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Verküsst & zugenäht!

Verküsst & zugenäht!

Titel: Verküsst & zugenäht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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hinwegkommen? Dann erst wurde ihm klar, was sie ihn gefragt hatte. „Nein, noch nicht“, antwortete er.
    Sie seufzte empört und seine Schuldgefühle stapelten sich immer höher in den Himmel – allerdings sicher verborgen hinter der Mauer aus gespielter Gleichgültigkeit, an der er so viele Jahre gebaut hatte. „Er war ja sowieso nicht so begeistert davon. Sicher wird er insgeheim froh sein.“
    Ihr Mund klappte auf, doch sie schloss ihn schnell wieder.„Tatsächlich. Was Besseres fällt dir nicht ein? Mein Gott, du bist vielleicht ein Idiot.“
    Nicht dass er nicht schon selbst darauf gekommen wäre. „Sind Beschimpfungen denn wirklich nötig?“, fragte er düster.
    „Glaubst du nicht?“
    „Nein, zum Teufel. Ich versuche doch nur, das Beste für ihn und für dich zu tun. Und es ist ja nicht so, dass ich meinen Verpflichtungen nicht nachkommen werde. Ich werde euch beide finanziell versorgen und zwischen meinen Aufträgen zu Besuch kommen.“
    Ohne ein Wort drehte sie sich um und verließ das Zimmer. Eilig stapfte er ihr hinterher und sah, wie sie steif auf der Couch saß und Socken und Schuhe anzog. Er öffnete den Mund, wusste aber nicht, was er sagen sollte. Was, wie sich herausstellte, auch keine Rolle spielte, denn noch während er fieberhaft überlegte, sprang sie schon auf.
    „Du kannst dein stinkendes Geld behalten! Das ist es nicht, was Austin jemals von dir gebraucht hat. Genauso wenig wie ich.“
    In ihren Augen brodelte ein Höllenfeuer, doch ihre Stimme war kälter als der arktische Winter. Sie trat einen Schritt auf ihn zu. Wäre sie größer gewesen, hätten sich ihre Nasen berührt.
    „Und was deine Besuche angeht, wenn dir mal der Sinn danach steht …“
    Mit einem Mal verpuffte ihre ganze Wut, sie wich zurück und betrachtete ihn mit einem für sie untypischen distanzierten Blick.
    „Wenn du gehst“, sagte sie tonlos, „dann solltest du einfach gehen. Austin war vielleicht nicht begeistert von der Idee, Razor Bay zu verlassen, aber er hätte es trotzdem getan. Er hätte alles, was er liebt, hinter sich gelassen, um endlich zu bekommen, wonach er sich ein Leben lang gesehnt hat. Einen Vater.“
    Jake zuckte zusammen. Verdammt . Auf keinen Fall durfte er seinem Sohn weiteres Leid zufügen. Und doch – auf lange Sicht würde Austin ihm wahrscheinlich sogar dankbar sein.
    Jenny scherte sich leider einen Teufel um seine Gewissensbisse, sie war noch längst nicht mit ihm fertig.
    „Wenn du wirklich versuchen würdest, das Beste für ihn zu tun, dann würdest du dir ein Bein ausreißen, damit eure Beziehung funktioniert. Entweder ganz oder gar nicht, Bradshaw. Austin hat etwas Besseres verdient als einen halbherzigen Vater, der ab und zu mal vorbeikommt, wenn es in seinen ach so wichtigen Zeitplan passt.“ Sie trat einen großen Schritt zurück. „Und weißt du was? Ich auch. Es hat viel zu lange gedauert, bis ich dahintergekommen bin, aber ich habe es satt, mich mit irgendwelchen Krümeln abspeisen zu lassen.“ Sie hob das Kinn. „Also entschuldige bitte, dass ich auch diese Krümel nicht will, von einem Mann, der sich weigert, eine echte Bindung einzugehen, nur weil in seinem Leben mal das eine oder andere schiefgegangen ist.“
    Er war froh, dass er nun endlich ebenfalls richtig zornig wurde. „Das eine oder andere? Ich hatte einen Bruder, der mich gehasst hat, einen Dad, der meine Mom und mich verlassen hat, und eine Frau, die gestorben ist – und das alles, bevor ich neunzehn war.“
    „Oh, eine Runde Mitleid für Jake! Tasha ist mit einer drogensüchtigen Mutter aufgewachsen. Ich hatte einen Vater, der sich einen Dreck um mich scherte, und eine Mutter, die nicht mehr aus ihrem gottverdammten Bett aufgestanden ist. Mit gerade mal sechzehn musste ich uns eine neue Bleibe suchen und unseren Lebensunterhalt verdienen. Wer zum Teufel hat denn in der Vergangenheit keine Probleme gehabt? Die meisten finden sich damit ab, machen irgendwie weiter und schieben nicht ständig die alten Geschichten vor, um bis ans Lebensende jeder Verantwortung aus dem Weg zu gehen.“
    Er starrte sie fasziniert an – die leidenschaftliche Überzeugungin ihrem Gesicht – und das, obwohl ihre Worte wie ein Vorschlaghammer auf seinen Schutzwall eindroschen, der Stück für Stück zu bröckeln begann.
    Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper. „Ich muss hier raus.“ In einer heftigen Bewegung schnappte sie sich eine Jacke und zog sie über. „Wenn du gehst, komm nicht zurück. Du hinterlässt

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