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Verhexen

Verhexen

Titel: Verhexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicity Heaton
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schulterfreies Top an und ihre Jeans.
    Er hatte etwas Falsches gesagt. War sie ärgerlich, weil er gesagt hatte, dass er die Verantwortung für das, was er ihr angetan hatte, übernehmen wollte, anstatt zu sagen, dass er sie gerne beschützen wollte, weil er etwas für sie empfand und sie seine Gefährtin war? Er hatte so etwas nicht gesagt, weil er nicht sicher war, dass sie bereit war, es zu hören, noch nicht.
    „Komm“, sagte er wieder und streckte ihr seine Hand entgegen. Sie nahm sie und ging in seine Arme. Er konzentrierte sich auf die Etage über ihnen, in der Lage, sie zum Flur dort zu teleportieren und ihnen einen Vorsprung zu verschaffen. Als sie sich materialisiert hatten, schob sich Elissa aus seinen Armen und rannte den Flur entlang auf das hintere Ende zu.
    Was auch immer Arnaud ihr genommen hatte, es war ihr wichtig, und sie wollte es zurück.
    Payne rannte hinter ihr, seine Sinne fegten durch die Zimmer, hielten Ausschau nach Ärger. Einige der Schlafzimmer waren belegt, aber die meisten Menschen darin schienen beschäftigt zu sein, nach den schnellen Herzschlägen und dem Stöhnen zu urteilen, das er hören konnte.
    Elissa stoppte am hinteren Ende des Korridors und schaute zu ihm zurück. „Welches?“
    Payne wurde langsamer, sodass er ging und schnüffelte, sich auf die Fährte seines Großvaters konzentrierend, damit er ihr zum richtigen Zimmer folgen konnte. Er stoppte vor einer Tür, ein Zimmer vom Ende des Korridors entfernt. „Dieses hier.“
    Elissa machte sich daran, sie zu öffnen, aber er packte ihren Arm. „Was?“
    Payne konzentrierte sich auf die andere Seite der Tür. „Es ist jemand drin.“
    Arnauds augenblickliche Geliebte? Elissa befreite sich von ihm und platzte in das Zimmer herein, Schluchzer entkamen ihr. Keine Angst oder Trauer. Er konnte keine dieser Emotionen in ihr spüren, als sie auf das Bett zu rannte, ihm den Blick darauf versperrte. Sie war glücklich.
    Sie umrundete das Bett und Paynes Augen wurden groß, als sie die dunkelblauen Betttücher zurückschlug und einen kleinen Jungen, der nicht älter als sechs Jahre in Menschenjahren aussah, in ihre zitternden Arme nahm.
    Das war der Gegenstand, den sie verloren hatte?
    Es konnte nicht ihres sein. Payne konnte spüren, dass der Junge ein Inkubus war. Keine Markierungen bedeckten das, was er vom Arm des Jungen jenseits der kurzen Ärmel seines dunkelgrauen Hemdes sehen konnte, aber sie würden in ein paar Jahren zum Vorschein kommen, seine Abstammung offenbaren. Payne musste sie nicht sehen, um zu wissen, dass sie wie seine eigenen sein würden.
    Sein unordentliches, dunkelblondes Haar war Beweis genug.
    „Wem gehört der Junge?“, sagte er und betrat das Zimmer.
    Elissa blickte zu ihm auf, ihre Augen strahlend vor Zuneigung, obgleich Tränen ihre dunklen Wimpern umsäumten. Ihr kastanienbraunes Haar fiel um ihre Schultern und der Junge in ihren Armen schnüffelte daran, griff nach oben und vergrub seine kleine Hand schläfrig in den welligen Locken. Seine schwarzen, lockeren Hosen verschmolzen mit ihrem schulterfreien Top, als er sich an ihr zusammenrollte, und etwas im Schlaf murmelte.
    „Er gehört jetzt zu mir … er gehörte meiner Schwester. Sie hat ihn geboren und ihn heimlich aufgezogen, von einer Stadt in die nächste ziehend, ewig auf der Flucht, bis der Hexenzirkel sie schließlich fand und hingerichtet hat. Ich habe mein Versprechen, ihn an ihrer Stelle aufzuziehen gehalten, und ich hatte es geschafft, ihn versteckt zu halten, aber dann kam sein Vater ihm auf die Spur.“ Sie hielt den Jungen enger an sich und sah auf ihn herunter und Payne konnte die Liebe in ihren Augen sehen und es auch in den Überresten ihres Blutes in seinem Körper fühlen.
    Er wünschte, sie würde ihn so ansehen, während sie Gefühle hatte, die so warm und wunderschön waren.
    Payne sah auf die schlafende Unschuld in ihren Armen. Sie waren verwandt. Der Sohn seines Großvaters. Sein Onkel. Das fühlte sich nicht richtig an, als er den Jungen ansah, soviel jünger, als er war, neu in dieser dunklen Welt und nichts ahnend, was genau er werden würde, wenn er erwachsen war. Eine Hexe hatte ihn geboren, ein Mensch und machte ihn damit zu einem reinblütigen Inkubus, kein Mischling wie Payne. Der Junge würde Schutz brauchen und Unterricht. Er würde Liebe brauchen und Elissa sah aus, als ob sie ihm die bedingungslos geben würde.
    Sein Inneres verzehrte sich vor Verlangen, dass sie auch ihm das geben würde.
    „Danke, Payne“,

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