Verhexen
flüsterte sie und guckte durch ihre Wimpern zu ihm hoch.
Er tat es achselzuckend ab. „Wir müssen gehen.“
„Wohin?“ Ihre Stimme zitterte jetzt und er wusste, was sie dachte.
„Ich werde euch irgendwo hinbringen, wo ihr sicher sein werdet, und ich euch beschützen kann.“ Er riskierte viel, wenn er sie zum Vampirerotique mitnahm, aber es war der einzige Ort, den er kannte und er würde dort nur lang genug bleiben, um herauszufinden, wo er sie sonst hinbringen konnte. Er würde ein sicheres Heim für sie und den Jungen finden.
Sie umrundete das Bett und ihr Anblick traf ihn hart. Sie sah wunderschön aus, als sie den Jungen trug, auf das schlafende Kind mit Liebe und Glück herabblickte. Eifersucht wand sich in Paynes Herz, schlug tief ein mit vergifteten Fangzähnen. Er schloss die Augen und nahm ihren Arm, unfähig sie anzusehen, ohne zu fühlen, dass sie ihm niemals das geben würde, was er sich von ihr wünschte und dass sie, sobald sie von hier fort waren, mit dem Jungen verschwinden, und er sie nie wiedersehen würde. Sie würde das Kind nicht um ihn haben wollen. Er war kaum paarungstauglich, geschweige denn vatertauglich und ein erotisches Theater war kein Ort, um ein Kind aufzuziehen.
Payne konzentrierte sich und teleportierte sie.
Direkt auf die schwarze Bühne des Theaters, mitten in eine Vorstellung.
Mist.
Er musste daran gedacht haben, wie es für den Jungen sein würde, rund um die Erotikshows aufzuwachsen, und hatte seine Koordinaten verwechselt.
Das ganze Theater erstarrte und der vereinte Fokus von mehr als zweihundert Vampiren wechselte zu ihm und dann zu Elissa und dem Jungen, ließ ihn aus der Haut fahren.
Payne brüllte sie alle an.
Rot blutete über sein Blickfeld.
Die beiden männlichen und die zwei weiblichen Darsteller auf der Bühne trennten sich voneinander, blutrote Augen auf Elissa. Payne knurrte sie warnend an und dann nahmen die Dinge eine negative Wendung. Einer der Männer bewegte sich. Payne versuchte, ihm eine Fleischwunde zuzufügen, aber der Gedanke daran, dass Elissa zu Schaden kommen könnte, der Gedanke, dass jemand den Jungen verletzen würde, ließ ihn automatisch höher zielen. Er zog seine Krallen in einem direkten Bogen über die Kehle des Mannes und glücklicherweise hatte der Mann eine schnelle Reaktionsfähigkeit.
Victor.
Payne erkannte den kahlköpfigen, gewaltigen Elitemann verschwommen.
Seine Krallen erwischten ihn an der Schulter, gruben sich tief hinein und pflügten durch sein Fleisch. Blut ergoss sich schnell und dick aus der Wunde. Eine Frau schrie, nicht auf der Bühne, sondern im Publikum. Der andere Mann auf der Bühne knurrte und entblößte seine Reißzähne.
Payne rastete aus.
Er schoss auf den Mann zu, brachte ihn zu Fall und schlug ihn kräftig. Der berauschende Duft von Blut durchtränkte die Luft. Elissas Herzrasen füllte seine Ohren, trieb ihn an, drängte ihn, zu verstümmeln und zu töten, um sie und ihr Junges zu beschützen.
Ein vertrauter, weiblicher Duft tauchte in der Vielzahl von Gerüchen auf. Sukkubus.
„Payne?“ Andreus stark akzentuierte Stimme erreichte seine Ohren.
Payne schoss rückwärts, den dunkelhaarigen Spanier anknurrend und anfauchend, seine Reißzähne fletschend, während er gleichzeitig seine blutigen Arme ausstreckte, seine Gefährtin schützend.
Andreu ging einen Schritt auf ihn zu und Chica hielt ihn zurück, ihr schwarzes Haar wild und zerzaust wie Andreus Haar, ebenso wie ihre Kleidung. Die Hälfte der Knöpfe an Andreus schwarzem, maßgeschneiderten Hemd waren offen und der Zipfel hing aus seinen ebenso schwarzen Hosen. Chicas trägerloses, lila Korsett war nicht ganz in Ordnung und ihre Beine waren so nackt wie ihre Füße unter ihrem kurzen, schwarzen Lagenrock.
Sie rochen nach Sex.
Payne knurrte wieder leise, Hunger strahlte durch ihn hindurch, Zwillings-Triebe, Begierden, die er nicht verleugnen konnte. Der Geruch von Sex und Blut erfüllte ihn mit dem Verlangen sich zu nähren, mischte sich mit dem Wunsch zu beschützen, trieb ihn immer tiefer in seine Instinkte.
„Payne ist nicht in Ordnung“, sagte Chica und entblößte ihr seine Reißzähne, sein Fokus jetzt auf sie gerichtet. Schwache Frau. Er knurrte und zu den roten Flecken vor seinen Augen gesellten sich blaue und goldene. „Irgendetwas stimmt nicht mit ihm.“
Er bewegte seine Füße weiter auseinander und ließ sich tiefer sinken, atmete schwer, seine Konzentration von den Geräuschen und schnellen Herzschlägen, die
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