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Verlangen

Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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uns aber auch einen ziemlich klaren Hinweis darauf geben, ob Aidans Träumerin der Schlüssel ist, oder ob die Ältesten ihren ersten aktenkundigen Fehler gemacht haben.«
    »In den Tempel einzubrechen klingt gefährlich.«
    »Das wird es wohl sein.«
    »Verdammter Mist, das möchte ich doch hoffen. Sonst würde es doch überhaupt keinen Spaß machen.«
    Connor stürzte sein zweites Bier hinunter und rülpste dann. »Wir werden Folgendes tun …«
    »Mach einen Kontrollanruf bei ihm, Stace. Bitte.«
    »Ausgeschlossen.«
    Lyssa ließ den Kopf wieder auf das Kissen sinken und fuhr sich mit einer Hand durch das wirre Haar. Sie war in Aidans Duft gehüllt, obwohl er nicht mehr im Bett lag. Da seine Bettseite kaum noch warm war, vermutete sie, dass er schon seit einiger Zeit auf war. Die tiefe körperliche Erschöpfung hatte dafür gesorgt, dass sie verschlafen hatte. Dieser Mann hatte eine unglaubliche Kondition, und sein Körper glich einer gut geölten Maschine. »Ich möchte nur sicher sein, dass ihm nichts fehlt.«
    »Chad fehlt nichts. Das hast du gestern selbst gesagt.«
    Das war, bevor Aidan es ihm ordentlich gegeben hatte. Er war eine unschuldige Schachfigur in dem Kampf zwischen ihr und »den Ältesten«, und es war schrecklich, dass sie ihm unabsichtlich Leid zugefügt hatte. »Du brauchst ja nur schnell hallo zu sagen. Vielleicht kannst du ihn wegen Lady anrufen?«
    »An einem Samstag?«, spottete Stacey. »Da könnte ich das Gespräch genauso gut damit beginnen, dass ich sage: ›Hallo! Lyssa will wissen, wie es dir geht, weil sie dich abgeschoben hat und sich schuldig fühlt.‹ Das ist zu schulmädchenhaft, Doc, glaub mir. Er ist ein großer Junge, er wird das schon hinkriegen.«
    Lyssa schloss die Augen, um die Gewölbedecke über ihr em Kopf auszublenden. »Ich gebe dir eine Gehaltserhöhung.«
    »Also gut.« Stacey stieß einen entnervten Seufzer aus. »Mit diesem Bestechungsversuch kriegst du mich immer dran, weil ich ja sooo geldgeil bin.«
    »Du bist eine alleinstehende Mutter. Ichbewundere dich.«
    »Mit Schmeicheleien erreichst du bei mir nichts. Mir geht es nur ums Geld. Falls du es allerdings so einrichten kannst, dass mir ein Adonis frei Haus geliefert wird, wären wir quitt. Wie lässt sich das übrigens an?«
    »Er ist ein Traum.« Einer, der Wirklichkeit geworden war.
    »Das freut mich. Es freut mich wirklich für dich.«
    »Das weiß ich doch.«
    »Okay, ich werde Chad anrufen und mich an Smalltalk versuchen, der ihn nicht sofort argwöhnisch aufhorchen lässt. Aber zum Abendessen sehe ich euch trotzdem besser.«
    Lyssas Finger zogen das weiche jeansblaue Laken, mit dem sie zugedeckt war, bis zur Nase hoch, um Aidans Geruch gierig in sich einzusaugen. Sie wollte nicht aus dem Haus gehen. Sie wollte sich mit ihm zurückziehen, ihn behalten, ihn nie mehr loslassen. »Wir werden da sein.«
    »Bis später.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Lyssa drückte die Aus-Taste und legte das Telefon dann neben sich. Durch die offene Schlafzimmertür wehte der Duft von frischem, heißem Kaffee herein. Mit einem Mann, den sie erst so kurz kannte, war das eine sehr häusliche Erfahrung. Aber es lief gut. Sie fühlte sich gesund und so geliebt wie schon seit Jahren nicht mehr – wenn überhaupt jemals. Da sie bei ihm sein wollte, schlug sie die Decke zurück und zog einen Bademantel an.
    Als sie sich verstohlen nach unten schlich, hoffte Lyssa, sie würde Aidan wieder bei seinen morgendlichen Übungen beobachten können. Stattdessen fand sie ihn gähnend und ermattet am Esstisch vor, wie er über dem Buch mit dem juwelenbesetzten Einband grübelte.
    Sie tappte von hinten auf ihn zu, legte ihm die Hände auf die Schultern und knetete mit ihren Fingern die angespannten Muskeln in seinem Rücken.
    Er stöhnte und legte den Kopf zurück. »Hallo«, murmelte er in diesem gesenkten Tonfall, der ihr immer Schauer über den Rücken laufen ließ.
    »Hallo.« Sie beugte sich vor und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. »Hast du überhaupt geschlafen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich würde es unter gar keinen Umständen riskieren, gleichzeitig mit dir zu schlafen. Ich habe jede halbe Stunde nach dir gesehen.«
    »Ich dachte, ich sei in Sicherheit, sobald ich im Tiefschlaf liege?«
    »Das ist nichts weiter als eine begründete Vermutung.« Seine Lippen verzogen sich. »Auf alle Fälle siehst du zauberhaft aus, wenn du schläfst.«
    Lyssa ging um den Stuhl herum, schwang ein Bein über seine Schenkel und setzte

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