß jetzt, wie man nach Walhalla kommt, Zara. Ich war beim Rat und habe unser Anliegen vorgetragen. Ich habe den Verrat meiner Mutter angeführt, Franks Rebellion gegen alle unsere Regeln und seine Angriffe auf dieses Königreich. Ich habe erklärt, dass ich die Stabilität in dieser Region nicht wiederherstellen kann, solange meine Königin nicht glücklich ist. Und das Glück meiner Königin hängt davon ab, ob ihr Wolf zurückkehrt.«
    Das Schweigen zerrt an uns beiden, bis ich endlich sage: »Es ist nicht mein Wolf.«
    »Ja, klar«, sprudelt er. Er knöpft seinen Mantel nicht auf und zieht die Stiefel nicht aus. »Egal. Jedenfalls ist es eine Zeremonie, die viel Magie erfordert und besondere Gäste, aber wir können sie durchführen.«
    Einen Augenblick gebe ich mir, um die Information zu verarbeiten: Wir können es tun.
    »Echt?« Meine Stimme ist nur ein leises Quieken. Ich betrachte sein Gesicht.
    Er nickt und ich werfe mich ihm an die Brust. Seine Arme umschließen mich in einer heftigen Umarmung. Wir können es tun.
    »Woher weißt du, dass es keine Falle ist?«, frage ich in seinen Mantel hinein.
    »Der Rat selbst hat es mir gesagt. Es ist keine Falle. Ich wünschte, sie hätten es uns eher sagen können und uns all dieses Leid erspart, aber der Weg ist ein streng gehütetes Geheimnis.«
    Er tritt einen Schritt zurück, löst sich aus der Umarmung, lässt aber seine Hände auf meinen Armen liegen. Sein Lächeln erhellt das ganze Zimmer, aber ich wette, das Lächeln auf meinem Gesicht kann da locker

Weitere Kostenlose Bücher