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Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
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unterwegs, und ganz offensichtlich dachten Eltern ständig zuerst an ihre Kinder. Deshalb sah sie zwar viele Bilder von Kleinkindern, aber keine mit violetten Haaren. Moment, Moment. Lauren ging zurück zu zwei Frauen, die auf einer Bank saßen und Samosas aßen. Da. Eine der Frauen dachte an zwei kleine Kinder. Ohne violette Haare, das war wohl neu oder nur vorübergehend, sodass es das Bild in ihrer Vorstellung noch nicht verändert hatte.
    Dann tat Lauren das, was sie, wie sie jetzt begriff, als Erstes hätte tun sollen: Sie berührte den Verstand der beiden Kinder. Ja, die Frau auf der Bank war ihre Mutter. Oder besser beide Frauen auf der Bank waren ihre Mütter. Verflixt, Jennie war echt raffiniert.
    »Du hast einen beweglichen und kreativen Verstand,
was dich zu einer sehr interessanten Hexe machen wird«, sagte Jennie. »Noch einmal: gut gemacht. Ich hätte nicht gedacht, dass du sie beide findest.« Sie winkte hinüber zu den beiden Müttern, die lächelnd zurückwinkten.
    »Du kennst sie?«
    »Ja. Sie haben sich bereiterklärt, mir bei der Unterrichtsstunde heute Nachmittag zu helfen. Komm, ich stelle dir meine Tochter und ihre Familie vor.«
     
    Warme Hände glitten über ihren Körper und weckten Lauren mit sanften Berührungen. Sie genoss dieses neue wunderbare Gefühl, neben dem warmen Körper des Geliebten aufzuwachen. Das langsame Fordern von Händen und Lippen, das Ziehen in ihrem Bauch, das wunderbare Reiben von Beinen aneinander. Oh, Jamie.
    Jamie? Lauren fuhr in ihrem Bett hoch. In ihrem sehr leeren Bett. Sie war allein. Der Mond warf genug Licht durch das Fenster, dass sie sich dessen vollkommen sicher sein konnte.
    Was für ein lebendiger Traum! Und ein verstörender noch dazu. Sie war an Jamie nicht auf diese Art interessiert, und selbst wenn: Nat war ihre beste Freundin. Er war total, total, total tabu. Bäääh.
    Lauren, halt den Mund und geh weg . Jamie klang leicht gereizt. Du denkst so laut, dass der halbe Planet dich hören könnte. Ich bin beschäftigt. Geh weg.
    Oh, Mist. Oh nein. Lauren zog ihre mentalen Barrieren fest zusammen. Sie starrte die Wand neben ihrem Bett an  – die Wand, die ihr Zimmer von Jamies Schlafzimmer trennte. Ernsthaft? Nat und Jamie?
    Dann gewann ihr Sinn für Humor die Oberhand. Sie und Nat hatten sich immer sehr nahegestanden, aber das ging doch etwas zu weit. Gleich morgen früh würde sie Jennie fragen, wie sie sich schützen konnte, wenn sie schlief. Nein, zuallererst würde sie sich Nat schnappen und sie auf ganz altmodische Art ausquetschen, und dann würde sie Jennie um Hilfe bitten.
    An Schlaf war vorerst nicht mehr zu denken, also stand Lauren auf und ging nach unten, um sich einen Tee zu machen. In der Küche traf sie auf Jennie. Auf dem Herd stand der Wasserkessel und auf dem Tisch ein Teller mit Brownies.
    »Ich denke, keine von uns beiden will in der nächsten Zeit wieder ins Bett gehen«, sagte Jennie.
    Lauren wurde rot. »Hast du auch etwas von Nat und Jamie aufgeschnappt?«
    Jennie lachte. »Nein, Süße, von dir. Ich wurde noch vor dir wach, denn die Hände eines jungen Mannes auf meinem Körper, das war für mich wohl ein bisschen schwerer vorstellbar als für dich. Mein Mann ist ein wunderbarer Liebhaber, aber dieses ungewohnte Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr.«
    Lauren wurde noch roter. »O Gott, ich habe meinen Traum zu dir geschoben? Nein, warte, es war ja gar kein Traum. Ich muss es aus Nats Geist aufgeschnappt haben.«
    »Das nehme ich an. Eine solch starke Verbindung mit jemandem, der keine magischen Kräfte hat, ist ungewöhnlich, aber ihr beiden steht euch sehr nahe. Und außerdem schläfst du ganz in ihrer Nähe, das hat sicher dazu beigetragen.
    Morgen ziehst du in ein Zimmer am Ende des Flurs, und ich zeige dir, was man mit Kristallen macht. Der weiße Mondstein wird deine Barrieren stützen, während du schläfst. Irgendwann wirst du dann Schlafschutzschilde zaubern können, aber im Moment sind Kristalle noch die einfachste Lösung.«
    »Ich werde zaubern lernen?«
    »Nur ein paar sehr einfache Zauber. Bisher habe ich nichts an dir beobachten können, das darauf hindeutete, dass du eine Begabung zum Zaubern mitbringst, deshalb zeige ich dir nur die, die auch fast alle anderen Hexen anwenden. Außerdem wirst du ein paar Grundtechniken für den äußeren Kreis erlernen, den wir am Montag ziehen werden. Der innere Kreis macht die meiste Arbeit, aber die Hexen im äußeren Kreis helfen, den Schutz zu errichten und zu

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