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Verheißung des Glücks

Verheißung des Glücks

Titel: Verheißung des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Lincoln zuliebe hätte tun sollen.«
    Melissa konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Eleanor den Kampf um ihren Sohn schon vor Jahren au f gegeben hatte und auch jetzt wieder im Begriff war zu resignieren. Warum Eleanor sich so verhielt, verstand sie nicht, denn ihr selbst ging ein harmonisches Familienleben über alles. Schon bald würde auch Lincoln ganz offiziell zu ihrer Familie gehören — in Melissas Augen tat er es sogar längst — und mit ihm seine Mutter.
    Darum lag ein beinahe flehentlicher Ton in Melissas Stimme als sie nun aussprach, was sie empfand : »Es ist nie zu spät für eine Versöhnung. Sie begehen einen gewaltigen Fehler, wenn Sie das glauben.«
    Dann ritt Melissa schweren Herzens nach Hause. Etwas Ähnliches würde sie auch Lincoln sagen. Aber das würde nicht leicht werden. Seine Welt war an diesem Nachmittag völlig aus den Fugen geraten. Er musste sich mit so vielen neuen Tatsachen abfinden. Wem würde er nun die Schuld geben, die er bislang so eindeutig bei seiner Mutter gesehen hatte? Würde er sie sich selbst aufbürden? Seine letzten Worte hatten ganz danach geklungen. Doch im Grunde lag ein großer Teil der Verantwortung für all den Schmerz und die Bitterkeit noch immer bei Eleanor. Sie hätte ihrem Sohn schon vor langer Zeit die Wahrheit sagen müssen. Sie hätte sich einen Platz in seinem Leben erkämpfen und sich nicht einfach von ihm zurückweisen lassen sollen, nur weil er sich einredete, seine Mutter mache sich nichts aus ihm.
    Lincoln war nicht auf der Burg, als Melissa mit ihren Onkeln nach Kregora zurückkehrte. Das hatte sie auch nicht erwartet. Sicher war er furchtbar aufgewühlt und wollte nun erst einmal seine Gedanken ordnen. Melissa nutzte seine Abwesenheit, um ihren Eltern zu berichten, was sie und Lincoln an diesem Nachmittag von Eleanor e rfahren hatten.
    »Hohes Fieber?«, fragte Lachlan. »Aber das ist ja wunderbar! Ehm ... nicht dass er es hatte, aber dass ...«
    »Wir verstehen auch so, was du uns sagen wolltest. Du brauchst dir nicht die Zunge zu verrenken«, sagte Kimberly trocken.
    Lachlan grinste, zwinkerte seiner Frau zu und drückte Melissa an seine Brust. »Ich wusste doch gleich, dass er nicht verrückt ist.«
    »Ach ja?«, fragte Kimberly mit einem unüberhörbar ironischen Unterton.
    Lachlan zog es vor, nicht darauf einzugehen. Stattdessen sagte er: »Ich sehe nun keinen Grund mehr, mit der Hochzeit noch länger zu warten. Sobald die Gäste eintreffen, wird gefeiert.«
    »Dann verdanken wir die unsäglich lange Wartezeit bis zum Ende des Monats also dir, Dad?«, fragte Melissa mit finsterem Blick.
    »Schau deinen alten Vater doch nicht so böse an, liebes Kind! Ich wollte meinen Schwiegersohn doch nur noch ein wenig besser kennen lernen.«
    Melissas Onkel nahmen die Geschichte mit Bestürzung auf. Sie hatten einen Jungen verprügelt, der an schwerem Fieber litt, das wiederum ausgelöst wurde durch die Verletzungen, die sie ihm zugefügt hatten. Noch dazu wussten sie inzwischen, dass die erbitterten Auseinandersetzungen jener Tage allesamt auf einem Missverständnis beruhten. Womöglich waren sie zu allem Überfluss auch noch für Lincolns Wildheit und Ungezogenheit verantwortlich. In diesem Fall traf sie ein Großteil der Schuld dafür, dass seine Mutter ihn nach England geschickt hatte. Im Handumdrehen brach zwischen den MacFearson-Brüdern ein erbitterter Streit über ihren Anteil an Lincolns Misere aus, in den sich alle neun noch anwesenden Onkel mit Leidenschaft stürzten.
    Schließlich zogen sie sogar vor die Tore der Burg hinaus, weil ihre Schwester im Haus, soweit das zu vermeiden war, keine Tätlichkeiten duldete. Lachlan dachte gar nicht daran, sich einzumischen und den Streit zu schlichten. Er stand mit verschränkten Armen dabei und beobachtete nicht ohne eine gewisse Genugtuung, wie die Brüder aufeinander eindroschen. Nur wenn jemand einen besonders harten Schlag abbekam, verzog Lachlan kaum merklich das Gesicht.
    Selbst Kimberly hatte keinerlei Verlangen, dem mit grimmiger Entschlossenheit betriebenen Fäusteschwingen Einhalt zu gebieten. Erst als deutlich wurde, dass der verbissene Kampf erst enden würde, wenn jemand ernsthaft verletzt am Boden lag, ließ sie ihr Küchenpersonal die Wassereimer herbeischleppen. Um die Streithähne zur Räson zu bringen, waren etliche kalte Güsse nötig. Allein fünf Veilchen zierten die Gesichter der MacFearsons, als sie sich schließlich zum Abendessen einfanden.
    Lincoln hatte bisher niemand

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