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Verheißung des Glücks

Verheißung des Glücks

Titel: Verheißung des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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verfolgen und immer wieder aufs Neue zu Problemen führen.«
    »Und du? Glaubst du das auch?«
    Lincoln schüttelte energisch den Kopf und sagte: »Nein. Aber es wird sicher nicht leicht, Melissas Bedenken zu zerstreuen. Schon gar nicht, nachdem ich mich gerade wieder mal wie ein ausgemachter Hornochse benommen habe.«
    »Ich gestehe jedem Menschen zu, sich gelegentlich wie ein Rindvieh zu benehmen.«
    Lincoln schnaubte. »Aber nicht jeder tut den Menschen, die er über alles liebt, dabei so weh wie ich. An Melissas Stelle würde ich mir den Laufpass geben.«
    »Das würde ich an ihrer Stelle wahrscheinlich auch tun«, gab Henriette zu. Doch dann lachte sie leise vor sich hin. »Glücklicherweise ist deine Melissa keine gewöhnliche junge Dame. Aber das weißt du ja selbst. Sonst hättest du dich nicht Hals über Kopf in sie verliebt. Du liebst sie doch noch immer, nicht wahr, mein Junge?«
    »Von ganzem Herzen.«
    »Dann wirf all deine Zweifel über Bord und geh zu ihr. Am Ende siegt immer die Liebe, das ist ein Naturgesetz.«
    »Ich glaube, liebe Tante, so denken nur Frauen«, antwortete Lincoln trocken.
    »Unsinn! Oder vielleicht ... ach, lassen wir das. Sagen wir einfach, ich vertraue darauf, dass das Schicksal eine glückliche Zukunft für dich bereithält. Und was deine Vergangenheit angeht — es tut mir unendlich Leid, was du über deinen Vater erfahren musstest. Ich hatte ja keine Ahnung, dass ...«
    »Niemand wusste etwas davon.«
    »Ich staune nur, dass Eleanor sich in der ganzen Zeit nie verplapperte. Sie schrieb uns zahllose Briefe, doch darin ging es immer nur um dich. Sie wollte wissen, was du tust, wie es in der Schule vorangeht, fragte nach deinen Interessen und ob du Freunde hättest. Solange es mit dir zu tun hatte, interessierte sie einfach alles. Wenn meine Antwortbriefe einmal weniger als drei Seiten lang waren, machte sie sich schon Sorgen, es könnte etwas mit dir nicht in Ordnung sein. Sicher las sie die Briefe deinem Vater vor. Ich kann mir vorstellen, dass auch er begierig war, zu erfahren, wie es dir in England erging.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Lincoln! Hör endlich damit auf, dich in deinem Unglück zu suhlen«, sagte Henriette streng. »Ganz sicher traf dein Vater seine Entscheidung, sich vor dir und der Welt zu verstecken, nicht aus purem Stolz und auch nicht nur, weil er dir als gesunder, glücklicher Mensch in Erinnerung bleiben wollte. Das war vielleicht einer seiner Gründe, aber bestimmt nicht der Einzige. Um zur Stelle zu sein, wenn er einmal zu sich kam, hättest du, genau wie Eleanor, dein Leben an seinem Krankenlager verbringen müssen. Sonst hättet ihr vielleicht nie eine Chance gehabt, miteinander zu reden. Ein solches Leben konnte er sich nicht für dich wünschen, und auch für Eleanor wollte er es nicht. Aber nachdem die Entscheidung einmal getroffen war, gab es in ihrem Fall keine andere Wahl. Bestimmt hättest auch du dich nur noch im Haus aufgehalten und versucht, immer in der Nähe deines Vaters zu sein, wenn du gewusst hättest, dass er noch lebt. Wie man es auch ansieht, dein Vater hatte sich dafür entschieden, auf diese abgrundtief traurige Art und Weise weiterzuleben. Aber wenigstens hatte er Eleanor. Sie liebte ihn so sehr, dass sie immer für ihn da sein wollte. Das hältst du ihr doch nicht etwa vor, oder?«
    »Nein. Ich bin froh, dass sie bei ihm war.«
    Doch tief in seinem Herzen wünschte Lincoln sich, seine Mutter wäre wie in einer richtigen Familie für sie beide da gewesen.

Fünfundfünfzigstes Kapitel
     
    Lincoln ritt in etwas gemäßigterem Tempo nach Schottland. Zwar hatte er es auch diesmal sehr eilig, aber immerhin verbrachte er auf dem Ritt in den Norden die Nächte nicht im Sattel, sondern in Gasthäusern.
    Am zweiten Tag seiner Reise traf er zu seiner Überraschung die MacFearsons. Eigentlich hatte er geglaubt, sie seien allesamt froh, ihn los zu sein, und hofften inständig, er würde nie wieder schottischen Boden betreten. Es dauerte eine Weile, bis Lincoln klar wurde, dass die Brüder seinetwegen unterwegs in den Süden waren. Als sie ihn sahen, bildeten sie eine Kette und blockierten die Straße. Wie eine unüberwindliche Mauer standen sie vor Lincoln. Wenn es darum ging, jemanden einzuschüchtern, war auf die MacFearsons Verlass.
    »Habt ihr euch verlaufen?«, fragte Lincoln sarkastisch, als er sein Pferd vor ihnen zügelte.
    »Wir sind gekommen, um dich vor den Altar zu zerren«, sagte Johnny. »Notfalls mit Gewalt.«
    Lincoln hob

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