Verhängnisvolles Spiel
unterwegs. Mr. Shea sagt, dass sie allein reist und gesund und … nun … munter ist.”
“Warum sollte sie auch nicht munter sein? Sie wirft mit großem Vergnügen dein Geld zum Fenster raus.” Als Edward sie lange ansah, wich Patrice zurück, als befürchtete sie, er könne sie erneut schlagen.
“Wo ist sie?”, wiederholte Cara ihre Frage.
“West Palm Beach.” Edward erhob sich von seinem Lederstuhl hinter dem robusten Schreibtisch. “Ich habe Mr. Shea gebeten, ihr auszurichten, dass sie mich anrufen soll. Ich möchte ihre Stimme hören.”
“Wie hat er sie so schnell gefunden?”, wollte Grayson wissen.
“Die
Dundee Agency
konnte über ihre Kreditkartenabrechnungen ihre Spur verfolgen.”
“Welches Hotel? Ich werde sofort hinfliegen und sie nach Hause bringen.” Grayson baute sich mit entschlossener Miene vor seinem Schwiegervater auf.
“Nein, Gray, lauf ihr nicht hinterher”, bat Cara ihn. “Nicht schon wieder. Nicht dieses Mal.”
“Cara hat recht.” Edward packte ihn fest an den Schultern. “Keiner von uns wird ihr diesmal hinterherlaufen. Wir haben uns oft genug für dieses Mädchen zum Affen gemacht. Es ist höchste Zeit, sie tun zu lassen, was immer sie will.”
Cara glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, konnte nicht fassen, dass ihr Vater Audrey tatsächlich gestatten wollte, ihr eigenes Leben zu leben. Wenn doch Gray nur dasselbe tun und Audrey endlich gehen lassen würde. Wie konnte er nur eine Frau lieben, die ihn so grausam behandelte, eine Frau, die seit Jahren schon die Scheidung wollte?
“Aber Audrey braucht …”, begann Grayson.
“Hör auf Daddy.” Cara hatte ihre Hände in einer flehenden Geste erhoben. “Flieg nicht nach Palm Beach. Lauf ihr nicht hinterher. Du musst endlich akzeptieren, dass Audrey nicht mehr deine Frau sein will.” Aber ich, dachte sie. Hör auf, meine Schwester zu lieben. Sie war deiner nie würdig. Schau nur einmal in meine Richtung, dann siehst du, wer die Richtige für dich ist – eine Frau, die den Boden unter deinen Füßen anbetet.
“Ich mag das”, sagte Audrey. Der Abendwind zerzauste ihr Haar.
“Was mögen Sie?” Dom blieb stehen, drehte sie zu sich um und sah ihr in die Augen.
Sie blickte zu ihm auf. “Alles. Den Strand, den Sternenhimmel, die Wellen, das Gefühl von Sand unter meinen Füßen.” Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und schlang die Arme um seinen Hals. “Am Strand spazieren zu gehen, nur wir beide, ohne zu reden … einfach nur … sein.”
Er zog sie an sich. “Wissen Sie was, Audrey Perkins, Sie sind mir ein Rätsel. Ich kann Sie nicht einschätzen.”
Sie seufzte tief. “So kompliziert bin ich gar nicht.”
Er lachte. “Von wegen. Sie müssen die komplizierteste Frau sein, die ich je getroffen habe.”
“Wie können Sie so etwas sagen, wo wir uns doch gerade erst kennengelernt haben? Wir wissen doch überhaupt nichts voneinander, oder?”
“Ich weiß, dass Ihr Vater einer der reichten Männer in Amerika ist, dass Sie verheiratet und aus irgendeinem Grund allein hier in Palm Beach sind.”
Sie löste die Hände von seinem Hals und wandte sich von ihm ab. “Nachdem ich Sie sehr attraktiv finde und mir wünsche, dass Sie mich küssen, kann das nichts anderes bedeuten, als dass Sie nicht gut für mich sind. Wenn ich der Versuchung nachgebe, werden Sie mich letztlich nur ausnutzen und …”
Dom ergriff ihren Oberarm und zog sie zu sich herum. “Ich bin kein Mann, der eine Frau ausnutzt.” Er lockerte seinen Griff, strich ihr mit der anderen Hand sanft über die Wange. “Ich bin einer von den Guten. Ich würde Ihnen niemals wehtun.”
“Das würde ich gern glauben, aber ich befürchte, meine Vergangenheit spricht für sich selbst.” Sie umklammerte seine Hand. “Ich scheine miese Männer geradezu anzuziehen. Männer, die immer nur nehmen, einen benutzen, die …” Sie rang nach Luft.
Dom blickte in Audreys Augen, und ihr Blick schien sich in den seinen zu bohren. Der Mondschein, der Strand und das Meer verblassten immer mehr, bis Dom das Gefühl hatte, nur noch Audrey zu sehen.
“Ich werde Ihnen die Wahrheit sagen”, murmelte Dom. “Ich begehre Sie. Ich würde jetzt am liebsten mit Ihnen in Ihre Suite gehen, Sie ausziehen und die ganze Nacht lieben.”
Ihr Blick ließ ihn nicht los, ihr Atem wurde schwerer, ihre Brüste hoben und senkten sich rasch.
“Wenn ich das zulasse, woher soll ich wissen …”
Er legte einen Finger auf ihre Lippen.
“Ich habe nicht gesagt, dass es
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