Verlangen
harmlos aussehenden Kugelschreiber anstarrte, kamen Lyssa fast die Tränen. Warum war sie bloß so aufgewühlt und verwirrt? »Du glaubst, ich könnte Verwendung dafür haben?«
»Geh lieber auf Nummer sicher. Dieser Typ ist dir völlig fremd. Wer weiß, worauf er es abgesehen hat? Keine Kleidung, kein Geld. Es ist einfach bizarr. Wenn er anfängt, von religiösen Opfern zu reden, oder sagt, er sei ein Alien, wirst du dankbar für das Spray sein.«
»Mist.«
Stacey beugte sich vor und drückte ihr Handgelenk. »Ruf mich am Wochenende an. Mehrmals. Andernfalls schicke ich die Bullen zu dir. Und bring ihn morgen zum Abendessen in meine Wohnung mit. Ich will dich persönlich sehen.«
»Wenn du so weitermachst, flippe ich noch aus.« Lyssa stand auf und begann umherzulaufen. Wenn sie mit Aidan zusammen war, fühlte sie sich sicher. Geborgen und umsorgt. Aber sowie sie getrennt voneinander waren, brach eine Flut von Zweifeln über sie herein.
»Bring Aidan in einem Hotel unter, bis alles zwischen euch geregelt ist und du zufriedenstellende Erklärungen hast.«
»In Ordnung.«
»Heißt das, du wirst es tun? Oder heißt das, ich soll gefälligst die Klappe halten?«
»Das heißt, ich werde ein Hotel für ihn finden.«
Als die Hintertür der Praxis zugeschlagen wurde, drehten beide ihre Köpfe. Im nächsten Moment tauchte Aidan auf. Der Wind hatte sein Haar supersexy zerzaust, und er hielt die Tüte einer Buchhandlung in der Hand. Er hatte sich eine Sonnenbrille gekauft, die er beim Näherkommen auf den Kopf schob, und dahinter kamen blaue Augen zum Vorschein, in denen sich bei ihrem Anblick Freude und Lust ausdrückten. Er kam mit seinem unverkennbaren Gang auf sie zu, und jeder Schritt schrie förmlich: scharfer Sex . Unter der dünnen Baumwolle seines T-Shirts konnte sie gerade noch seinen Waschbrettbauch und die kräftige Brustmuskulatur erkennen.
Ihre Zehen rollten sich ein.
»Bist du aufbruchsbereit?«, fragte er mit dieser tiefen Stimme und seinem sinnlichen Akzent. Sein Tonfall ließ eine Saite tief in ihrem Inneren erklingen und rief wieder ein Gefühl von Vertrautheit hervor, das bis in ihre Seele reichte.
Sie schloss ihre Hand fest um das Pfefferspray und nickte. »Ja. Ich bin fertig.«
Lyssa war nicht sicher, wie es dazu gekommen war, dass sie in ihrem Haus landeten. In Gedanken war sie mit Chads und Staceys berechtigter Sorge beschäftigt, und beim Fahren hatte sie auf Autopilot geschaltet. Trotzdem verspürte sie keine Panik, weil sie Aidan nicht vor einem Hotel abgesetzt hatte. Tatsächlich war sie sogar erleichtert, als sich das Garagentor hinter ihnen herabsenkte.
Sie hielt sich mit beiden Händen am Lenkrad fest, sah starr vor sich hin und stieß den angehaltenen Atem aus.
»Willst du mir sagen, was dir durch den Kopf geht?«, fragte Aidan, und seine linke Hand legte sich auf ihren Oberschenkel. »Du hast kein Wort gesagt, seit wir die Praxis verlassen haben.«
Unter seiner Handfläche glühte ihre Haut. Die Hitze breitete sich aus, wärmte ihr Blut und ließ sie auf ihrem Sitz herumruckeln. Er streichelte sie sanft und langsam, und ihr Körper reagierte darauf, indem er für ihn schmolz. Die Knöchel ihrer Finger wurden weiß.
Ein heiserer Laut stieg aus seinem Brustkorb auf.
»FallsdugerneinBettunterdeinemRücken hättest, wenn ich dich ficke«, murmelte er drohend, »solltest du jetzt besser aus dem Wagen steigen.«
Sie huschte hinaus und schlug die Wagentür zu. Er umrundete den Kofferraum so schnell, dass sie gleichzeitig die Tür zur Küche erreichten. Seine Hand schlang sich um ihre, die den Türgriff umfasst hielt, sein Brustkorb presste sich an ihren Rücken, und seine Schenkel berührten ihre. Die harte Länge seiner Erektion hatte eine unverwechselbare Form, die sie an der oberen Rundung ihrer Pobacken fühlte. Er knickte die Knie ein wenig ein und rieb sich an ihr.
Lyssa schloss die Augen, presste ihre heiße Stirn an die kühle Tür und stöhnte leise. Aidans Lippen berührten die Seite ihres Halses, und seine Zunge glitt gemächlich über ihren rasenden Puls.
Sie hörte einen dumpfen Schlag, doch erst, als sich seine linke Hand auf ihre Hüfte legte, wurde ihr klar, dass er die Büchertüte fallen lassen hatte.
»Was tust du da?«, hauchte sie. Ihre Lust war so heftig, dass ihre Lunge wie zugeschnürt war.
»Du bist verkrampft. Ich lockere dich auf.«
Aidans Akzent war göttlich, wenn er normal sprach. Wenn er erregt war, war er die reinste Verführung.
Sie griff
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