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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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über Ihre Probleme sprechen wollen, was anscheinend Ihre Absicht ist, dann müssen Sie schon langsamer gehen, Mylord. Ich habe nämlich nicht die Absicht, neben Ihnen die Pall Mall hinabzugaloppieren.«
    Marcus runzelte die Stirn, aber er verlangsamte seinen Schritt. »Genug von diesem Unsinn. Wer sind Sie, und was zum Teufel haben Sie vor?«
    »Wie bitte?« Iphiginia versuchte gerade, ihren weißen, spitzenbesetzten Sonnenschirm zu öffnen. »Ich verstehe weder Ihren Ton noch die Bedeutung Ihrer Worte, Mylord. Ich habe Ihnen gestern nacht alles erklärt.«
    »Gestern nacht«, sagte Marcus, »dachte ich, Sie würden irgendein cleveres Spiel spielen, um Zugang zur besseren Gesellschaft zu bekommen.«
    »Ja, ich weiß, daß Sie das dachten.«
    »Heute morgen jedoch wurde mir deutlich gemacht, daß hinter der Sache etwas anderes als nur der Wunsch nach einer amüsanten Maskerade steckt. Ich will genau wissen, was Sie Vorhaben.«
    Iphiginia rang sichtlich um Geduld. »Das habe ich Ihnen bereits gesagt, Sir. Ich versuche, die Person ausfindig zu machen, von der meine Tante erpreßt wird. Daran hat sich nichts geändert. Aber was hat Sie denn heute morgen derart durcheinandergebracht?«
    »Ich bin nicht durcheinander. Sie sagen das so, als wäre ich einem Hirngespinst aufgesessen. Aber das bin ich nicht. Ich bin verdammt wütend.«
    »Oh.«
    Er warf ihr einen eisigen Blick zu. »Ist das alles, was Sie dazu zu sagen haben?«
    Iphiginia dachte darüber nach. »Wenn es Ihnen nicht allzuviel Mühe macht, Mylord, dann wüßte ich gern, weshalb Sie derart, eh, empört sind.«
    Er zögerte, als überlege er, wieviel er ihr erzählen könne. »Ich habe soeben erfahren, daß eine gute Freundin von mir erpreßt wird.«
    Iphiginia starrte ihn verblüfft an. »Gütiger Himmel. Also wird außer meiner Tante noch jemand erpreßt? Das sind in der Tat interessante Neuigkeiten, Mylord.«
    »Nicht wahr?«
    »Sir, ich verstehe nicht, weshalb Sie so sarkastisch sind. Man sollte meinen, es würde Sie beunruhigen zu hören, daß die Geschichte, die ich Ihnen erzählt habe, vielleicht doch stimmt und daß eine Freundin von Ihnen ebenfalls ein Opfer des Erpressers ist. Warum also sind Sie so böse auf mich?«
    »Ich schlage vor, daß Sie selbst versuchen, den Grund für meine Verärgerung herauszufinden.«
    »Wie bitte?«
    »Raten Sie mal, Mrs. Bright. Na los, raten Sie einfach.«
    Iphiginia blieb vor Verblüffung der Mund offenstehen. Jetzt war er mehr als nur sarkastisch. Er wurde direkt unhöflich. Doch sie riß sich zusammen und hob schützend ihren Sonnenschirm vors Gesicht, als sie bemerkte, daß drei in der Nähe herumlungernde Dandies sie bereits offen anstarrten.
    »Das ist einfach lächerlich, Masters. Warum sind Sie auf mich so böse?«
    »Weil ich zu dem Schluß gekommen bin, daß Sie höchstwahrscheinlich die Erpresserin sind.«
    »Was sagen Sie da?« Iphiginia blieb abrupt stehen. Sie entriß Masters ihren Arm und wirbelte zu ihm herum. »Sie gehen wirklich zu weit, Sir. Wofür halten Sie mich?«
    »Ich halte Sie für eine clevere, ränkeschmiedende kleine Abenteurerin, die einen Schritt zu weit gegangen ist.« Marcus’ Stimme war leise, aber stählern. »Gestern nacht fand ich Ihre lächerliche Maskerade noch ganz unterhaltsam.«
    »Mylord, bitte -«
    »Ich war sogar bereit, eine Weile mitzuspielen, denn ich muß zugeben, daß Sie die interessanteste Frau sind, die mir seit langem über den Weg gelaufen ist. Aber als ich heute morgen die Wahrheit erfuhr, kam ich zu dem Schluß, daß Sie alles andere als amüsant sind, Madam.«
    »Alles andere als amüsant? Von all den Dingen, die Sie bereits gesagt haben, ist das wirklich das Dümmste, Idiotischste und Beleidigendste. Sie wissen ganz offensichtlich nicht, was Sie sagen. Und ich bin nicht bereit, länger hier stehenzubleiben, um mir Ihre lächerlichen Anschuldigungen anzuhören, Sir.« Iphiginia machte auf dem Absatz kehrt. Sie hörte das Kichern der drei Dandies.
    Marcus streckte die Hand aus und packte sie am Arm. »Nicht so eilig. Ich habe noch ein, zwei Fragen, Iphiginia.«
    »Ich habe wahrlich bessere Dinge zu tun, als Ihre beleidigenden Fragen zu beantworten.«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Wie zum Beispiel einen Erpresser zu finden«, zischte Iphiginia. »Lassen Sie mich los, Mylord, oder ich schreie.«
    »Verdammt, wir sind hier nicht im Kindergarten. Bitte lassen Sie also das Theater.« Marcus zwang sie, sich umzudrehen, so daß sie ihn ansehen mußte. »Es sei denn, Sie

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