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Verheißungsvolle Sehnsucht

Verheißungsvolle Sehnsucht

Titel: Verheißungsvolle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Bild fertigstellen.
    Normalerweise brauchte sie für ein Bild mehrere Tage. Sie machte sich über jedes noch so kleine Detail Gedanken und versuchte endlos, das Werk zu optimieren. Heute aber gab sie einfach Farbe auf die Leinwand, so lange, bis das Bild fertig war. Selbst wenn es nicht perfekt war – na und? Man konnte ja nicht gerade behaupten, dass ihre Akribie sie bisher weit gebracht hatte.
    Sie schüttelte den Kopf. Himmel! Sie klang wie eine weinerliche, sich selbst bemitleidende Schwachsinnige. Das war sie nicht, und sie würde auch nicht zulassen, dass sie eine wurde. Sie würde sich nicht unterkriegen lassen, sie hatte ihre Träume noch nie aufgegeben. Sie hatte ihrer Mutter geschworen, dass das nie passieren würde, und sie würde in dieser Hinsicht weder sich noch ihre Mutter enttäuschen. Niemals!
    Sie arbeitete stundenlang konzentriert, während die Sonne immer höher stieg und ihre Strahlen allmählich auch durch ihr Fenster fielen. Irgendwann ließ sie die Jalousie herunter, weil sie sich plötzlich von den Blicken der Passanten gestört fühlte. Ein paar Typen waren auf dem Bürgersteig immer wieder hin und her gegangen, als wollten sie einen Blick auf ihr Bild erhaschen. Malen war etwas Persönliches. Gerade jetzt, wo sie ihr gesamtes Herz und all ihre Trostlosigkeit auf die Leinwand fließen ließ.
    Sie hatte dem Bild gerade den letzten Schliff gegeben, als jemand an ihre Tür klopfte. Sie erstarrte vor Entsetzen. War das Ash? Er hatte gesagt, dass er ihr einen Abend zugestehen würde und dass er nicht bereit war, sie oder ihre Beziehung aufzugeben. Er hatte sie gebeten, über alles nachzudenken, aber sie hatte das Thema beiseitegeschoben und sich nur in ihre Arbeit gestürzt.
    Sie stand auf. Ihre Hände zitterten. Natürlich konnte sie das Klopfen einfach ignorieren, aber sie war nicht feige. Und wenn Ash nun hierhergekommen war, würde sie ihm zumindest sagen, dass sie mehr Zeit brauchte. Mehr Raum.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie sich die Hände abwischte und zur Tür ging. Sie holte tief Luft und öffnete. Verblüfft registrierte sie, dass es nicht Ash war, der da vor ihrer Tür stand. Breitete sich in diesem Moment etwa Enttäuschung in ihr aus? Sie schüttelte den Gedanken ab und betrachtete schweigend Mia und Bethany, die mit entschlossener Miene vor ihr standen.
    »Du siehst schrecklich aus«, erklärte Mia unverblümt. »Hast du überhaupt geschlafen?«
    »Dumme Frage, Mia. Sieht doch jeder, dass sie das nicht hat«, meinte Bethany.
    »Was macht ihr hier?«, fragte Josie mit schwacher Stimme.
    »Um deine nächste Frage zu beantworten: Nein, Ash hat uns nicht hergeschickt«, erklärte Mia mit fester Stimme. »Und um deine erste Frage zu beantworten: Wir sind hier, weil wir dich mit zum Mittagessen nehmen wollen … und denk nicht mal über die Möglichkeit nach, abzulehnen.«
    Josie war sprachlos.
    »Du kannst auch einfach widerstandslos nachgeben, Josie«, sagte Bethany lachend. »Mia ist wild entschlossen, und sie ist ein wenig Furcht einflößend, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Ich bin mir sicher, dass Gabe das bestätigen würde.«
    Mia versetzte Bethany einen Rippenstoß und sah genervt aus. Josie musste gegen ihren Willen lächeln. Sie spürte, wie sie sich allmählich entspannte.
    »Würdet ihr mir denn eine Minute geben, um mich ein bisschen zurechtzumachen? Ich habe, äh, gearbeitet«, meinte sie etwas lahm.
    »Klar«, zwitscherte Mia.
    »Kommt rein«, sagte Josie hastig. »Nehmt Platz. Es ist ziemlich unordentlich. Ich hab noch nicht ausgepackt oder sonst irgendwie aufgeräumt, weil ich wie gesagt gearbeitet habe.«
    Mia und Bethany starrten die beiden Bilder an, als sie das Wohnzimmer betraten.
    »Sind das deine neusten Bilder?«, fragte Bethany sanft.
    Josie rieb sich die Hände an den Hosenbeinen ab und nickte.
    »Die sind wirklich gut«, meinte Mia. »So ausdrucksstark.« Sie wandte sich mit einem mitfühlenden Blick zu Josie um. »Man sieht deutlich, dass du traurig bist.«
    Josie fiel keine passende Antwort ein.
    »Ich, äh, bin gleich wieder da, ja?«
    Mia und Bethany nickten, und Josie eilte ins Badezimmer, um sich ein bisschen zurechtzumachen. Als sie einen Blick in den Spiegel warf, zuckte sie zusammen. Kein Wunder, dass die beiden gesagt hatten, sie sähe schrecklich aus. Sie hatten recht.
    Sie spritzte sich Wasser ins Gesicht und trug dann schnell Foundation und Puder auf. Sie tuschte ihre Wimpern und gab dann etwas Gloss auf die Lippen. Bei

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