Verheißungsvolle Sehnsucht
Aber ich habe das ignoriert. Ich dachte, das seien keine großen Warnzeichen, obwohl es mich wie einen Idioten dastehen lässt, sie nicht als solche erkannt zu haben. Du bist so daran gewöhnt, in deiner Welt Gott zu spielen, dass du dir nichts dabei gedacht hast, auch in
meiner
Welt Gott zu spielen.«
»Josie, hör auf«, befahl er. »Es reicht. Es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe. Um Himmels willen … nichts lag mir ferner! Wir können das gerne alles besprechen, Süße.«
Aber sie schüttelte sofort den Kopf, und sein Magen zog sich vor Angst zusammen; die Furcht strahlte in seine Brust aus und schnürte ihm schließlich die Kehle zu, sodass er meinte, keine Luft mehr zu bekommen.
»Verdammt, Josie.
Ich liebe dich
.«
Sie schloss die Augen, und eine Träne lief über ihre Wange. Als sie die Augen wieder öffnete, schimmerten diese feucht, und es lag so viel Hoffnungslosigkeit in ihrem Blick, dass er meinte, sich übergeben zu müssen.
»Ich hätte
alles
für diese Worte gegeben«, sagte sie leise. »Ich hatte mich sogar schon selbst davon überzeugt, dass du mich
tatsächlich
liebst, diese Worte aber einfach noch nicht gesagt hast. Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich mich danach gesehnt habe, sie von dir zu hören. Aber jetzt? Wie kann ich dir jetzt noch Glauben schenken? Du hast gezeigt, dass du sehr weit gehst, um Dinge so zu manipulieren, dass du bekommst, was du willst. Warum soll ich also glauben, dass du mit diesen Worten nicht meine Gefühle manipulieren willst?«
Er war sprachlos. Vollkommen sprachlos. Verdammt noch mal! Er hatte diese Worte noch nie zu einer Frau gesagt. Und sie vermutete, er sagte sie nur, um sie zu manipulieren?
Wut strömte durch seinen Körper, brodelte so stark, dass er sicher war, bald die Beherrschung zu verlieren. Er wandte sich verzweifelt ab, wusste einfach nicht, was er sagen, was er
tun
sollte. Sie beendete die Beziehung mit ihm, während er doch geplant hatte, für immer mit ihr zusammenzubleiben.
Ihre Hand zitterte, als sie sie zum Halsband hob.
»Nein!«, stieß er gepresst hervor, während sie den Verschluss öffnete.
Sie fing das Halsband mit der anderen Hand auf und streckte dann den Arm aus, um es ihm in die Hand zu drücken.
»Ich habe alle meine Sachen aus deiner Wohnung entfernt«, erklärte sie leise. »Die Schlüssel habe ich auf den Tresen in der Küche gelegt. Leb wohl, Ash. Du warst das Beste – und das Schlimmste –, was mir je passiert ist.«
Er streckte die Hand aus, in dem Versuch, sie aufzuhalten; er würde sie auf keinen Fall einfach durch die Tür davongehen lassen.
»Warte noch eine einzige Minute, Josie. Wir sind noch nicht fertig. Ich werde uns auf gar keinen Fall so einfach aufgeben. Unsere Beziehung ist es wert, dafür zu kämpfen.
Du
bist es wert, dass ich um dich kämpfe, und ich hoffe inständig, dass auch du glaubst, ich bin es wert, egal, wie traurig du jetzt bist.«
»Bitte, Ash. Ich kann das jetzt nicht«, flehte sie. Tränen glitzerten in ihren Augen und strömten ihr über die Wangen. »Lass mich einfach gehen. Ich bin zu fertig, um jetzt noch vernünftig zu diskutieren, und ich will auf keinen Fall Dinge sagen, die ich später bereuen werde.«
Schnell ging er auf sie zu und zog sie an seine Brust. Er hob ihr Kinn mit seinen Fingern und sah ihr tief in die Augen.
»Ich liebe dich, Josie. Das ist eine Tatsache. Keine Manipulation. Kein hintergründiger Plan. Ich. Liebe. Dich. Punkt.«
Sie schloss die Augen und wandte das Gesicht ab. Er legte eine Hand an ihre Wange und wischte mit dem Daumen über das silbrige Rinnsal.
»Sag mir einfach nur, warum?«, wisperte sie. »Warum hast du das getan? Warum hast du es mir nicht erzählt? Warum hast du es mir verheimlicht?«
Er seufzte. »Ich weiß es nicht«, gestand er. »Vielleicht hatte ich Angst, dass du genau so reagierst, wie du es jetzt tatsächlich getan hast, und das wollte ich nicht. Ich mag deine Bilder sehr, Josie, und es ärgert mich über die Maßen, dass du meinst, du hättest kein Talent und keiner wolle deine Arbeiten haben, weil du herausgefunden hast, dass ich sie gekauft habe. Das ist Blödsinn.«
Sie löste sich von ihm und kehrte ihm mit bebenden Schultern den Rücken zu.
»Ich bin jetzt zu durcheinander für dieses Gespräch, Ash. Bitte, lass mich einfach gehen.«
»Ich werde dich auf keinen Fall gehen lassen, nachdem du mir erzählt hast, dass du dein gesamtes Hab und Gut aus
unserer
Wohnung geräumt hast. Du erwartest doch nicht im Ernst
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