Verlangen
Lippen; sie waren fest und hatten wunderschön gemeißelte Konturen, aber sie waren auch so weich und zart, und wie sie sich bewegten … wie sie sie liebten … »Ich werde ohnehin daran zerbrechen. Daher finde ich, du sollest dafür sorgen, dass es sich für mich gelohnt hat.«
»Habe ich das bisher etwa noch nicht getan?« Sein Akzent war ausgeprägt und verriet ihre Wirkung auf ihn.
»Ich will mehr.« Sie setzte sich auf, zerrte ihr Top über den Kopf und warf es zu Boden. Sie legte die Hände auf ihre Brüste und drehte die schmerzenden Brustwarzen zwischen ihren Fingerspitzen.
»O Lyssa«, murmelte er mit rauer Stimme, und seine Hände rieben ihre Schenkel. »Du bringst mich um den Verstand, wenn du das tust.«
Sie öffnete den Mund, um zu sagen, sie habe ihm noch nie zuvor ihre Brüste gezeigt, doch dann fiel ihr wieder ein, was er zu einem früheren Zeitpunkt gesagt hatte. In ihren Träumen waren sie ein Liebespaar gewesen. »Ich habe das schon mal für dich getan?«
»Mhm«, erwiderte er, und seine Daumen arbeiteten sich langsam nach oben vor und setzten ihre Haut in Brand.
»Das ist nicht fair. Du hast mehr Erinnerungen als ich. Ich habe Nachholbedarf.«
Sein Mund verzog sich, und ihr Herz schlug schneller. Sie packte seine Hände und presste ihre Brüste hinein. »Hör bitte nicht auf«, flehte sie und warf ihren Stolz beiseite. »Ich brauche dich. Ganz dringend.«
Daraufhin wälzte sich Aidan herum und bedeckte sie von Kopf bis Fuß mit seinem Körper, der so groß und scharf und sexy und so unglaublich männlich war. »Ich brauche dich auch.« Er schmiegte seine Lippen an ihre Kehle und ließ eine Hand unter ihre Shorts gleiten. »Ich brauche dich viel zu sehr.«
Sie seufzte und schlang ihre Beine wieder um ihn. Wenn sie sich einen Moment Zeit zum Nachdenken ließe, würde ihr vor der Zukunft grauen. Aber hier und jetzt … Es war himmlisch.
»Sag mir, dass du bei mir bist«, stöhnte sie und wölbte sich seinen Fingern entgegen, als er sie spreizte und mit der federleichten Berührung eines schwieligen Fingers ihre Klitoris streichelte.
Er küsste sie mit herzzerreißender Zärtlichkeit. »Ich bin bei dir.«
Es war nur für den Moment. Aber für den Moment war es genug.
13
»Ich habe dich gesucht, Captain.«
Connor richtete sich auf und drehte sich zu Philip Wager um, als er die Stufen zur Veranda von Aidans Haus hinaufstieg. Der Lieutenant war groß und drahtig, und er näherte sich mit langbeinigen Schritten, die den Abstand zwischen ihnen schnell verringerten. Er stellte eine Kühlbox auf der Bank neben der Tür ab und benutzte dann beide Hände, um mit einem schmalen schwarzen Band sein allzu langes Haar zurückzubinden.
»Du hast mich gefunden.«
Da er jetzt präsentabel war und einem befehlshabenden Offizier gegenübertreten konnte, verbeugte sich Philip tief. Connor erwiderte die Begrüßung und zog dann eine Augenbraue zu einer stummen Frage hoch.
»Ich ersuche um die Erlaubnis, offen zu reden, Sir.«
»Erlaubnis erteilt.«
Der Lieutenant holte tief Luft und sagte: »Ich hätte es vorgezogen, wenn du persönlich mit deinen Fragen zu mir gekommen wärest, statt Morgan zu schicken.«
»Aber das hätte dich in eine Lage gebracht, aus der es keinen taktvollen Rückzug gegeben hätte – du hättest dich entweder deinem befehlshabenden Offizier widersetzt oder die Ältesten hintergangen. Morgan konntest du die Bitte ohne Weiteres abschlagen und damit Unannehmlichkeiten meiden.«
Philip schnaubte. »Ich habe dir den Rücken gedeckt und das Leben gerettet, aber du kannst nicht als Freund auf mich zugehen und mich um Hilfe bitten?«
»Jede Freundschaft hat ihre Grenzen«, sagte Connor grimmig und lehnte sich mit einer Hüfte gegen das Geländer.
»Deine Freundschaft mit Captain Cross scheint keine Grenzen zu kennen.«
»Er ist für mich wie ein Bruder.«
»Und ich verdanke ihm mein Leben, das er schon so oft gerettet hat.«
Connor seufzte und ließ sich auf den nahen Stuhl sinken. Wenn Aidan zu Hause war, standen sämtliche Türen weit offen, damit die Brise ins Haus gelangen konnte. Jetzt waren die Schiebetüren aus Papier geschlossen und verhinderten, dass man den simulierten Sonnenaufgang im Innern des Hauses genießen konnte. Das Fehlen von Aidans dynamischer Ausstrahlung verlieh den Räumlichkeiten eine ungewohnte und unbehagliche Stille.
»Er ist nicht mehr der Mann, den du gekannt hast, Wager. Er ist ein Flüchtling, der den Schlüssel gestohlen und seine Männer und
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