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Verheißung des Glücks

Verheißung des Glücks

Titel: Verheißung des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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sogar selbst den kurzen Aufschub vor, denn er wollte, dass das Fest genauso märchenhaft wurde, wie Melissa es sich immer gewünscht hatte. Zudem wartete man noch auf das Eintreffen der Gäste. Lincoln hatte bereits bei seinem kurzen Aufenthalt in London an den Duke und die Duchess von Wrothston geschrieben und sie gebeten, sich so bald als möglich nach Schottland aufzumachen, damit sie die Hochzeit ihrer Patentochter mitfeiern konnten. Ihm selbst war das keinesfalls voreilig erschienen, denn genau wie inzwischen auch Melissas Vater hielt er nichts davon, die Trauung noch bis zum Ende des Monats aufzuschieben — natürlich immer vorausgesetzt, dass Melissa ihn noch haben wollte.
    Megan und Devlin St. James kamen bereits am Tag nach Lincoln in Kregora an. Sie brachten ihren Sohn Justin mit. Nur Lincolns Tante Henriette hielt die Feierlichkeiten auf, denn sie musste noch einen Umweg über den Süden Englands machen, um ihre Tochter abzuholen.
    Ian MacFearson senior erschien pünktlich zur Hochzeit auf der Burg. Lincoln empfand es als große Ehre, dieser legendären Gestalt nach Jahrzehnten des Rätselratens endlich einmal leibhaftig gegenüberzustehen. Dabei war der alte MacFearson tatsächlich ein ganz gewöhnlicher Mann, wenn auch vielleicht ein wenig brummiger als die meisten anderen Zeitgenossen seines Alters. Er war groß und noch immer massig und breitbrüstig. Sein Haar war eisengrau und seine Stimme konnte Mauern durchdringen. Er brachte einen Großteil seiner Familie mit. Dazu gehörten auch die wenigen Frauen und die zahlreichen Kinder seiner Söhne. Lincoln kam nicht umhin, sich zu fragen, worauf er sich mit dieser Heirat einließ. Doch schon ein einziger Blick in Melissas strahlende Augen reichte als Antwort: Es war das Paradies.
    Ein besonderer Ehrengast war Eleanor Ross. Einen Augenblick lang herrschte große Verlegenheit, als Mutter und Sohn einander nach all den erschütternden Offenbarungen zum ersten Mal wieder gegenüberstanden. So vieles hatte sie so lange Zeit getrennt. Doch als Eleanor Lincoln in die Arme nahm, schloss sich auf wundersame Weise auch die Kluft zwischen ihnen.
    »Willkommen zu Hause«, hörte Lincoln sie an seiner Brust murmeln.
    Sein Herz machte einen Sprung und Tränen stiegen ihm in die Augen. All die Jahre der Bitterkeit und des Schmerzes fanden in dieser Umarmung ein glückliches Ende.
    Als schließlich alle Gäste versammelt waren, holte man den Vikar, und endlich konnten Melissa und Lincoln einander vor aller Augen und Ohren ewige Treue schwören. Für Lincoln war es ein ergreifender Augenblick. Mit Melissas Jawort erfüllten sich nicht nur seine Träume, auch sein Leben, das ihm so verfahren erschienen war, wurde dadurch wieder auf die rechte Bahn gelenkt. Das Schicksal schenkte ihm alles, was er sich nur wünschen konnte. Nun sah er wieder einen Sinn in seinem Dasein, denn er hatte eine wichtige Aufgabe zu erfüllen: Er musste seine Frau glücklich machen.
    Sie besiegelten ihren Bund mit einem Kuss. Wer wusste, wie lange sie diesen erlösenden Augenblick herbeigesehnt hatten, der wunderte sich nicht, dass dieser Kuss nicht nur recht leidenschaftlich ausfiel, sondern gar nicht mehr enden wollte. Lachlan hüstelte. Kimberly räusperte sich. Der Vikar trat ein wenig verlegen von einem Bein auf das andere. Bald konnte man sämtliche MacFearsons husten und sich räuspern hören. Doch das frisch vermählte Paar ließ sich nicht stören.
    Schließlich löste sich Melissa von ihrem Ehemann und fragte in die Runde: »Seid ihr etwa schon wieder alle erkältet?«
    Die Antwort war vielstimmiges schallendes Gelächter. Lincoln wurde zwar nicht rot, aber er stimmte auch nicht in den allgemeinen Ausbruch von Heiterkeit mit ein. Hätte sich Melissas Verwandtschaft nicht sofort auf sie gestürzt, um ihr zu gratulieren und ihr Glück zu wünschen, hätte Lincoln sie davon geschleppt und der festlichen Versammlung ohne die geringsten Skrupel mitgeteilt, die Feier müsse vorerst ohne die Jungvermählten beginnen.
    Doch die vielen gut gelaunten Gäste, die gar nicht mehr aufhören wollten, Melissa zu herzen und zu küssen und das junge Paar hochleben zu lassen, hielten ihn vor diesem sicher recht ungewöhnlichen Schritt ab. Dabei wäre Lincoln liebend gerne mit seiner Frau allein gewesen, selbst wenn er Melissa und sich damit in eine etwas peinliche Situation gebracht hätte. Aber die Feier im Kreise ihrer Lieben gehörte nun einmal zu Melissas Traum von einer Märchenhochzeit. Lincoln wollte

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