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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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über derartige Berechnungen wissen muß.«
    »Aber ich habe mich mit den Originalstatuen beschäftigt. Nicht bloß mit Kopien.«
    Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und zwang sie, ihm in die Augen zu blicken. »Nächstes Mal wird es wesentlich angenehmer werden, Iphiginia. Das verspreche ich dir.«
    Sie sah ihn skeptisch an. »Meinst du wirklich?«
    »Du mußt mir vertrauen.« Er strich ihr sanft mit seinen Lippen über den Mund.
    »Das tue ich, Marcus. Oh, ich vertraue dir.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, schlang die Arme um seinen Hals und küßte ihn mit derselben fröhlichen Begeisterung, die sie seit Beginn ihrer Beziehung an den Tag gelegt hatte.
    Ihr Mund war weich und warm und erregend. Ihre Brüste preßten sich an seine Brust. Er spürte die herrlichen Rundungen ihrer Schenkel an seinem Bein. Keine andere Frau hatte sich jemals so gut angefühlt.
    Und was noch wichtiger war, ihre Leidenschaft für ihn schien immer noch vorhanden zu sein, ein kristallenes Prisma, das hell und warm in ihrem Inneren glühte. Er hatte sie nicht zerstört.
    Erleichterung wallte in ihm auf. Sie wollte ihn immernoch. Seine
    Unbeholfenheit hatte ihre süße Begeisterung nicht gedämpft und ihr Verlangen nach seiner Berührung nicht geschmälert. Alles würde gut werden.
    Nach einer Weile hob er widerwillig den Kopf und blickte auf sie hinab. »Dann ist also alles geklärt, oder?«
    Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Ich habe nichts dagegen, einen neuen Versuch zu starten, wenn du wirklich glaubst, daß es funktionieren wird.«
    »Das wird es.« Still schwor er sich, dafür zu sorgen, daß es ein wunderbares Erlebnis für sie würde.
    »Heißt das, daß du nichts mehr dagegen einzuwenden hast, unsere Liaison fortzuführen?« fragte sie hoffnungsvoll.
    »Es heißt, daß wir so schnell wie möglich heiraten werden.«
    Sie erstarrte. »Ich sagte doch schon, daß das vollkommen unmöglich ist.«
    »Und ich sagte, daß nichts unmöglich ist.«
    Sie preßte die Lippen zusammen. »Marcus, gibst du mir eine ehrliche Antwort auf meine nächste Frage?«
    »Ich werde dich niemals belügen, Iphiginia.«
    Sie verzog traurig das Gesicht. »Ist das auch einer deiner Grundsätze?«
    »Ja.«
    »Also gut, dann stelle ich dir meine Frage. Würdest du auch darauf bestehen, daß ich dich heirate, wenn du vorgestern nacht herausgefunden hättest, daß ich eine Witwe bin, die gewisse Erfahrungen im Bereich körperlicher Leidenschaft hat?«
    Er hätte wissen müssen, daß sie ihm eine Falle stellen würde, aber er war nicht darauf gefaßt gewesen. Nun geriet er regelrecht ins Schwitzen. »Verdammt, Iphiginia, das ist doch vollkommen unwichtig.«
    »Nein, Marcus, es ist sehr wichtig.«
    Er sah den Abgrund, der sich vor ihm auftat, und versuchte verzweifelt, nicht hineinzustürzen. »Wer weiß, was passiert wäre, wenn
    du diejenige wärst, als die du dich ausgegeben hast? Ich habe nie zuvor einen Menschen wie dich kennengelernt, Iphiginia. Ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte.«
    »Wenn du festgestellt hättest, daß ich genau die bin, als die ich mich ausgegeben habe, dann hättest du dich damit begnügt, mich als Mätresse zu behalten. Stimmt’s?«
    »Verdammt, Iphiginia, was soll ich darauf sagen? Ich bin ein Mann der Wissenschaft. Ich gebe mich mit Fakten ab, nicht mit Phantasien oder Mutmaßungen oder Was-wäre-Wenns.«
    »Bitte antworte mir, Marcus. Es ist sehr wichtig.«
    »Die Antwort auf deine rein hypothetische Frage ist, daß ich es nicht weiß.«
    »Nun, ich weiß es«, sagte sie leise. »Die Antwort ist nein. Und aus diesem Grund muß ich ebenfalls mit nein antworten.«
    »Verflucht, Frau, verstehst du nicht, worum es geht? Du hast gar keine andere Wahl.«
    »Wenn ich achtzehn wäre, nicht auf eigenen Füßen stünde und etwas auf die Meinung der anderen gäbe, dann würde das vielleicht stimmen. Aber ich bin siebenundzwanzig, finanziell unabhängig, und die Regeln der sogenannten besseren Gesellschaft interessieren mich nicht die Bohne.«
    »Iphiginia -«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe mich zu lange den gesellschaftlichen Regeln eines kleinen Dorfes gebeugt, und ich habe nicht die Absicht, jetzt dem Diktat der Londoner Gesellschaft zu folgen.« Sie erschauderte. »Ich wache immer noch manchmal nachts auf und erinnere mich daran, wie ich mir auf die Zunge beißen mußte, wann immer der Pfarrer vorbeikam, um mir eine Lektion im guten Benehmen zu erteilen.«
    Marcus spürte, wie Mitgefühl in ihm

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