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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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akzeptieren, meine hartnäckige Ablehnung, möchte ich Euch mitteilen, warum ich hier in London bin und warum Ihr keine Chance bei mir habt!«
    Mit jedem Wort fühlte sie sich stärker, ihr Zorn ballte sich zusammen, färbte ihren Ton schrill, als sie zwei Meter vor ihm stehen blieb.
    »Ich wurde nach England geschickt, um einen Gatten zu suchen - das wisst Ihr. Der Grund, warum ich mich damit einverstanden erklärte, war, dass ich den Klauen meines Vormunds entfliehen wollte. Er ist ein mächtiger Mann mit Vermögen, Stammbaum, unbeugsamem Willen und unersättlichem Ehrgeiz. Sagt mir, Euer Gnaden, klingt diese Beschreibung vertraut?«
    Mit verächtlicher Miene, eisiger Wut, lüftete sie eine Braue. »Ich bin entschlossen, diese Gelegenheit zu nützen, um Männern wie meinem Vormund zu entfliehen, Männern wie Euch, Männern, die keine Skrupel haben - keinerlei! - die Emotionen einer Frau zu nutzen, um sie nach Lust und Laune zu manipulieren.«
    Seine Miene war völlig starr geworden. »Mignonne …«
    »Nennt mich nicht so!« , fuhr sie ihn an und warf die Hände in die Luft. »Ich bin nicht die Ihre ! Ihr könnt mich nicht herumkommandieren und mit mir spielen wie mit einer Schachfigur!« Sie wedelte noch einmal seinen Brief durch die Luft. »Ohne zu denken, ohne Rücksicht auf meine Gefühle, habt Ihr, nachdem Ihr feststellen musstet, dass Eure Pläne vereitelt wurden, zur Feder gegriffen, und Schuldgefühle und Angst heraufbeschworen, damit ich mich Euren Wünschen füge. Damit Ihr triumphieren könnt.«
    St. Ives versuchte etwas zu sagen, aber sie ließ ihn mit einer heftigen Handbewegung verstummen.
    »Nein! Diesmal werdet Ihr mich ausreden lassen - und diesmal werdet Ihr zuhören. Männer wie Ihr - Ihr seid elegant, reich, mächtig und zwar deswegen, weil Ihr so geschickt darin seid, Eure ganze Umgebung Eurem Willen zu unterwerfen! Manipulation ist für Euch so selbstverständlich wie das Amen! Ihr könnt gar nicht anders! Schaut doch nur, wie Ihr mit Eurer Schwester ›fertig werdet‹ - und ich bin überzeugt, Ihr redet Euch ein, es wäre zu Ihrem Besten, genau wie mein Vormund sich zweifellos einredet, dass all seine Machenschaften letztendlich auch zu meinem Besten wären!«
    Sebastian fand keine Worte. Ihr Zorn loderte, fast eine sichtbare Flamme. Sie zügelte ihn, richtete sich auf. Und durchbohrte ihn mit ihrem Blick.
    »Ein halbes Leben mit solchem Dirigieren und solcher Manipulation habe ich hinter mir. Ich werde nichts mehr davon erdulden! In Eurem Fall ist, wie bei meinem Vormund, andere zu benützen - besonders Frauen - Teil Eurer Natur. Es ist ein Teil von dem, der Ihr seid. Ihr seid unfähig, das zu ändern. Und der letzte Mensch auf Erden, den ich als meinen Gemahl in Betracht ziehen würde, ist ein Paradebeispiel für genau die Charakterzüge, denen ich entfliehen möchte.«
    Sie schleuderte ihm seinen Brief an den Kopf und er fing ihn im Reflex tatsächlich.
    »Wagt es nie wieder, mir so eine Aufforderung zu schicken!«
    Ihre Stimme zitterte vor Wut und Verachtung, aus ihren Augen blitzten dieselben Emotionen.
    »Ich möchte nie wieder etwas von Euch hören und Euch auch nie wieder sehen, Euer Gnaden!«
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und segelte zur Tür. Sebastian sah zu, wie sie sie öffnete und hinausschoss.
    Sprachlos schaute er auf den Brief in seiner Hand. Er öffnete ihn mit zwei Fingern, glättete ihn, las ihn noch einmal.
    Dann knüllte er ihn zusammen. Schnippte ihn ins Feuer. Die Flammen loderten kurz auf, legten sich wieder.
    Benommen drehte er sich um und verließ den Ort des Geschehens.

5
    In der Nacht begann es zu regnen und regnete weiter bis zum Morgengrauen, ein steter, gnadenloser Regen, der die Straßen überflutete und den Himmel bleiern grau färbte.
    Sebastian verbrachte den Morgen zu Hause und kümmerte sich um Angelegenheiten seiner Besitztümer; dann machte er sich auf den Weg zu White’s zum Lunch - um sich abzulenken. Aber die Konversation war so trübe wie das Wetter, also kehrte er am frühen Nachmittag in die Grosvenor Street zurück
    »Habt Ihr einen Wunsch, Mylord?« Webster, sein Butler, schüttelte das Wasser aus seinem Cape und reichte es einem wartenden Diener.
    »Nein.« Sebastian sah zur Bibliothekstür und ging darauf zu. »Sollte irgendjemand zu Besuch kommen, ich wünsche nicht gestört zu werden.«
    »Selbstverständlich, Euer Gnaden!«
    Der Butler verbeugte sich, Sebastian überquerte die Schwelle, dann blieb er stehen. Die Tür schloss sich

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