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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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St. Ives.
    Natürlich waren sie nicht in seiner Liga, würden es aber nie zugeben, schon gar nicht in ihrer Gegenwart - etwas, das er verstehen konnte.
    Sebastian ließ sich dies durch den Kopf gehen, schaute zu, wie sie sich um sie drängten, sah die Perlen um ihren Hals, an ihren Ohren und ihren Handgelenken. Er wandte sich ab und winkte einen Diener zu sich.
    Insgeheim atmete Helena erleichtert auf, als Sebastian sich durch den Bogen entfernte. Sie war sich nur selten seines Blickes nicht bewusst; im Lauf der letzten paar Wochen war er so vertraut geworden, wie ein warmer Atemhauch, der über ihre Haut strich.
    Sie unterdrückte ein Schaudern bei diesem Gedanken und konzentrierte sich verbissen auf den jungen Lod Marlborough; obwohl er fünf Jahre älter war als sie, fand sie ihn immer noch jung. Nicht erfahren. Nicht … faszinierend. Überhaupt nicht.
    Aber so sehr sie sich auch langweilte, zumindest war sie in Sicherheit. Also lächelte sie und ermutigte die Herrchen ihre jüngsten Abenteuer zu erzählen. Ihre letzten Kutschenrennen, die neueste Spielhölle mit ihren Falschspielern, die jüngsten Ausflüge der gehobenen Kreise. Sie waren wirklich wie kleine Buben.
    Helena hatte sich entspannt, war nicht mehr auf der Hut, als ein Diener neben ihr auftauchte, mit einem silbernen Tablett in der Hand. Er präsentierte es ihr: darauf lag ein schlichter Brief. Sie sah ihn an, nahm ihn. Mit einem Nicken für den Diener, der sich verbeugte und entfernte, und einem raschen Lächeln für ihre Anbeter, trat sie ein Stück zur Seite und öffnete den Brief.

    Welcher soll es sein, mignonne? Sucht einen aus und ich werde ein Treffen mit ihm arrangieren. Denn wenn ich komme, um Euch aus ihrer Mitte zu holen, wird ganz sicher einer nicht widerstehen können und mich fordern. Falls Ihr es allerdings vorzieht, keinen von ihnen sein Schicksal morgen bei Tagesanbruch auf einem grünen Feld ereilen zu lassen, dann trennt Euch von ihnen und kommt in den Vorraum neben der Eingangshalle.
    Sollte das Eure Wahl sein, tändelt nicht lange, mignonne, denn ich bin kein geduldiger Mann. Wenn Ihr nicht bald erscheint, werde ich Euch holen.
    Helena las die letzten Worte durch einen scharlachroten Nebel. Ihre Hände zitterten, als sie den Brief wieder faltete und in die winzige Tasche ihrer Robe steckte. Sie musste einen Moment abwarten, Luft holen, ihre Wut zähmen. Sie zurückhalten, bis sie sie auf den loslassen konnte, der sie provoziert hatte.
    »Ihr müsst mich entschuldigen.« Selbst in ihren Ohren klang ihre Stimme gequält; aber die selbstverliebten Kavaliere bemerkten es offenbar nicht. »Ich muss zurück zu Mme Thierry.«
    »Wir begleiten Euch dorthin«, verkündete Lord Marsh.
    »Nein - ich bitte Euch, spart Euch die Mühe. Madame ist gleich vorne im Ballsaal.« Helena bedachte sie mit einem herrischen Blick.
    Sie fügten sich ihrem Wunsch, murmelten ihre Adieus, verbeugten sich über ihrer Hand - und vergaßen sie in der Sekunde, in der sie sie verlassen hatte; daran bestand kein Zweifel.
    Ohne große Aufmerksamkeit zu erregen, gelangte sie in die Eingangshalle. Ein Diener zeigte ihr den Weg in den Vorraum, einen kurzen Gang entlang, weg vom Lärm. Sie blieb in den Schatten des Korridors stehen, den Blick auf die Tür gerichtet, und holte den Brief aus ihrer Tasche, klappte ihn auf; dann raffte sie ihre Wut zusammen, öffnete die Tür und rauschte hinein.
    Der kleine Raum war schwach erleuchtet; eine Lampe, die auf einem Beistelltisch brannte, und das knisternde Feuer waren die einzigen Lichtquellen. Zwei Sessel flankierten den Kamin. Sebastian erhob sich aus einem, lässig, mit seiner üblichen Geschmeidigkeit.
    »Guten Abend, mignonne !« Das Lächeln auf seinen Lippen, als er sich aufrichtete, war milde, väterlich triumphierend.
    Helena schloss die Tür hinter sich, hörte, wie das Schloss zuklickte. »Wie könnt Ihr es wagen?«
    Sie machte einen Schritt vorwärts, sah, wie das Lächeln aus Sebastians Gesicht verschwand, als sie ins Licht trat. »Wie könnt Ihr es wagen , mir das zu schicken?« Sie hielt ihm den Brief unter die Nase. Ihre Stimme zitterte vor Empörung. »Ihr glaubt, Euch damit amüsieren zu können, indem Ihr mich verfolgt - obwohl ich Euch von Anfang an gesagt habe, dass ich Euch nicht gehören werde, Mylord!« Ihre Augen blitzten, ihr Ton wurde messerscharf und sie ließ die Maske der Höflichkeit vollends fallen. Helena stolzierte auf ihn zu. »Nachdem Ihr solche Schwierigkeiten habt, meine Entscheidung zu

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