Verheißungsvolle Sehnsucht
dich morgen in einer Wohnung unter.«
Er lächelte nachsichtig, als sie ihn wieder umarmte. Hastig wischte sie sich eine Träne aus dem Auge.
»Das bedeutet mir viel, Ash. Es bedeutet alles für mich. Und ich schwöre dir, dass ich mich dafür bei dir revanchieren werde.«
»Sei einfach glücklich und lass dich nicht wieder von ihnen fertigmachen«, erwiderte Ash ernst. »Mutter wird dich nicht so einfach ziehen lassen, Brittany. Davon kannst du ausgehen und darauf musst du vorbereitet sein. Wenn sie Mist macht, kommst du zu mir. Ich regele das dann.«
Brittany lächelte matt und setzte sich dann in Richtung Tür in Bewegung. Beim Griff nach der Türklinke zögerte sie.
»Ich habe dich immer bewundert, Ash. Und wenn ich ehrlich bin, war ich immer eifersüchtig auf dich. Aber du bist nicht so, wie sie sagen. Ich hasse sie für das, was sie dir angetan haben. Mir angetan haben. Und ich hasse mich selber dafür, dass ich es zugelassen habe.«
»Sie sind deinen Hass nicht wert«, erwiderte Ash ruhig. »Gib ihnen nicht diese Macht über dich. Ich will nicht behaupten, dass es leicht wird. Aber du darfst dich von ihnen nicht herumschubsen lassen.«
Sie nickte und lächelte dann schwach. »Dann bis bald. Das meine ich wirklich. Ich würde gern mehr Zeit mit dir verbringen. Vielleicht zum Abendessen. Oder ich könnte in der Wohnung etwas nur für uns beide kochen.«
»Ich würde auch gern mehr Zeit mit dir verbringen«, erwiderte er ernst. »Pass auf dich auf, Brittany. Und ruf mich an, wenn du irgendetwas brauchst.«
Sobald sie das Büro verlassen hatte, informierte er Eleanor über die Gegensprechanlage über die Dinge, die zu erledigen waren. Er wies sie an, Brittany bei der Eröffnung eines Kontos behilflich zu sein und die Kontodaten dann umgehend an ihn weiterzuleiten, damit er Geld überweisen konnte.
Was für ein Tag. Brittany hatte also doch ein Rückgrat. Es hatte lange genug gedauert, bis sie sich dessen bewusst geworden war, aber besser spät als nie. Ihre beiden älteren Brüder hatten nie den Mut oder den Wunsch gehabt, gegen ihre Eltern und den alten Herrn aufzubegehren. Ash wusste nichts mit ihnen anzufangen. Beide waren über vierzig und nicht in der Lage, sich selbst oder ihre eigene Familie zu ernähren. Verdammt noch mal … Ash hatte Neffen und Nichten, die er so gut wie nie getroffen hatte. Er wusste nichts über seine Schwägerinnen, außer dass sie mit Schwächlingen verheiratet waren, die immer noch unter der Fuchtel ihrer Eltern standen.
Er selbst war nicht so. Er würde auch nie so sein. Und wenn er dabei ein Wörtchen mitzureden hatte, dann galt das ab jetzt auch für Brittany.
Es blieb abzuwarten, ob sie wirklich die innere Stärke besaß, einen sauberen Schnitt zu machen und sich der Kontrolle ihrer Eltern zu entziehen. Er war gerne bereit, ihr zu helfen, wenn das tatsächlich ihr Ziel war. Sie war jung und schön. Und zudem intelligent, auch wenn sie ein paar riesengroße Fehler gemacht hatte. Sie hatte mehr als genug Zeit, diese Fehler zu korrigieren und ihr Leben in die richtige Spur zu bringen.
Jeder machte Fehler, und jeder verdiente die Chance, sie wiedergutzumachen. Er hoffte nur inständig, dass Brittany das jetzt auch wirklich tat und dass sie damit Erfolg haben würde.
Er öffnete die Schublade, um die Schachtel mit dem Schmuck zu betrachten, die er schnell darin verstaut hatte, als Eleanor ihn über Brittanys Besuch informiert hatte. Er strich mit einem Finger über die Kanten und betrachtete die kleine Kiste nachdenklich.
Die Sache mit Brittany hatte er geregelt, jetzt war es an der Zeit, sich wieder seiner Hauptbeschäftigung zuzuwenden.
Josie.
5
»Was meinen Sie mit ›Er ist verkauft‹?«, fragte Josie. Sie hörte selbst, wie schrill ihre Stimme klang, und starrte den Pfandleiher an, dem sie vor ein paar Tagen den Schmuck ihrer Mutter gebracht hatte …
Ruhig erwiderte er ihren Blick. »Ich meine damit, dass ich den Schmuck verkauft habe. Einem Kunden gefielen die Sachen.«
Aufgeregt rang Josie die Hände. »Können Sie mir seine Adresse nennen? Seinen Namen? Seine Telefonnummer? Irgendwas? Ich möchte den Schmuck zurückkaufen.«
»Sie hatten doch die Möglichkeit, ihn nur zu beleihen, Miss Carlysle«, sagte der Mann geduldig. »Ich habe Sie noch ausdrücklich gefragt, ob Sie ihn nur beleihen wollen, um später die Möglichkeit zu haben, ihn wieder auslösen zu können.«
»Aber die Summe, die ich dann bekommen hätte, wäre viel zu klein gewesen«,
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