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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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das sich mit Marcus’ Ankunft über den Laden gesenkt hatte. Sie klimperte fröhlich mit den Augen.
    »Masters«, rief sie. »Wie schön, Sie zu sehen. Ich unterhielt mich gerade mit Ihrer guten Freundin, Mrs. Bright.«
    »Ach, tatsächlich?« Marcus wandte den Blick nicht ein einziges Mal von Iphiginia. »Ich habe ebenfalls die Absicht, mich mit ihr zu unterhalten.«
    Der drohende Klang seiner Stimme ließ Iphiginia zusammenfahren. Sie sah, daß Amelia die Augen zusammenkniff.
    Lady Pettigrew, die von der Spannung im Raum nichts zu bemerken schien, bedachte Marcus mit einem strahlenden Lächeln und einem verschwörerischen Blick. »Ich habe sie gerade eingeladen, nächste Woche zu einem kleinen Fest in unser Landhaus zu kommen. Vielleicht hätten Sie ja ebenfalls Lust zu kommen? Ich weiß, Sie finden keinen besonderen Gefallen an derartigen Veranstaltungen -«
    »Allerdings nicht.«
    »Aber vielleicht haben Sie ja Lust, in diesem Fall eine Ausnahme zu machen, Mylord.« Lady Pettigrew zog eine Braue hoch. »Ich bin sicher, daß Sie und Mrs. Bright viel Spaß bei einem Aufenthalt auf dem Land hätten. Wissen Sie, man ist dort so wunderbar ungestört.«
    Iphiginia brauchte ein paar Sekunden, um Lady Pettigrews eigenartige Betonung des Wortes ungestört zu begreifen, doch dann spürte sie, daß sie heftig errötete. Lady Pettigrew gab Marcus zu verstehen, daß er und seine Geliebte ausgiebig Gelegenheit haben wür-den, während ihres Aufenthaltes in dem Landhaus ihrem Techtelmechtel zu frönen.
    Marcus löste den Blick widerwillig von Iphiginia und wandte sich an Lady Pettigrew, die wie ein kleiner Schneeball leuchtete. »Das ist sehr freundlich von Ihnen, Lady Pettigrew. Ich werde es mir überlegen.«
    Lady Pettigrew strahlte. »Das freut mich zu hören, Mylord. Wissen Sie, ich bin ganz versessen darauf, meinen Vestatempel von Mrs. Bright untersuchen zu lassen. Ich möchte gern wissen, ob die Ruine ihrer Meinung nach dem antiken Vorbild entspricht.«
    Marcus starrte Lady Pettigrew an, als habe er soeben entdeckt, daß sie selbst eine recht merkwürdige antike Gestalt war. »Vestatempel?«
    »Den Stil kennen Sie sicher, Mylord«, murmelte Iphiginia hilfreich. »Ein hervorragendes Beispiel dafür findet sich in Tivoli. Eine herrliche runde Struktur. Es heißt, die Jungfrauen der Vesta hätten dort die heilige Flamme gehütet.«
    »Jungfrauen«, sagte Marcus, »waren noch nie von besonderem Interesse für mich.«

Kapitel fünf
    »Ich werde Mrs. Bright nach Hause bringen«, sagte Marcus, als er mit Iphiginia, Zoe und Amelia vor den Laden von Hornby und Smith trat. »Wir haben noch ein, zwei Dinge unter vier Augen zu besprechen.«
    Zoe und Amelia sahen erst sich und dann Iphiginia an.
    »Macht euch keine Sorgen«, beeilte Iphiginia sich zu sagen. »Nehmt meine Kutsche. Ich treffe euch dann später.«
    »Bist du dir sicher?« Amelia warf Marcus einen eisigen Blick zu.
    »Ja, Amelia.« Der rauhe Unterton in Marcus’ Stimme gefiel ihr genauso wenig wie Amelia oder Zoe. Sie hielt es jedoch für besser, sich nicht gerade hier, mitten auf der Pall Mall, darüber auszulassen.
    »Also gut.« Zoe bedachte Marcus mit einem letzten forschenden Blick und nickte dann in Richtung von Amelia. »Laß uns gehen.«
    Marcus sah Amelia und Zoe nach, die zu Iphiginias kleiner, zierlicher weißer Kutsche gingen. Das leichte, elegante Gefährt war goldverziert und wurde von zwei weißen Stuten gezogen, deren geflochtene Mähnen mit weißen Federn geschmückt waren. Das schimmernde Geschirr blitzte in der Frühlingssonne. Der Kutscher trug eine weiße Livree mit goldenen Knöpfen.
    »Ich nehme an, das ist Ihre Kutsche?« sagte Marcus zu Iphiginia.
    »Wie haben Sie das erraten?«
    »Sie sieht aus, als käme sie direkt aus irgendeinem verdammten Märchen.«
    »Ich fand das passend. Der Beschreibung, die ich von Ihrer Kutsche erhielt, konnte ich entnehmen, daß sie aussieht, als würde sie von einem bösen Troll gefahren. Und da wollte ich einen Gegenpol schaffen.«
    »Ein böser Troll, he? Und was sind Sie, meine liebe Mrs. Bright? Eine verwunschene Prinzessin?«
    »Ich versichere Ihnen, ich bin durchaus keine verwunschene Prinzessin.«
    »Na, das ist zumindest schon mal etwas.« Marcus packte Iphiginias Arm fester und begann, eilig die breite Promenade der eleganten Einkaufsstraße entlangzumarschieren. »Ich habe auch so schon genug Probleme im Moment.«
    Iphiginia vergrub die Absätze ihrer weißen Samtstiefel im Boden. »Wenn Sie mit mir

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