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Verlangen

Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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einmal für dich war. Aber ich bitte dich … du bringst mich um. Ich ertrage es nicht.«
    Er schloss sie in seine warmen, starken Arme. Sie atmete seinen Geruch ein, sog seinen einzigartigen Duft tief in sich auf und staunte nur mäßig darüber, wie beruhigend das auf sie wirkte. Sie bezweifelte, dass sie jemals wieder wahrhaft überrascht sein würde.
    Als sie den Kopf drehte, sah sie ihre Handtasche auf der Anrichte stehen und griff danach, zog den Pfefferspray-Kugelschreiber heraus und umklammerte ihn mit einer Hand. Im Falle eines Aliens Scheibe einschlagen . Die Vorstellung, das Spray gegen Aidan einzusetzen oder ihm in irgendeiner Form Schmerzen zuzufügen, riss sie noch tiefer in die Mutlosigkeit.
    Dann läutete es an der Tür.
    Sie wand sich aus Aidans Umarmung. Ein Teil ihres Verstands fragte sich, wie man es anstellte, jemanden psychiatrisch behandeln zu lassen, und ein anderer Teil dachte, dass es ihr ganz egal war, ob er wahnsinnig war. Es gab alle Arten von Wahnsinn, und Aidans persönliche Spielart von scharfem Sex und besitzergreifender Fürsorglichkeit tat ihr gut. Sie war schließlich auch nicht ganz normal. Wie kam sie überhaupt dazu, wegen einer leichten psychischen Instabilität zu lamentieren? Sie war eine Frau, die sich nie an ihre Träume erinnerte und so große Probleme mit dem Schlafen hatte, dass es ihre Fähigkeit beeinträchtigte, ein normales Leben zu führen.
    Verdammt noch mal, Aidan glaubte, sie sei eine Prophezeiung, die ihn und alles, was er kannte, zerstören würde. Von »dem Schlüssel« wurde erwartet, dass er Welten auslöschte, darunter auch ihre eigene. Oder etwas in der Art.
    »Lyssa, beachte das Läuten nicht.«
    »Das kommt nicht in Frage, ich muss an die Tür gehen.« Denk nach, Lyssa. Denk nach.
    Aber sie konnte nicht denken, wenn er sie berührte. Er schloss ihre Gehirnzellen kurz.
    Da sie etwas Abstand brauchte, rutschte sie von dem Barhocker und eilte in Richtung Tür. JB lief neben ihr her und stieß sein dämonisches Katzenknurren aus. Sie wusste, dass Aidan ihr folgte, obwohl er sich lautlos bewegte.
    Vielleicht war es Chad. Oder Stacey. O Mann, bloß nicht Stacey, denn sie würde Justin mitbringen.
    Vielleicht war es Mom! Das wäre ganz ausgezeichnet. Mom würde Aidan mit ihrem Charme einwickeln, und Lyssa würde sich nach oben schleichen und dahinterkommen, wie zum Teufel ihr Leben immer wieder eine Wendung zum Schlechteren nahm.
    Die Aussicht, einen Moment für sich allein zu haben, erleichterte sie, und sie öffnete die Tür, ohne vorher durch den Spion zu schauen. Daran dachte sie erst, als die Tür nach innen schwang …
    … und ihre weit aufgerissenen Augen das Schwert sahen, das niedersauste.

12
    JBs gesträubtes Fell und der Buckel brachten Aidan die Gefahr zu Bewusstsein. Der Kater war von Natur aus so faul, dass er nicht mehr getan hätte, als Gäste anzuknurren, um sie einzuschüchtern. Also schalteten Aidans Sinne auf höchste Alarmbereitschaft, als JB kreischte wie eine Todesfee. Als die Tür aufschwang, packte er Lyssa um die Taille und riss sie zurück …
    … und zwar gerade noch rechtzeitig, um sie dem rasch heruntergezogenen Schwerthieb zu entziehen.
    Der Marmor, mit dem der Eingangsbereich ausgekleidet war, zersprang unter der Wucht der Glefe.
    »Chad?« , kreischte Lyssa mit rudernden Gliedmaßen. »Was zum Teufel tust du da? Du hättest mich beinahe umgebracht!«
    Ein rascher Blick auf den vertrauten Mann, der mit einem Satz zur Tür hereinsprang, ließ das Blut in Aidans Adern gefrieren. Er stellte Lyssa auf die Füße und stieß sie zur Treppe. »Das ist nicht Chad. Lauf!«
    Aidan sprang mehrere Schritte zurück, um ein Ausweiden durch die zustoßende Waffe zu vermeiden, die auf seinen Unterleib gerichtet war. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, als er einen schnellen Seitenblick in Lyssas Richtung riskierte und bedachte, was ihr beinahe zugestoßen wäre.
    Sie stand da wie erstarrt. Sie erlitt einen Schock nach dem anderen und musste sehen, wie sie es verkraftete.
    »Lauf los, verdammt noch mal!« Er versetzte Chads Knie mit seiner nackten Ferse einen brutalen Tritt, der den Mann zu Boden streckte.
    »Ich verständige die Bullen!«, rief sie, während sie die Treppe hinaufraste. »Ihr seid beide wahnsinnig!«
    »Nein!« Er sprang hoch, und Chads Glefe pfiff durch die Luft unter ihm, da der Hieb darauf abgezielt hatte, seine Beine an den Knien abzusäbeln. Buchstäblich. »Ruf bloß niemanden an!«
    Aidan war dankbar für die lose

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