Verhexen
Wahrscheinlich waren seine gemischten Gene im Spiel. Sie suchte und fand ein flimmerndes, rotes Band der Begierde unter ihnen. Er wollte sie doch. Es war aber so viel Schwarz in seinen Gefühlen. Sie hoffte, dass es nur seine Gene waren, die ihren Zauberspruch verwirrten und kein Zeichen dafür, dass er unendliche Dunkelheit und Schmerz in sich festhielt. Sie senkte ihre Hände auf seine Brust, legte ihre Handflächen gehen die steinharten Muskeln, die unter seinem weichen, grauen Hemd versteckt waren.
Elissa stellte sich auf die Zehenspitzen und zitterte, als ihre Körper sich berührten. Sie brachte ihren Mund an sein Ohr, sorgte dafür, dass ihre Wangen sich streiften. Sein Herz donnerte wie eine Kriegstrommel gegen ihre Hände und sie erkannte etwas Schockierendes. Er zitterte auch. Sie schloss die Augen, als er sich bewegte, seine Wange an ihrer und sein Atem kühl auf ihrer Kehle. Mutter Erde, es fühlte sich so gut an, dass sie vergaß, was sie hatte sagen wollen.
Ihre Wange erhitzte sich an seiner.
Elissa schluckte und erinnerte sich daran, was sie ihn hatte fragen wollen. „Warum hast du dich Payne genannt?“
Er packte ihre Taille und schob sie von sich. „Das geht dich nichts an. Sag mir, wie ich die Inkubihöhle finden kann. Ich wünsche zu gehen.“
Den Teufel wünschte er das. Die verbleibende Spur ihres Zauberspruches besagte, dass er bleiben wollte. Sie würde alles dafür gegeben haben, mächtig genug zu sein, ihn mit einem Telepathie-Zauber zu belegen. Verity war eine Hexe von diesem Niveau gewesen. Bei den Göttern, sie vermisste ihre Schwester. Ungebetene Tränen sprangen ihr in die Augen. Payne ließ sie los, als ob sie im Begriff war, zu explodieren.
„Ich wollte dich nicht verletzen.“ Er stopfte die Hände in seine Taschen.
Elissa rieb ihre Augen mit den Handballen. „Nur etwas in meinem Auge.“
Payne sah weg. Sie hatte niemals einen Mann gesehen, der so unbehaglich aussah. Sie starrte ihn an, versuchte, aus ihm schlau zu werden. Es musste eine Möglichkeit geben, ihn dazu zu bringen, ihrem Plan zuzustimmen. Sie streckte die Hand aus, ohne nachzudenken und fuhr geistesabwesend mit ihren Fingern über die deutlich hervortretenden Unebenheiten der Zeichen, die an seinem rechten Unterarm entlang verliefen.
Er war wie der Blitz auf ihr, seine Hände packten ihre Oberarme, Krallen gruben sich in ihr Fleisch. Er knurrte ihr ins Gesicht, seine Reißzähne gewaltig und sie füllten ihr Blickfeld aus. Sie schreckte zusammen, wich vor ihm zurück und stieß mehrere Schutzgebete aus.
„Ich wollte sie nur berühren“, flüsterte sie, unfähig, den Mut zu finden, etwas lauter zu sprechen.
Payne stieß sie heftig auf den hölzernen Schreibtischstuhl. „Fass mich nicht wieder an. Ich bin nicht an deinen abgefuckten Spielchen interessiert. Ich mag es nicht, berührt zu werden.“
Elissa schaute ihn schräg von unten an, sah die Wahrheit hinter seinen Worten in seinen lebhaften blauen und goldenen Augen. Rot strömte in sie hinein, vermischte sich mit den anderen Farben, unterdrückte sie.
„Ein Inkubus, der nicht gerne angefasst werden will?“ Sie fand das schwer zu glauben. Sie fuhr mit ihren Händen über ihre Arme, konzentrierte ihre Magie auf sie und darauf, die Stichwunden seiner Krallen zu heilen.
„Ich bin ein Vampir.“ Sein tiefer, knurrender Ton warnte sie, nicht mehr darüber zu reden, aber Hexen waren niemals eine Spezies gewesen, die vor irgendeiner Situation zurückschreckten, sogar einer, die mit Blut und Tod enden könnte.
Sie lachte und zeigte auf seine Zeichen. „Die Schrift da ist für alle deutlich zu sehen!“ Und was für eine überwältigende Abstammungslinie … alles mächtige Inkubi.“
Payne ging wieder auf sie los, seine Augen jetzt rot und die Pupillen elliptisch. Er entblößte seine Fangzähne. „Ich bin ein Vampir!“
Elissa seufzte und kauerte sich auf dem Stuhl zusammen. Sie musste wirklich damit aufhören, ihn zu provozieren. Sie versuchte angestrengt, zu widerstehen, aber schließlich rutschte es heraus. „Leugne es, wie du willst. Du bist zu einem Teil Inkubus, aber du magst diesen Teil nicht wirklich, nicht wahr?“
Er knurrte sie an. „Halt dein verdammtes Maul.”
Elissa hielt dieses Mal ihre Zunge im Zaum. Seine Fabelwesenabzeichen waren rot und schwarz. Sie wusste ein wenig über Inkubuszeichen und dies waren die Farben, vor denen man sich vorsehen musste. Zorn. Wut. Ein brennendes Verlangen nach Gewalt. Tod für jeden, der das
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