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Verheißungsvolle Sehnsucht

Verheißungsvolle Sehnsucht

Titel: Verheißungsvolle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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eindeutig kein Modeschmuck. Und die Stücke waren weit mehr wert, als Josie dafür bekommen hatte. Der Pfandleiher hatte das gewusst, wenn man bedachte, wie viel Ash hatte bezahlen müssen, um ihn auszulösen. Das Maß an Verzweiflung, das sie vermutlich zu diesem Schritt getrieben hatte, gefiel ihm nicht. Sie hatte diesen Schmuck versetzt, um schnell an Geld zu kommen, und hatte viel weniger dafür bekommen, als er wert war, weil sie keine andere Wahl gehabt hatte. Er würde ihr diese Wahlmöglichkeit zurückgeben. Aber was andere Entscheidungsmöglichkeiten betraf … die würden eher begrenzt sein, wenn er ein Wörtchen mitzureden hatte.
    Das mochte vielleicht arrogant und fordernd klingen, aber er wusste selbst, dass er beides war, und deshalb störte es ihn nicht. Er war nun einmal der, der er war. Er wusste, was er wollte, und er wollte Josie. Jetzt musste er den Stein nur noch ins Rollen bringen.
    Die Gegensprechanlage summte, und er hob verärgert den Kopf.
    »Mr McIntyre, Ihre Schwester ist hier und möchte Sie sprechen«, teilte Eleanor, die Empfangsdame, spröde mit. Sie klang genervt. Das war nicht verwunderlich, denn es war kein Geheimnis, wie Ash zu seiner Familie stand, ebenso wie Gabe und Jace. Eleanor war schon seit Jahren bei ihnen, und es hatte ihr wahrscheinlich nicht gefallen, diese Information über die Gegensprechanlage an ihn weitergeben zu müssen.
    Was zum Teufel wollte Brittany hier? Hatte seine Mutter beschlossen, seine Schwester die Drecksarbeit für sich erledigen zu lassen? Er spürte, wie sein Blutdruck in die Höhe schoss, und wusste gleichzeitig, dass er seiner Familie eigentlich nicht erlauben sollte, so viel Macht über ihn zu haben.
    »Schicken Sie sie rein«, sagte Ash grimmig.
    Er würde Familienangelegenheiten auf jeden Fall nur in seinem Büro erörtern, wo er ungestört war. Er würde Brittany die paar Minuten geben, zu sagen, was sie wollte. Aber dann würde er sie wissen lassen, dass sie in seinem Büro nicht willkommen war. Kein Mitglied seiner Familie war bei ihm willkommen, was sie wohl mittlerweile verstanden hatten, hatte doch keiner von ihnen je die Geschäftsräume von HCM betreten. Sie sparten sich ihre gehässigen Bemerkungen für Feiertage und Familientreffen auf.
    Wenn sie einen Fuß in die Firma setzten, würden sie seinen Erfolg zur Kenntnis nehmen müssen und könnten das Ganze nicht mehr wie ein schmutziges, kleines Geheimnis behandeln, über das niemand sprach. Sie müssten erkennen, dass er sie nicht brauchte und dass er die Erfolgsleiter ohne ihre Hilfe oder ihren Einfluss erklommen hatte. Nichts von alledem würden sie je tun.
    Es klopfte leise an seiner Tür und er rief: »Herein.«
    Die Tür ging langsam auf, und seine Schwester trat ein. Ihre gesamte Gestalt strahlte Angst aus, sie wirkte nicht etwa nervös, sondern schien vielmehr erstarrt vor Entsetzen.
    »Ash?«, fragte sie leise. »Kann ich eine Minute mit dir reden?«
    Brittany war eine Kopie seiner Mutter. Seine Mutter war durchaus eine schöne Frau. Zweifelsohne. Und Brittany war genauso schön, wenn nicht sogar noch schöner als ihre Mutter. Das Problem war nur, dass seine Mutter im Inneren hässlich war, und das trübte seine Wahrnehmung ihres Äußeren. Er wusste, wie es hinter dem hübschen Gesicht aussah, dort befand sich ein kalter, berechnender Kopf. Er war fest davon überzeugt, dass sie unfähig war, jemand anderen als sich selbst zu lieben. Es war ihm ein Rätsel, warum sie je Kinder in die Welt gesetzt hatte. Und dann nicht nur eins, sondern gleich vier. Neben Brittany hatte Ash noch zwei ältere Geschwister, zwei Brüder, die vollständig unter der Fuchtel ihrer Mutter und ihres Vaters standen. Brittany war zwar jünger, näherte sich aber auch schon den dreißig. Oder war sie vielleicht schon dreißig geworden? Er konnte sich nicht erinnern, verspürte darüber aber auch nicht den Hauch von Trauer. Sie stand genauso sehr unter dem Pantoffel der Familie wie ihre Brüder. Vielleicht sogar noch mehr.
    Ihre Mutter hatte den Ehemann für Brittany ausgesucht. Ihre Wahl war auf einen älteren Mann gefallen, mit dem Brittany verheiratet worden war, kaum dass sie das College verlassen hatte. Ein reicher Mann. Mit Einfluss. Und den richtigen Verbindungen. Die Ehe hatte nicht einmal zwei Jahre gehalten, und Ashs Mutter gab Brittany die Schuld an deren Scheitern, ohne zu berücksichtigen, dass Ash bei seinen Nachforschungen vorab eine Menge Leichen im Keller von Robert Hanover gefunden

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