Verheißungsvolle Küsse
dir?« Seine Stimme war tief, leise. »Wirst du nicht genauso gebunden, genauso gefesselt sein?«
Ein Anflug von Lächeln umspielte ihren Mund. »Du kennst die Antwort.« Helena tauchte ein in seinen intensiven Blick. »Gleichgültig ob wir heiraten oder nicht, ich werde immer dir gehören … nie frei von dir sein.« Und einen Augenblick später fügte sie hinzu: »Was ich auch gar nicht sein will!«
Dieses Bekenntnis - und ihr Angebot der Freiheit - schwebte zwischen ihnen. Langsam holte sie Luft und betrachtete die Rasenflächen, die glänzenden Büsche.
Er beobachtete sie reglos; ein langer Moment verstrich, dann spürte sie ihn sich nähern. Seine Arme umfingen sie zärtlich. Mit gebeugtem Kopf zog er sie an sich, lehnte sein Kinn an ihre Schläfe.
Und begann, mit leiser Stimme zu reden. »Keine Macht auf Erden könnte mich dazu bringen, dich freizugeben. Die Macht, die den Himmel regiert, würde mich nie ohne dich leben lassen. Und das heißt nicht, als Duke und seine Mätresse, sondern als tägliche Liebende - Mann und Frau.« Er lockerte seinen Griff, drehte sie um, sah ihr in die Augen. »Du bist die einzige Frau, die ich je heiraten wollte, die einzige, die ich mir als meine Duchess vorstellen konnte. Und ja, ich fühle mich in Ketten gelegt und nein, das Gefühl gefällt mir nicht, aber für dich - für den Preis, dich als Gattin zu haben - werde ich diese Ketten mit Freuden tragen!«
Aufmerksam studierte sie ihn, seine Emotionen waren dieses eine Mal klar erkennbar in dem brennenden Blau. Helena bemerkte ihre Echtheit, akzeptierte sie. »Trotzdem … Almira erwähnte Skandal. Sag mir ehrlich - hat sie Recht?«
Sein Lächeln war etwas ironisch. »Kein Skandal! In Frankreich mag es anders sein, aber hier - niemand betrachtet es wirklich als Skandal, wenn man mit seiner Verlobten verreist.«
»Aber wir sind nicht …« Sie legte den Kopf zur Seite, blinzelte ein wenig. »Was hast du mir verheimlicht?«
»Ich war mir nicht sicher, wie lange wir wegbleiben würden, also … hab ich eine Anzeige an den Hofschreiber geschickt, damit er sie in der Hofzeitung veröffentlicht.«
Ihre Augen wurden groß, als ihr dämmerte, was da passiert war. » Bevor wir Somersham verließen?«
»Bevor du wütend wirst, überlege dir bitte einen Kommentar.« Er packte ihre Hände, führte sie an seinen Mund, zwang sie, ihn anzusehen.
»Wenn du jetzt nein sagst, wirst du mich dem Spott der gesamten Gesellschaft aussetzen. Ich habe dir mein Herz und meine Ehre zu Füßen gelegt, öffentlich - du kannst sie zertrampeln, wenn du willst.«
Sebastian manipulierte sie schon wieder - sie wusste es. Sein Herz zertrampeln! Sie wollte es doch nur verwöhnen. »Hmmpf!« Es war schwer, eine grimmige Miene zu zeigen, wenn das Herz jubilierte. Mit erhobenem Kinn nickte sie. »Also gut - du darfst mir jetzt die Frage stellen.«
Er lächelte, nicht triumphierend, sondern wehmütig dankbar - es war herzzerreißend.
» Mignonne , willst du die Meine werden? Willst du mich heiraten und meine Duchess sein - mein Partner in all meinen Unterfangen … meine Ehefrau für den Rest meiner Tage?«
Ein Ja schien viel zu einfach. »Du kennst bereits meine Antwort.«
Zwar schüttelte er den Kopf, aber sein Lächeln wurde breiter. »Ich wäre nie so dumm, das als selbstverständlich anzusehen. Du musst es mir sagen.«
Sie konnte nicht lachen. »Ja!«
Er zog eine Braue hoch. »Nur ja?«
Sie strahlte ihn an, reckte die Arme und schlang sie um seinen Hals. »Ja, von ganzem Herzen, ja, von ganzer Seele!«
Es gab nichts mehr hinzuzufügen.
In perfekter Harmonie reisten sie weiter nach Somersham, wie Sebastian befohlen hatte; aber als sie ankamen, mussten sie feststellen, dass es trotz all seiner Macht Dinge gab, die er nicht unter Kontrolle hatte.
Das riesige Gemäuer war besetzt, bis unter die Dachsparren mit Familie und Freunden, die alle darauf warteten, die Neuigkeit zu hören.
»Ich habe gesagt , nur die übliche Besetzung!« Er bedachte Augusta mit einem schmalen Blick, als sie ihm überschwänglich die Wange küsste. »Du hast halb London hier versammelt!«
Augusta zog eine Schnute. »Ich habe nicht die Anzeige an den Hofschreiber geschickt. Und danach, was würdest du tun? Du kannst kaum erwarten, dass die Leute nicht an deiner Heirat interessiert sind.«
»In der Tat, mein Lieber!« Clara schwebte auf Wolken. »Ein so gewaltiges Ereignis! Natürlich wollte jeder dabei sein. Wir konnten sie schlecht abweisen.«
Seine Schwester
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