Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlangen

Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
Vom Netzwerk:
viel besser für seine Zurechnungsfähigkeit als ihr bekümmerter Tonfall.
    »Was hältst du davon zu duschen?«, schlug er vor.
    »Gemeinsam?«
    »Ich täte es liebend gern, aber ich sollte das Esszimmer aufräumen und das Frühstück zubereiten.«
    Sie lehnte sich so weit zurück, dass sie mit diesen großen, dunklen Augen zu ihm aufblicken konnte, und er legte seine Hände um ihre Schulterblätter, um zu verhindern, dass sie vom Sofa fiel. Das stillschweigende Vertrauen, das sie zu ihm hatte, machte sein Lächeln echt. Klar, sie hatte ihre Zweifel an ihm, aber trotzdem hatte sie immer auf ihre Instinkte vertraut – und die hatten bisher stets zu seinen Gunsten entschieden.
    »Was hast du dir zum Frühstück ausgedacht?«
    Sie hatte Tränen gelacht, als er um drei Uhr morgens mit einem großen Teller Keksen mit Schokoladensplittern, die er mit dicken Klumpen Erdnussbutter beschmiert hatte, die Treppe heraufgekommen war. »Was ist?«, hatte er mit einem breiten Grinsen gefragt. »Erdnussbutter ist reich an Eiweiß.«
    Über diese Antwort hatte sie sich krumm gelacht und ihren geschmeidigen Körper in dem zerwühlten Bettzeug herumgewälzt. Sie hatte sich überhaupt nicht mehr eingekriegt. Er hatte den Teller auf dem Nachttisch abgestellt und sich zu ihr gesellt. Schließlich hatte er sich an das Kopfende des Bettes gelehnt und sie auf seinen Schoß gezogen. Rittlings hatte sie auf seinen Oberschenkeln gesessen und ihm ins Gesicht gesehen, während sein Schwanz hart und pochend in ihr gewesen war. Sie hatten sich gegenseitig Erdnussbutter auf die Lippen geschmiert, sie abgeleckt und sich mit Plätzchen und Gelächter geliebt.
    Er drückte ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. »Ich werde mir etwas einfallen lassen.«
    »In Ordnung. Ich verlasse mich auf dich.« Ihr inbrünstiger Tonfall war ihm so tief unter die Haut gegangen wie bisher nur weniges. Wenn man bedachte, was er ihr gestern alles erzählt hatte, sagte ihr Glaube an ihn sehr viel aus.
    Widerstrebend lösten sie sich voneinander und standen vom Sofa auf. Sowie sie aufrecht dastanden, zog Aidan seinen Anhänger über den Kopf, blieb dicht vor Lyssa stehen und ließ ihn um ihren Hals gleiten. Der Anhänger schmiegte sich zwischen Lyssas Brüste, und ein inneres Feuer ließ ihn glühen, eine Anomalie, von der Aidan annahm, sie sei entweder der Reise hierher zuzuschreiben oder eine Reaktion auf diese Welt. Er war nie auf den Gedanken gekommen, der Stein könnte auf Lyssa reagieren.
    Er presste seine Handfläche sowohl auf den Stein als auch auf ihr Herz.
    »Das kann ich nicht annehmen«, hauchte sie und legte ihre Hand auf seine. »Er ist dir kostbar.«
    Er schüttelte den Kopf. » Du bist mir kostbar. Versprich mir, dass du ihn immer tragen wirst. Ich habe ihn nie abgelegt. Ich dusche damit, ich bade damit. Du hast keinen Grund, ihn abzulegen. Er kann nicht beschädigt werden, und er wird nicht anlaufen wie irdische Metalle. Ich muss wissen, dass dieser Anhänger nie den Kontakt zu deiner Haut verlieren wird.«
    »Aidan?« Ihre dunklen Augen waren wachsam, und ihre Stirn war gerunzelt.
    »Versprich es mir. Um meines Seelenfriedens willen.«
    »Selbstverständlich.« Sie hob den Stein an ihre Lippen und küsste ihn; dann zog sie sich auf die Zehenspitzen und küsste Aidan. »Ich werde ihn hüten wie einen Schatz. Ich danke dir.«
    »Ich danke dir.« Er zog sie eng an sich und presste seine Lippen fest auf ihre Stirn. Durch tiefes Einatmen versuchte er, seinem Gedächtnis ihren Geruch einzuprägen. Und wie sie sich anfühlte. Damit er es niemals vergessen würde.
    »Wir werden eine Möglichkeit finden, zusammen zu sein, Aidan.« Ihre zarten Hände strichen über seinen Rücken. »Ich weigere mich zu glauben, dass es nicht machbar ist.«
    Aidan wusste, dass es ihr ernst war. Sie überlebte, weil sie sich weigerte, die Hoffnung aufzugeben. Deshalb konnte er ihr nichts sagen, solange er noch nicht fort war. Wenn sie wüsste, dass er nicht zurückkam, würde sie versuchen, ihn aufzuhalten.
    »Mach dich fertig zum Frühstücken«, sagte er und trat zurück. Er ließ sie los und behielt durch reine Willenskraft das sorglose Lächeln auf seinem Gesicht.
    Ihre Finger blieben bis zum letztmöglichen Moment miteinander verflochten; dann lief sie die Treppe hinauf, und er ging ins Esszimmer. Aidan arrangierte die Bücher auf eine W eise, die seine Absichten und Beweggründe deutlich mac hten. Er durfte sie nicht in dem Glauben lassen, er sei fortgegangen oder von

Weitere Kostenlose Bücher