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Verlangen, das für immer brennt

Verlangen, das für immer brennt

Titel: Verlangen, das für immer brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maynard
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hatte, niemals die Kontrolle zu verlieren. Der Mann, den Hattie „Vater“ genannt hatte, war eigentlich ihr Stiefvater gewesen. Ihren leiblichen Vater hatte sie niemals kennen gelernt. Er hatte ihre Mutter, die seine Vorzimmersekretärin war, verführt, als sie gerade einmal neunzehn gewesen war. Sobald sie ihm mitteilte, dass sie schwanger sei, hatte er sie fallen lassen wie eine heiße Kartoffel.
    Hattie reckte das Kinn. „Mir ging es nie ums Geld“, versicherte sie. „Jedenfalls nicht nur. Sieh dir doch nur mal an, was für ein Leben du heute führst, Luc. Du bist der Geschäftsführer eines der größten Modekonzerne des Landes. Und ich bin nur eine ganz gewöhnliche Lehrerin. Ich schneide Rabattgutscheine aus und fahre ein zehn Jahre altes Auto. Mein Lebensstil war schon einfach, bevor ich angefangen habe, meine Mutter zu unterstützen.“
    „Ist das jetzt der Augenblick, in dem ich mir ein Tränchen aus dem Augenwinkel wischen sollte?“
    „Ach, vergiss es einfach“, erwiderte Hattie verärgert.
    Luc zuckte mit den Schultern. „Kann ich mich eben umziehen, bevor wir essen? Ich komme direkt aus dem Büro.“
    „Das Baby liegt in meinem Schlafzimmer, aber das Bad gehört ganz dir. Ich decke dann schon mal den Tisch.“
    Doch kaum war Luc im Bad verschwunden, da klopfte es an die Wohnungstür. Hattie warf einen Blick durch den Spion und atmete tief durch. Eddie. Verdammter Mist! Widerwillig öffnete sie die Tür.
    Er stank nach Alkohol und konnte kaum mehr gerade stehen. „Wo ist mein kleines Mädchen? Ich will Deedee sehen.“
    Hattie warf einen hastigen Blick über die Schulter und zischte ihm zu, leiser zu reden. „Sie schläft schon, wie so ziemlich jedes Baby um diese Uhrzeit. Warum rufst du mich nicht morgen früh an, und wir vereinbaren, wann du sie besuchen kannst?“
    Sie wollte die Tür zuknallen, doch Eddie stellte seinen Fuß dazwischen. „Warum rufen wir nicht jetzt sofort die Polizei an? Dann kannst du erklären, warum du meine Tochter gekidnappt hast.“
    Die Drohung war lächerlich, und sie wussten es beide. Hattie hatte über dieses Thema bereits mit einem Anwalt gesprochen, und eine Krankenschwester hatte Angelas letzten Wunsch mit angehört. Dennoch versetzten Eddies Worte Hattie in Panik. Sie wollte sich nicht um Deedee streiten. Das hatte die Kleine einfach nicht verdient.
    „Geh nach Hause, Eddie!“, bat sie leise, aber bestimmt. „Das ist kein guter Augenblick. Wir reden morgen.“
    Ohne Vorwarnung packte er sie an den Schultern und stieß sie rückwärts in die Wohnung. „Von wegen.“
    Hattie taumelte gegen die Wand und schlug sich so heftig am Kopf, dass sie Sternchen sah.
    Doch als er sie erneut angreifen wollte, stürmte Luc bereits durch den kleinen Flur, packte den Eindringling beim Nacken und nahm ihn in den Würgegriff. Eddies Gesicht lief puterrot an.
    „Ruf die Polizei, Hattie“, erklärte Luc. Sein Blick war hart und kalt.
    „Aber ich will nicht …“
    Lucs Miene wurde etwas weicher. „Es muss sein. Keine Sorge, ich lasse dich nicht damit alleine.“ Dann wandte er sich an Eddie. „Und Sie … wenn Sie meine Verlobte jemals wieder anrühren, sind Sie ein toter Mann. Haben Sie das verstanden?“
    Zwanzig Minuten später wurde Eddie in Handschellen abgeführt. Nachdem die beiden Polizeibeamten die Aussagen aufgenommen hatten, sank Hattie völlig erschöpft auf ihr Sofa. Wenigstens hatte Deedee von all der Aufregung nichts mitbekommen.
    Luc ging neben Hattie in die Hocke und sah sie besorgt an. „Lass mich mal deinen Kopf ansehen.“ Als er die dicke Beule abtastete, fluchte er leise vor sich hin.
    „Halb so schlimm“, versicherte Hattie. „Ein paar Ibuprofen und ein bisschen Schlaf, und schon bin ich wieder so gut wie neu.“
    Nachdem Luc ihr die Tabletten, ein Glas Wasser und ein behelfsmäßiges Kühlkissen aus einem Geschirrtuch und ein paar Eiswürfeln gebracht hatte, servierte er das Essen. Doch als Hattie sich aufsetzen wollte, warf er ihr einen strengen Blick zu. „Bleib liegen. Ich füttere dich.“
    „Ach, sei doch nicht albern“, protestierte sie, obwohl die Beule bei der schnellen Bewegung heftig zu pochen begonnen hatte.
    „Du musst dich nicht ständig gegen mich wehren. Und jetzt leg dich hin und mach den Mund auf“, erwiderte Luc und drückte sie sanft in die Kissen. Als Hattie der verlockende Duft von Hühnchen-Piccata und Wildreis in die Nase stieg, gab sie sich seufzend geschlagen. Doch als eins der Häppchen, die Luc ihr auf der

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