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Verheißungsvolle Sehnsucht

Verheißungsvolle Sehnsucht

Titel: Verheißungsvolle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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verzweifelt. »Sie wollen mich doch gar nicht. Wie denn auch? Sie wissen nichts über mich.«
    »Deshalb möchte ich Sie heute Abend zum Essen ausführen«, erklärte er.
    Sie konnte sehen, dass er allmählich die Geduld verlor. Seine Augen funkelten vor Ungeduld, auch wenn sein Tonfall ruhig blieb. Er war eindeutig ein Mensch, der es gewohnt war sich durchzusetzen. Das war auf den ersten Blick erkennbar. Was also wollte er von ihr? Was hatte sie denn schon zu bieten, das für ihn so interessant war? Dieser Mann konnte doch jede haben, die Frauen standen vor seiner Tür doch bestimmt Schlange. Er war offensichtlich reich. Er hatte dieses elegante Auftreten, das deutlich von Reichtum und Privilegien zeugte. Dazu strahlte er noch ein gelassenes Selbstvertrauen aus – eine Arroganz –, die erkennen ließ, dass er nicht nur immer bekam, was er wollte, sondern das auch ganz genau wusste.
    Arroganz war eine Eigenschaft, die sie nicht sonderlich anziehend fand. Aber bei ihm sah sie gut aus. Ihm stand sie. Genau wie seine Kleidung und sein gesamtes Auftreten. Und dazu hatte sein Blick etwas an sich, das sie tief im Innern berührte. Schon beim ersten Treffen hatte sie Schmetterlinge im Bauch gehabt und über Dinge nachgedacht, mit denen sie sich noch nie beschäftigt hatte. Er hatte in ihr eine Sehnsucht nach Dingen geweckt, die sie nie zuvor begehrt hatte, zumindest nicht bewusst.
    Und dafür hasste sie ihn. Weil er ihr geregeltes Leben auf den Kopf gestellt hatte. Das eigentlich gar nicht so geregelt war. Sie hatte keinen festgelegten Tagesablauf, und genau das gefiel ihr. Sie war zufrieden mit ihrem Leben, sie wusste, wer sie war und was sie wollte. Bis
er
aufgetaucht war. Bis zu dieser Begegnung im Park, die sie dazu gebracht hatte, alles infrage zu stellen.
    Er war kein Mann, der Ruhe ausstrahlte. Er würde ihr Dasein auf den Kopf stellen, sobald sie ihn in ihr Leben ließ, das spürte sie deutlich. Er war ein Mensch, für den Kontrolle zählte, der Kontrolle forderte. Das war mehr als deutlich, an der Art, wie er sprach, an seiner gesamten Haltung. Er hatte erkannt, was das Halsband bedeutete, er wusste, wofür es stand. Er hatte in einer Art und Weise darüber gesprochen, die zeigte, dass er mit dem Lebensstil, der mit einem solchen Halsband verbunden war, durchaus vertraut war.
    Aber er würde nicht wie Michael sein. Nicht ansatzweise wie Michael. Und das ängstigte und faszinierte sie gleichermaßen. Ja, sie war neugierig, das musste sie zugeben. Sie konnte auch nicht leugnen, dass er sie dazu gebracht hatte, alles an sich selbst – auch die Beziehung zu Michael – infrage zu stellen. Dass er der Grund war, weshalb sie das Halsband nicht mehr trug.
    Und jetzt stand er vor ihr, mit dem Schmuck ihrer Mutter in der Hand, und verlangte als Gegenleistung für die Rückgabe, dass sie mit ihm zu Abend aß. Aber sein Blick verhieß noch viel mehr. Es wäre geradezu dumm zu glauben, dass er sich mit einem Abendessen abspeisen ließ.
    Sie war nicht blöd. Sie hatte die Anziehungskraft gespürt, diesen Funken, der entfacht war, und war sich sicher, dass auch er es gespürt hatte. Es war ihr völlig schleierhaft, warum er sich überhaupt für sie interessierte, und doch war sie sicher, dass dem so war. Aber wie lange würde dieses Interesse anhalten? Frauen wie sie konnten die Aufmerksamkeit von Männern wie ihm nicht lange fesseln. Und sie verspürte keinerlei Drang, ein flüchtiges Spielzeug zu sein. Doch er war offensichtlich entschlossen, ihren Widerstand zu brechen.
    »Josie?«, hakte er nach. »Heute? Abendessen?«
    Sie seufzte und senkte den Blick aufgewühlt auf die Schachtel, die er immer noch in der Hand hielt. Sie wollte den Schmuck zurückhaben. Für sie war er unbezahlbar. Eigentlich sollte sie erleichtert sein, dass er dafür kein Geld von ihr verlangte. Der Erlös aus dem Verkauf ihrer Bilder reichte für die nächsten Monate, und sie spürte deutlich, wie viel lieber es ihr wäre, wenn er einfach das Geld nehmen, ihr den Schmuck geben und verschwinden würde. Aus ihrem Leben. Weil dieser Mann sonst alles durcheinanderbringen würde. Ganz sicher.
    Er wollte lediglich ein Abendessen. Ein einfaches Date. Es wäre nicht ihr erstes. Sie würden ausgehen, essen, sich ein bisschen unterhalten. Anschließend würde sie gehen und ihm sehr deutlich machen, dass sie ihn nicht wiedersehen wollte.
    »Na gut«, gab sie schließlich nach. »Wo und wann?«
    »Ich hole Sie um sieben ab.«
    Sie schüttelte den Kopf.

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