Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
Vom Netzwerk:
einfach, mein Schatz. Lass sie zu uns kommen.«
    Als sie nur noch ein paar Meter entfernt waren, begann Aervyn zu ziehen. »Mama, lass mich los. Sie braucht Hilfe.« Nells empathische Kräfte waren sehr schwach, dennoch konnte sie Laurens Not deutlich spüren. Und außer ihr auch die Hälfte der Menschen im Flughafen, den vielen Köpfen nach zu urteilen, die sich plötzlich in ihre Richtung drehten.
    Aervyn kam schliddernd vor Lauren zum Stehen und wedelte mit den Fingern in der Luft herum. Nell wusste, dass das bedeutete, dass er schnell viel Magie zusammenzog; normalerweise brauchte er dazu keine Gesten.
    Laurens Körper entspannte sich, ihr ging es sichtlich besser. Jamie rieb sich die Hand, die Lauren offensichtlich schmerzhaft fest umklammert gehalten hatte, und warf Aervyn einen verwirrten Blick zu. Dann fischte er in Laurens Handtasche und förderte etwas zutage, von dem Nell annahm, dass es besagtes Gerät war.
    Jamie schüttelte verärgert den Kopf und führte das Grüppchen hinüber zu Nell. »Hast du zufällig ein iPod-Ladekabel bei dir? Der Akku hat gerade den Geist aufgegeben.« Er sah Lauren an. »Es tut mir wirklich sehr leid  – das muss wehgetan haben.«
    Lauren hielt Aervyns Hand. »Höllisch. Danke für die Wände.«
    Jamie schüttelte den Kopf. »Das war ich nicht. Ich weiß nicht mal, ob mir das inmitten von so vielen Menschen gelungen wäre. Das ist Aervyn zu verdanken. Und ich vermute, dass er sie immer noch für dich aufrechterhält.« Er sah seinen Neffen fragend an. »Kannst du das beibehalten, bis wir zu Hause sind?«
    »Klar kann ich das, Onkel Jamie. Ich habe es wie der Iceman gemacht und eine dicke Wand aus Eis um ihren Kopf geblasen. Gut, nicht?«
    So ein Lausebengel, dachte Nell liebevoll. Dann fiel ihr ein, dass es Aervyns Zaubern oftmals noch an Logik mangelte, und sie sah Lauren an. Ups, der armen Frau klapperten die Zähne.
    »Liebes, das war ein toller und starker Zauber. Ich glaube nur, dass es Lauren auf dem ganzen Weg nach Hause hinter einer Eiswand vielleicht sehr kalt werden wird. Kannst du vielleicht Backsteine daraus machen?«
Nell warf Jamie einen Blick zu. Halt dich bereit, falls er Hilfe braucht.
    Aervyn war empört. »Ich brauche keine Hilfe, Mama.«
    Ups, sie hatte ganz vergessen, dass er noch mit Jamie verbunden war. Sie sah ihren Sohn an. Backsteine. Jetzt . Manchmal brauchte man keinen anderen Grund als den, Mutter zu sein.
    »Backsteine sind langweilig«, sagte Aervyn. Er schloss für einen Moment die Augen, dieses Mal ohne mit den Händen herumzuwedeln. »So, jetzt ist ihr nicht mehr kalt. Tut mir leid, Lauren  – ich wollte dein Gehirn nicht einfrieren.«
    Lauren strahlte ihren winzigen Ritter an. »Ich mag Iceman auch. Das war ein echt cooler Zauber, Kleiner. Wenn ich groß bin, will ich mal so gut sein wie du.«
    Aervyn kicherte. »Du bist doch schon groß. Magst du Matchbox-Autos?«
    »Ich finde sie toll. Jamie hat mir nur beigebracht, wie man Barrieren aus langweiligen Backsteinen baut. Ich glaube, von jetzt an werde ich sie nur noch aus Matchbox-Autos machen. Das große Feuerwehrauto in der Mitte ist das beste.«
    »So eins hab ich zu Hause. Damit kannst du spielen. Gehen wir.« Aervyn begann an Laurens Hand zu zerren. Dann griff er auch nach Nats.
    Über den Iceman hatte Nell Nat komplett vergessen. Das war also Jamies hübsche Frau. In der Tat, sie war hübsch und ganz offensichtlich fasziniert von dem vier Jahre alten Hexenbengel.
    Im Gehen spähte Aervyn hoch zu Nat. »Darf ich mit ihm spielen?«
    Nat sah verwirrt aus. »Mit wem spielen, Schatz?«
    »Mit dem kleinen Jungen, der aussieht wie ich. Wenn ihr ein Kind habt, Onkel Jamie und du, darf ich dann mit ihm spielen? Er darf auch meinen Feuerwehrwagen haben. Mama sagt, dass ich immer besser lerne zu teilen.«
    Nie hatte sich Nell mehr eine Kamera gewünscht. Jamie sah aus, als wäre er gegen eine Wand gelaufen. Wunderbar! Gerade hatte Aervyn sie für die dreißig Jahre gerächt, in denen sie unter den Streichen ihres kleinen Bruders gelitten hatte.
    Lauren unterdrückte ein Lachen. Aber als sie Nells Gesicht sah, konnte sie nicht mehr an sich halten und krümmte sich prustend.
    Nat hatte den Blick nicht von Aervyn abgewandt. »Ich weiß noch nicht, ob es dieses Kind je geben wird. Wenn ja, dann würde ich mir nichts mehr wünschen, als dass ihr beiden Freunde seid.«
    Sie hat meinen kleinen Unruhestifter ernst genommen und ihm keine ausweichende Antwort gegeben. Nell war beeindruckt. Die hübsche

Weitere Kostenlose Bücher