Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
Vom Netzwerk:
waren bestimmt schon Hunderte von Malen Zauberer in einem Kreis. Lauren, du hast eine riesengroße Menge an Macht gehandhabt und das auf sehr saubere Art. Und wie du es gemacht hast  – so etwas habe ich noch nie gesehen.«
    »Sie hat sehr starke und biegsame Barrieren«, sagte Jennie. »Ich glaube, sie hat sie als Reflexionsfläche benutzt, um die Macht des Kreises weiterzuleiten.«
    Lauren ahnte, dass die Unterhaltung auf irgendetwas hinauslief, aber sie hatte keinen blassen Schimmer, was das sein könnte. Sie war umso mehr beunruhigt.
    Aervyn dagegen wusste anscheinend, was jetzt kam. »Wird sie mein Channeler?«
    Jennie nickte bedächtig. »Das fragen wir uns alle, Schatz. Auf jeden Fall habt ihr beiden gut zusammengearbeitet. Du musst lernen, auch mit anderen Channelern zu arbeiten, aber ich glaube, am Montag sollten wir euch beide zusammentun. Das war zwar nicht so geplant, aber ich würde sagen, nach der Vorstellung heute habt ihr es euch verdient.«
    Lauren war heilfroh, dass sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte. »Ihr wollt, dass ich für einen vollen Kreis channele?«
    »Juchhu!« Aervyn hüpfte in ihrem Schoß auf und ab. »Lauren, vielleicht können wir den ganzen Himmel in Cat Woman verwandeln.«
    »Das wäre mal ein denkwürdiger Zauber«, sagte Jennie trocken. Sie sah Jamie an. »Vielleicht willst du dir ein paar Alternativen ausdenken.«
    Jamie zuckte die Achseln. »Was? Magst du Cat Woman etwa nicht?«
    Laurens Magen krampfte sich zusammen. Sie war gerade mit der Tatsachenbewältigung durch und hatte akzeptiert, eine Hexe zu sein. Eine nette, normale, Nullachtfünfzehn-Hexe. Aervyns ersten Kreis zu channeln war nicht im Entferntesten nullachtfünfzehn. Sie war lange genug hier, um zu wissen, dass nichts, was ihn anging, normal war.
    Jennie berührte sie an der Schulter und sagte leise: »Du bist ganz und gar nicht normal, nicht als Frau und auch nicht als Hexe. Du hast eine starke Mentalgabe, und nun wissen wir, dass du auch das Zeug zu einem sehr guten Channeler hast.« Sie lächelte freundlich.
»Natürlich hätte uns das schon nach der Sache mit Cat Woman klar sein müssen.«
    »Letzten Mittwoch war ich noch keine Hexe«, sagte Lauren. »Ich weiß nicht, wie ich mit alldem klarkommen soll.«
    »Du warst schon immer eine Hexe, Schätzchen. Du wusstest es nur nicht.«

16

    Am Donnerstagmorgen stand Nell bewaffnet mit einem Halbliterbecher Eiscreme und drei Löffeln vor Laurens Schlafzimmertür, in der Hoffnung, dass das die angemessene Gebühr war, um an der Unterhaltung, die dort drinnen im Gange war, teilnehmen zu dürfen.
    Sie klopfte. Nat öffnete.
    »Nell ist hier mit Geschenken«, sagte Nat und trat zur Seite, um sie reinzulassen.
    »Erlauben Mütter denn Eis vor dem Mittagessen?«, fragte Lauren.
    Nell verteilte die Löffel. »Ich habe drei Töchter  – für Schokoladeneis gibt es keine falsche Zeit. Im Gefrierschrank unten ist noch ein Becher. Da ist er sicher, ich habe ihn unter den Erbsen versteckt.«
    Lauren musterte sie misstrauisch. »Du willst doch etwas.«
    Kluges Kind. »Ich wollte nach dir sehen. Wie geht es dir nach dem gestrigen Kreis? Das war nicht gerade das, was man normalerweise im ersten Jahr einer Hexenausbildung macht.«
    Lauren betrachtete nachdenklich ihren Löffel. »Ich kann es immer noch nicht richtig begreifen. Noch vor
zwei Wochen habe ich Frischverheirateten hübsche Eigentumswohnungen gezeigt. Jetzt fliege ich dank eines Vierjährigen mit Superkräften durch den Himmel.«
    Nell nickte. »Ja, das war für uns alle ziemlich überraschend.« Sie machte eine Pause. »Ich hätte niemals erwartet, dass du Aervyns Channeler sein könntest, aber es sieht so aus, als wärst du es. Ich würde dir gern sagen, dass es von jetzt an weniger turbulent wird, aber das wird aller Voraussicht nach nicht zutreffen. Zumindest nicht, solange du mit ihm verbunden bist.«
    Lauren zog die Stirn kraus. »Hat Jennie nicht gesagt, er würde auch noch mit anderen Channelern arbeiten?«
    »Das hat sie, und das wird er. Es ist möglich, dass Aervyn genauso erfolgreich mit jemand anderem arbeitet, aber ehrlich gesagt erscheint mir das angesichts dessen, was gestern passiert ist, nicht sehr wahrscheinlich. Die meisten Zauberer arbeiten am liebsten immer mit demselben Channeler.«
    Laurens Gesicht war deutlich anzusehen, wie unbehaglich sie sich fühlte, und Nell überlegte, ob sie tatsächlich weitersprechen sollte. Schließlich gewann die Mutter in ihr die Oberhand. Junghexe hin

Weitere Kostenlose Bücher