Verheißung des Glücks
glücklich macht wie ich dich.«
Kimberly kicherte leise. »Nun hör sich einer diese Prahlerei an!«
»Ich spreche von Tatsachen«, sagte Lachlan selbstbewusst.
»Ach wirklich?«, erwiderte sie mit einem schelmischen Grinsen. Doch dann wurde sie wieder ernst. »Was Meli und ihre glückliche Zukunft angeht — ist dir die Gegend, aus der ihr Auserwählter kommt, denn wirklich so wichtig? Und bevor du nun gleich ja sagst, solltest du daran denken, dass deine englische Ehefrau das als Beleidigung auffassen könnte.«
Er lachte über diese Warnung. »Meine halbenglische Ehefrau, wolltest du wohl sagen. Wenn man sich auch wünschen könnte, dass deine schottische Hälfte nicht gerade von Ian MacFearson persönlich stammt.«
Sie ließ sich durch die Bemerkung über ihren Vater nicht vom Thema abbringen. »Ich warte auf deine Antwort.«
»Nein, Liebling. Mein zukünftiger Schwiegersohn muss nicht unbedingt ein Schotte sein. Aber ich will zugeben, dass ich mir für Meli einen Mann wünsche, der nicht ganz so weit von uns entfernt wohnt wie die jungen Burschen, die sie in London kennen lernen wird. Der Gedanke, dass unsere Tochter einmal so weit von uns entfernt leben könnte, bedrückt mich. Das ist alles.« Lachlan seufzte tief.
Kimberly machte einen Schritt auf ihn zu und nahm sein Gesicht zwischen die Hände. »Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass sie für immer in unserer Nähe bleiben kann. Das weißt du.« »Ja.«
»Dafür sind die jungen Männer in unserer Nachbarschaft einfach zu dünn gesät. Hier gibt es keine größeren Städte und die Clans in der Umgebung haben keine Söhne im passenden Alter. Außerdem macht die Tatsache, dass sie die Tochter eines MacGregor ist, die Sache nicht einfacher.«
»Ja, das weiß ich doch alles.«
»Hier spricht also wirklich nur der Vater, der die Trennung von seiner Tochter betrauert, noch bevor überhaupt ein Bräutigam in Sicht ist?«, fragte Kimberly ungläubig.
Lachlan nickte verlegen. Sie beschloss, ihn für seine väterliche Empfindsamkeit nicht zu schelten und sagte stattdessen: »Lach, auch ich freue mich keineswegs darauf, sie ziehen zu lassen. Aber wir wussten doch vom Tag ihrer Geburt an, dass sie eines Tages von uns weggehen und ihre eigene Familie haben würde. Nie durften wir erwarten, dass sie mit den Ihren hier in Kregora Castle leben würde. Schön, vielleicht dachten wir nicht gerade an England, aber ...«
Kimberly war selbst überrascht, wie plötzlich ihr die Tränen kamen. Lachlan nahm sie in die Arme und stieß leise Brummtöne aus, die sie beruhigen und trösten sollten. Sie machte sich von ihm los; sie ärgerte sich über diesen plötzlichen Gefühlsausbruch.
» Überleg dir genau, was du jetzt sagst«, murmelte sie.
Ihr Gatte grinste sie ein wenig schuldbewusst an. »Es tut mir leid, Kimber. Ich wollte dich nicht an deine eigenen Zweifel und Sorgen erinnern.«
»Das hast du auch nicht. Im Gegensatz zu dir bin ich überglücklich, dass Meli die einzigartige Gelegenheit hat, die ganze Saison in London zu verbringen. Es ist nur ...« Sie seufzte resigniert. »Ich hatte wohl doch noch ein ganz klein wenig dieselbe Hoffnung wie du, obwohl ich eigentlich glaubte, ich hätte sie längst aufgegeben. Aber es ist sinnlos. Selbst die paar jungen Männer, die uns einmal besuchten, leben meilenweit von Kregora entfernt . Wahrscheinlich warst du aus diesem Grund auch nicht allzu unglücklich, als sie einen Rückzieher machten.«
»>Meilenweit< ist hier oben bei uns doch keine Entfernung. Nein, die jungen Kerle haben mich ganz einfach allesamt nicht besonders beeindruckt. Sobald deine Brüder nur den Raum betraten, zogen sie den Schwanz ein wie geprügelte Hunde. Der Letzte verabschiedete sich schon nach einer harmlosen kleinen Warnung von Ian dem Zweiten. Ich glaube, dein Bruder erklärte ihm, er würde es sehr ungern sehen, wenn jemand seine Nichte je unglücklich machen sollte.«
»Vielleicht lag es ja an seinem Ton. Und womöglich auch daran, dass er den armen Jungen am Hemdkragen hielt, als er ihm das sagte.«
Die MacGregors lachten ein wenig über das Bild, das der zuvor noch so selbstbewusste Verehrer bei seinem ziemlich überhasteten Abschied abgegeben hatte. Nach ein paar eilends hingemurmelten Worten über dringende Angelegenheiten, die keinen Aufschub duldeten, war er regelrecht zur Tür gestürzt. Durch das gemeinsame Lachen wurde ihnen ein wenig leichter ums Herz.
»Es scheint, als ließe sich Melis Reise nach London tatsächlich nicht
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