Verhext: Roman (German Edition)
Unterrichtsstunde. Falls ein großer, dunkler Hexer auftaucht, erwarte ich, dass ich die Erste bin, die es erfährt. Mein Leben könnte ein bisschen Pepp vertragen.« Genau wie Laurens Leben.
Lauren nahm die letzte Scheibe Brot. »Wenn ich einen Hexer treffe, Süße, dann gehört er ganz dir.«
Als Nat das Santana’s verließ, war sie nachdenklich. Lauren rechnete nicht wirklich damit, dass ihr gut aussehender Hexer tatsächlich erschien. Aber Nat war sich da nicht so sicher. Das Leben hielt so manche Überraschung parat.
Lauren sah den Greenleys entgegen. Mitch wirkte wie
immer, doch Kate schien aufgewühlt zu sein: verwirrt, freudig erregt und gleichzeitig ein wenig erschrocken. Etwas war vorgefallen, aber was immer es war, Mitch schien davon unbeeindruckt.
»Hallo. Danke, dass Sie sich diese Wohnung ansehen wollen. Wie schon gesagt, sie unterscheidet sich sehr von denen, die Sie bisher gesehen haben. Aber am besten wir gehen einfach rein.«
»Der kleine Spaziergang hierher war ganz angenehm«, sagte Mitch. »Im Sommer ist es bestimmt sehr hübsch hier mit den vielen Bäumen.«
»Die Gegend ist bekannt für ihren Baumbestand. Es gibt hier viele Parks und Grünflächen, aber es ist trotzdem nicht weit bis in die Innenstadt. Es handelt sich um ein saniertes zweigeschossiges Brownstone-Haus mit vier Einheiten. Die Wohnung, die ich Ihnen zeigen will, liegt im Erdgeschoss.«
Als Lauren die Tür öffnete, kam eine fröhliche junge Frau mit einem Kinderwagen angelaufen. »Hallo, würden Sie mir bitte kurz die Tür aufhalten? Schauen Sie sich die Wohnung der Edwards an? Wir wohnen direkt gegenüber. Das hier ist ein tolles Haus – die Leute, die oben wohnen, sind wirklich nett. Ich bin Jenn, und der kleine Süße hier ist Nolan. Er fängt sicher gleich an zu schreien, weil er Hunger hat, deswegen beeile ich mich besser. Ich hoffe, das Apartment gefällt Ihnen!«
Ohne irgendjemandem die Chance zu einem Wort der Erwiderung zu geben, bugsierte sie Nolan und den Wagen durch die Tür und verschwand mit einem Winken und einem breiten Lächeln.
Mitch lachte. »Ich glaube, wir werden keine Probleme haben, mit den Nachbarn in Kontakt zu kommen. Süßer kleiner Junge.«
Lauren öffnete die Tür zu der leerstehenden Wohnung. »Die Nachbarin hat zwar von Apartment gesprochen, aber das hier sind über hundertfünfundachtzig Quadratmeter. Alles frisch renoviert, wobei allerdings die historischen Besonderheiten des Gebäudes erhalten wurden. Schauen Sie sich einfach um, bekommen Sie ein Gefühl für den Raum.«
Kate lief an Lauren vorbei in die Mitte des Wohnzimmers, drehte sich zweimal um sich selbst und ging dann weiter. Das war ihr übliches Besichtigungsprozedere, allerdings im beschleunigten Tempo. Lauren hätte daraus schließen können, dass ihre Klientin wenig beeindruckt von der Immobilie war, doch sie spürte die Wellen von Emotion, die von Kate ausgingen.
Mitch schien durch die Geschwindigkeit seiner Frau ein wenig aus dem Konzept gebracht, doch auch er wanderte durch die Räume. Lauren vermutete, dass er sich ohne seine Tabellen verloren fühlte. »Wie ist denn Ihr erster Eindruck, Mitch?«
»Es ist auf jeden Fall anders als alles, was wir bisher gesehen haben. Aber es gefällt mir. Der alte Holzboden und die hohen Wände sind wirklich hübsch, und der Kamin ist beeindruckend. Der Blick gefällt mir auch. Einen Baum direkt vor dem Fenster, das hat man in der Innenstadt sicher nicht.«
Ein guter Anfang, dachte Lauren. Er blieb unvoreingenommen.
Beide sahen auf, als Kate wieder ins Zimmer stürmte. Lauren wusste auf Anhieb Bescheid. Klick. Ein dickes, fettes Klick mit einem großen K. Wer hätte das gedacht. Eigentlich war diese Wohnung gar nicht das, was sie suchten, und trotzdem war sie genau richtig für sie.
Und Lauren wusste, was zu tun war, wenn es bei einem Teil eines Paares so laut Klick machte. Sie hielt sich raus.
»Mitch.« Kate nahm seine Hand. »Das Schlafzimmer hat Buntglasfenster und einen Kamin. Die anderen beiden Zimmer sind gemütlich und hübsch, aus einem könnten wir ein Büro machen. In der Küche gibt es eine Frühstücksecke und eine wunderbare Sonnenveranda, und wir hätten sogar einen kleinen Garten.«
Auf Mitchs Gesicht malte sich Verblüffung. »Du willst Buntglasfenster und einen Garten?«
»Bisher nicht, erst als ich es gesehen habe. Lauren, Sie sind ein Genie. Die Wohnung ist wie für uns gemacht. Wir müssen sie einfach haben. Es gibt eine Glasbaustein-Dusche und eine
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