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Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
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Optionen aufzeigen, nach denen sie nicht gefragt haben. Ich glaube zwar, dass unsere Wunschliste ziemlich feststeht, aber ich sehe mir gern noch etwas anderes an.«
    »Es steht leer, deswegen können wir jetzt gleich hinfahren oder zu jedem anderen Termin in den kommenden ein, zwei Tagen.«
    »Ich habe in einer Stunde einen Arzttermin. Mitch hat darauf bestanden  – er findet, ich arbeite zu viel.« Kate lächelte ihren Mann liebevoll an. »Doch heute Nachmittag bin ich frei. Würde dir das passen, Schatz?«
    Mitch nickte.
    »Wunderbar, dann treffen wir uns heute Nachmittag um drei«, sagte Lauren. »Hier ist die Adresse. Es ist im South Loop, nur ein paar Schritte von der Haltestelle Van Buren entfernt.«
     
    Nat schlenderte die Straße hinunter zu Santana’s, wo sie mit Lauren zu einem späten Mittagessen verabredet war. Selbst jetzt im Februar, wenn es kalt war, versuchte sie sich Zeit zu lassen. Ihre Kindheit war geprägt gewesen von Terminen und Zeitplänen und dem ständigen Gefühl, sich beeilen zu müssen. Eine der Freuden des Erwachsenseins war, dass man sich in seinem eigenen Rhythmus bewegen konnte.
    Nat zog die Tür zu ihrem Lieblingsrestaurant in der Nachbarschaft auf und nahm sich einen Moment, um die ausgefallene Einrichtung zu bewundern: den mit farbenprächtigen Glasfliesen besetzten Empfangstisch, die tollen Schwarzweiß-Fotografien an den Wänden und die gemütlichen Polsternischen aus Wildleder und Holz. Sie winkte dem Besitzer zu und ging zu einem Ecktisch, ihrem Stammplatz, wo Lauren bereits wartete.
    »Hallo, Nat!« Lauren hielt ihr ein Stück Brot hin. »Probier mal, es ist noch warm.«
    »Ich bin so süchtig nach dem Zeug.«
    »Ich glaube, niemand kann warmem Brot widerstehen, wenn es so kalt draußen ist.«
    Nat tunkte das Brot in den bereitstehenden Teller mit Olivenöl, Balsamico und Salz. Sie sog den Duft ein und genoss die stille Freude, diesen Moment mit der besten Freundin teilen zu können. »Du siehst glücklich aus. Erfolg bei der Arbeit?«
    »Ich glaube, ja.« Lauren lächelte den Kellner an, der zwei Gläser des roten Hausweins brachte, und bestellte Fettuccine Alfredo. »Ich schätze, ich werde meinen Klienten eine Wohnung in diesem tollen Brownstone-Haus im
South Loop verkaufen, die eigentlich etwas in der Innenstadt suchten.«
    »Sie hat ihnen gefallen?«
    »Sie haben sie noch gar nicht gesehen. Ich habe nur so ein Gefühl.«
    Nat fragte nicht nach. Laurens »Gefühle« waren legendär, vor allem, wenn es um Immobilien ging. »Du hast ein magisches Händchen. Ich hoffe, es klappt.«
    Lauren lachte. »Du hörst dich an wie die Hexen gestern Abend.«
    Nat zog die Augenbrauen zusammen. »Du verkaufst ein Haus an Hexen?«
    »Nein, ich verkaufe eine Wohnung an das frischverheiratete Paar, mit denen ich nun schon seit zwei Monaten beschäftigt bin. Gestern Abend wollte ich online Lebensmittel bestellen …«
    »War mal wieder nichts zu essen im Haus?«
    »Genau. Ich hatte nur noch eine Dose Muschelsuppe.«
    Nat verdrehte mitfühlend die Augen. Lauren war praktisch allergisch gegen Muschelsuppe. Die Dose stammte vermutlich noch aus der Zeit, als sie sich nach dem College die Wohnung geteilt hatten.
    »Wie dem auch sei, man muss in diesem Shop eine Mustereinkaufsliste anlegen, und ich wollte gerade die Eiscreme hinzufügen.« Zwischen zwei Bissen Fettuccine berichtete Lauren Nat, wie sie eben noch beim Karamel-Sutra gewesen war und sich gleich darauf in einem Chat mit drei Frauen wiedergefunden hatte, die behaupteten, Hexen zu sein.
    »Also, mal sehen, ob ich das alles richtig verstanden
habe.« Nat löffelte den Rest ihrer Minestrone. »Du wurdest von einem Hol-Zauber aus dem virtuellen Eiscreme-Gang gesaugt, weil diese drei Frauen geglaubt haben, du wärst eine Hexe? Und jetzt wollen sie einen süßen Typen zu dir schicken, der dich testen soll?«
    »Hört sich an wie das seltsamste Blind Date aller Zeiten, oder? Ich rechne jederzeit damit, dass neben mir irgendein Typ aus so einer Reality-TV-Show mit einem Mikro auftaucht.«
    Es gibt Schlimmeres als einen geheimnisvollen Fremden, der plötzlich in deinem Leben auftaucht, dachte Nat, doch sie nahm die Dinge immer ein bisschen leichter als Lauren. »Ich werde heute Abend etwas Eiscreme kaufen. Ich find’s nicht fair, dass du dich allein amüsierst.«
    »Ich schicke dir den Link. Wenn sie dich ebenfalls einsaugen, frag, ob sie zwei Typen schicken.«
    »Wird gemacht.« Nat schob ihren Stuhl zurück. »Ich habe jetzt eine

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