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Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
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Idee, dass genau das bei dem vollen Kreis morgen Abend passieren könnte?«
    Nell versuchte, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen. »Möglich ist es schon.«
    Lauren sah sie mit sehr ernstem Blick an. »Warum willst du oder irgendjemand sonst mich morgen als Channeler in den Kreis mit hineinnehmen?«
    Nell horchte in sich hinein. »Aus zwei Gründen. Ihr beiden habt die beste Partnerschaft gebildet, die ich je gesehen habe, und das, obwohl ihr beide ungeschult seid.«
Sie hielt inne. Gott, es war Wahnsinn, so etwas einer neuen Hexe aufzubürden.
    Nat nahm ihre Hand. »Was ist der andere Grund, Nell? Sie muss es wissen.«
    Nell schluckte. »Weil du ihn liebst. Als Mutter wünsche ich mir, dass Aervyn mit jemandem zusammenarbeitet, der alles tut, damit ihm nichts zustößt.« Bitte, Gott .
    Als hätte sie Nells letzten Gedanken gehört, richtete sich Lauren auf. »Er geht dabei das größere Risiko ein, nicht wahr?«
    »Ja. Die Geschichte zeigt, dass gerade die talentiertesten Hexen nur ein kurzes Leben haben. Wenn es irgendetwas gibt, womit ich das verhindern kann, werde ich es tun  – auch wenn es bedeutet, einer Junghexe eine Heidenangst einzujagen.«
    Lauren schwieg für einen Moment. »Da sitze ich hier und tue mir selbst leid. Es ist gut, dass ich daran erinnert werde, dass ich nicht die Einzige bin, die das ziemlich hart trifft.« Sie nahm Nells Hände. »Ja, ich liebe ihn. Und ich werde mein Bestes für ihn geben.«
    Es war so schwer, seine Kinder zu teilen, aber Aervyn hatte eine gute Wahl getroffen. Jetzt war es an der Zeit, Lauren wieder aus dem Druckkochtopf zu lassen. »Danke. Dafür teile ich auch meinen zweiten Becher Eiscreme mit dir.«
    »Ich hole ihn.« Lauren stand auf und grinste. »Aber warte mit dem zweiten Teil deines Programms. Ich will dabei sein, wenn du Nat in die Mangel nimmst.«
    Nat musterte Nell mit argwöhnischem Blick. »Was weiß sie, das ich nicht weiß?«
    Nell lachte. »Manchmal ist es schon doof, wenn man keine Gedanken lesen kann, was? Wie ist es denn so, wenn die beste Freundin sich plötzlich in eine Hexe verwandelt?«
    »Ich nehme mal an, dass du eigentlich wissen willst, wie es ist, sich in einen Hexer zu verlieben?«
    Die Frau hatte Mut. »So ernst ist es?«
    Nat nickte. »Ich glaube schon. Was denkst du darüber?«
    Heute war offenbar der Tag der Wahrheit. »Ich mag dich sehr, was schon mal praktisch ist. Dass du in Chicago wohnst, finde ich überhaupt nicht gut, denn wenn ich Jamies Vision richtig verstehe, wird er dir irgendwann dorthin folgen.«
    Nat kratzte den letzten Rest Eis aus dem ersten Becher. »Wir können nicht wissen, was sein wird.«
    »Aber dein Yoga-Studio ist dort.«
    »Ja, das ist schon mal ein wichtiger Punkt. Und Lauren ist ebenfalls dort.«
    Nell betrachtete Nat einen Moment lang. Sie hatte zwar keine Mentalkräfte, aber Mutterinstinkte waren ein ziemlich guter Ersatz. Es war nicht Nats Arbeit, die sie in Chicago hielt. Es war Lauren.
    »Sie ist deine Familie, das verstehe ich. Und Jamie ist ein großer Junge. Trotzdem ist er mein Bruder, und der Gedanke, dass er so weit weg ist, gefällt mir nicht.«
    »Du könntest mehr Gefallen daran finden, als du denkst«, sagte Lauren von der Tür her. Sie reichte Nell einen Zettel.
    Netter Versuch, Schwesterherz. Und leckeres Eis  – vielen Dank!
    Mist , dachte Nell. Dabei war ich mir sicher, dass er keine Erbsen mag .
     
    Jennie parkte vor einem niedrigen Betongebäude, dessen eine Fassadenseite von einem beeindruckenden Wandbild verschönt wurde.
    »Das soll mich also deiner Meinung nach ablenken?«, fragte Lauren.
    »Ja. Da du in ein paar Tagen abreist, bleibt uns nicht mehr viel Zeit für deine Ausbildung. Ich dachte, mit diesem Besuch könnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen  – dich ein wenig ablenken und dir jemand anderen mit Mentalkräften vorstellen, damit du dir einmal ansehen kannst, wie sie arbeitet.«
    »Beinhaltet das Fliegen oder irgendeine andere risikoreiche Aktivität, von der ich wissen sollte?«
    Jennie lachte. »Ich glaube nicht. Eine Freundin von mir leitet dieses Center. Sie ist eine sehr fähige Empathin.«
    Lauren studierte das Wandbild. Es war abstrakt und farbenfroh. »Das Bild  – es gibt mir das Gefühl, als würde ich an einem ersten Frühlingstag auf einer Schaukel ganz hoch schwingen. Hat es deine Freundin gemalt?«
    »Nein, aber diese Beschreibung würde ihr sehr gefallen; es ist die Darstellung der Hoffnung. Ich habe einige Bilder dieses Künstlers zu

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