Verhext: Roman (German Edition)
überlassen, aber ich kann einen mentalen Kanal einrichten, damit du sehen kannst, was ich tue.«
Sofort wurde Protest laut. Lauren stieß ihn heftig an. Jamie, du musst es ihnen zeigen.
Na gut. Jamie drehte sich einmal im Kreis, vor allem der Show wegen, und entzündete alle Kerzen im Zimmer. Staunend verstummten sie.
Endlich ergriff Beth das Wort. »Zeig es uns.« Sie und die anderen beiden stellten sich auf die von Jamie angewiesenen Positionen.
Dann zeigte er ihnen, wie man die Elemente anrief, und was die einfachste Methode war, die Kräfte zusammenzuführen. Er ließ sich Zeit dabei und zeigte Beth im Geiste jeden Schritt klar und verständlich.
Als er so viel Macht gesammelt hatte, wie er glaubte, dass dieser Baby-Kreis verkraften konnte, wirkte er einen einfachen Zauber, einen, mit dem man normalerweise Kleinkinder unterhielt. Blasen aus buntem Licht tanzten in der Mitte des Kreises.
Dieses Mal rührte sich niemand, als der Kreis sich löste. Jamie brach das Schweigen. »Beth, hast du folgen können?«
Sie nickte sehr langsam, immer noch stumm.
Jamie . Laurens mentale Stimme war drängend. Wir müssen gehen. Überprüf den Raum.
Jamie folgte ihrer Aufforderung und scannte mental das Zimmer. Er verfügte nicht einmal über einen Bruchteil von Laurens Macht, aber selbst er konnte die Unruhe, die in dem Schweigen lag, fühlen.
Die drei, die in seinem Kreis gewesen waren, waren immer noch berauscht von einer Macht, die größer war, als sie sie je erlebt hatten. Die anderen drei empfanden eine Mischung aus Staunen und Groll. Hier würde es sehr bald ordentlich krachen.
Lauren hatte recht. Als Leiterin des Covens hatte Beth nun alle Hände voll zu tun, und seine Anwesenheit würde das Feuer, das sie zu löschen hatte, nur umso mehr entfachen.
Er erhob sich, um zu gehen, und reichte Beth im Vorbeigehen seine Karte. »Es gibt Anlaufstellen für eine Ausbildung. Schick mir eine Mail, wenn du interessiert bist.«
Aufgewühlter, als er zugeben wollte, folgte er Lauren nach draußen. Vielleicht, weil er mehr Potenzial vorgefunden hatte als erwartet. Gerade genug, dass er es vermisste, mit kompetenten Leuten in einem Kreis zu arbeiten.
Es gab so viele Hexen, die weit entfernt von den großen Hexenzentren wohnten und gut damit zurechtkamen. Er konnte lernen, einer von ihnen zu sein. Bestimmt.
23
Lauren reichte Nat einen Ordner mit Exposés. »Es gibt drei Objekte, die wir heute Morgen besichtigen können, aber ich glaube, das hier ist das beste, deswegen nehmen wir uns das zuerst vor.«
Für einen Makler war ein Gefühl für das richtige Timing enorm wichtig. Manche Klienten mussten erst ein paar Alternativen sehen, bevor man das beste Angebot präsentieren durfte. Bei Menschen wie Nat fing man hingegen besser mit dem Highlight an.
Lauren öffnete die Tür zu dem Gebäude. »Es ist zweigeschossig und hat auf dieser Ebene einen wunderbaren Empfangsbereich. Es gibt Platz für einen kleinen Shop und im hinteren Bereich für großzügige Umkleideräume. Alle Anschlüsse sind vorhanden, Toiletten ebenso, das heißt, die Renovierung dürfte nicht allzu teuer werden, vor allem wenn wir dafür sorgen, dass die Umbaukosten im Mietvertrag Berücksichtigung finden.«
Nat schien zugleich hingerissen und erschrocken. »Das ist ja riesig hier, Lauren. Das alles herzurichten ist sehr viel Arbeit, aber der Verkaufsbereich wäre perfekt. Ich hatte ohnehin vor, Yoga-Kleidung zu verkaufen.«
»Ich weiß.«
Nat lachte. »Hast du mich wieder als Versuchskaninchen für deine Mentalhexen-Übungen missbraucht?«
Nicht in letzter Zeit, dachte Lauren. »Nein, mit dir ist es zu einfach. Ich habe die Kataloge von prAna und Gaiam unter dem Tresen in deinem Studio gesehen. Wir Makler werden dafür bezahlt, solche Kleinigkeiten zu bemerken.«
Jamie kam mit Kaffeebechern herein. »He, das ist ja riesig. Nat, hier könntest du sogar einen Laden aufmachen.«
Lauren lachte. »Du kommst zu spät zur Party, Jamie. Nat bestellt bereits das Inventar. Gehen wir mal nach oben; dort wäre dann der Unterrichtsraum.«
Als sie die Treppe hochgingen, entschied sie, dass man ruhig ein wenig kitschig sein durfte, wenn es sich bei der Klientin um die beste Freundin handelte. »Nat, schließ die Augen.« Lauren führte sie in die Mitte des Raumes, mit dem Gesicht zu der Ecke, in der zwei Fensterwände aufeinandertrafen. Jamie nickte bereits zustimmend.
»Okay, Nat. Jetzt schau mal, was du dazu meinst.« Sie spürte den Klick, die Art von Klick,
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