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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Abende. Zwar bebte die Mauer bereits, aber sie bröckelte noch nicht - er hatte sie noch nicht überreden können, ihre Zugbrücke herunterzulassen und ihn willkommen zu heißen.
    »Wie läuft denn die Jagd nach einer Ehefrau?«
    Martin. Sebastian drehte sich um, als ihm sein jüngster Bruder auf die Schulter schlug.
    Ein Blick in seine Miene und Martin machte einen Schritt zurück, hob abwehrend die Hände. »Keiner hat’s gehört, das schwör ich.«
    »Bete, dass es so ist!« Noch eine Irritation.
    »Und? Hast du immer noch die Comtesse im Visier? Reizvolles Objekt, muss ich zugeben, aber ziemlich stachlig, findest du nicht?«
    »Lass sie das hören und sie wird wahrscheinlich verlangen, dass ich dich an den Daumen aufhänge. Oder Schlimmeres.«
    »Sehr leicht reizbar, nicht wahr?«
    »Ihr Jähzorn ist nur geringfügig ausgeprägter als meiner.«
    »Oh! Schon gut, schon gut! Ich werde dich nicht mehr necken. Aber leugne nicht, dass die Sache eine gewisse persönliche Relevanz hat. Du kannst kaum erwarten, dass ich kein Interesse zeige.«
    »Kein Interesse, nein. Weniger Interesse, bitte!«
    Martin ignorierte das und sah sich um. »Hast du Augusta gesehen?«
    »Ich glaube«, sagte Sebastian und musterte die Spitze seiner Manschetten, »dass unsere liebe Schwester die Hauptstadt verlassen hat. Von Juntly bekam ich heute Morgen eine Nachricht.«
    Martin warf ihm einen scharfen Blick zu. »Geht es ihr gut?«
    »Oh, ja. Aber sie und ich haben uns darauf geeinigt, dass es für den Augenblick hier genug ist. Ich habe sie gebeten, die Festlichkeiten auf Somersham vorzubereiten, also hat sie genug Ablenkung.«
    »Ah!« Martin nickte. »Ausgezeichnete Strategie.«
    »Danke«, murmelte Sebastian. »Ich versuche, mein armseliges Bestes zu geben.« Wenn er doch nur bei einer gewissen Comtesse denselben Erfolg hätte!
    »Da ist Arnold. Ich muss mit ihm reden.« Martin schlug ihm auf den Rücken. »Viel Glück, auch wenn du’s nicht brauchst - aber gib um Himmels willen nicht auf!«
    Mit dieser Bemerkung verschwand er.
    Sebastian widerstand dem Drang, die Stirn zu runzeln. Stattdessen ließ er den Blick wieder durch den Raum schweifen - und stellte fest, dass er Helena verloren hatte.
    »Verdammt!«
    Sie musste ihn beobachtet haben, an sich ein gutes Zeichen. Aber …
    Er teilte den Raum visuell in Viertel, konnte sie aber nirgendwo ausmachen. Mit zusammengepresstem Mund trat er aus den Schatten in die Menge.
    Es dauerte gute zehn Minuten, bis er lächelnd, begrüßend und plaudernd Mme Thierrys ansichtig wurde, die auf einer Bank saß. Sie unterhielt sich angeregt mit Lady Lucas. Helena blieb unsichtbar.
    Noch einmal ließ Sebastian den Blick über die Menschen schweifen. Er entdeckte Louis de Sèvres. Der Mann war eigentlich Helenas offizieller Begleiter; aber jeder glaubte, er wäre der Beschützer, den ihre Familie geschickt habe, um ein wachsames Auge auf sie zu haben. De Sèvres beäugte eine der Britten-Schwestern und Sebastian schlenderte zu ihm.
    Sein Schatten warnte de Sèvres, er hob den Kopf - und zu Sebastians Überraschung lächelte er und verbeugte sich unterwürfig. »Ah - Euer Gnaden! Ihr seid auf der Suche nach unserer liebreizenden Comtesse? Ich glaube, sie hat sich in den Erfrischungssalon begeben, um dort Hof zu halten.«
    Sebastian sah de Sèvres nachdenklich an und verkniff es sich, den Kopf zu schütteln. Der Mann sollte sie doch beschützen … Mme Thierry hatte ebenfalls ihr Verhalten geändert. Wenn keiner in der Gesellschaft bis jetzt sein wahres Motiv ergründet hatte - und wenn dem so wäre, wüsste er es - dann war es auch nicht vorstellbar, dass die Thierrys und de Sèvres seine Maske durchschaut hatten.
    De Sèvres wand sich ein bisschen unter seinem Blick. Sebastian beschloss, die ungebetene Hilfe zu akzeptieren, bis er Helena in der Hand hatte. Dann würde er ergründen, was hinter de Sèvres Unterstützung lag.
    Er sah über Louis’ Kopf hinweg zum Bogen des kleinen Salons. »In der Tat? Ihr entschuldigt mich!«
    Er wartete die Antwort nicht ab, sondern schlenderte weiter.
    Ein Blick durch den Bogen und er sah, was sie geschafft hatte - verstärkte Mauern. Sie hatte sich nicht mit Gentlemen wie Were und ähnlichen Kandidaten umgeben, sondern mit der neuesten Ernte von jungen Heißspornen - die darauf erpicht waren, sich zu profilieren.
    Sie waren wie er vor zwölf Jahren: wie Motten von ihrem Licht angezogen, und kühn genug, jeden Wahnsinn zu riskieren, selbst die Herausforderung eines Duc

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